Nach Jahren der Normalisierung nach Covid ist WEW wieder auf einem selbst induzierten Wachstumskurs, unabhängig von der Verbraucherstimmung. Mit diesem mehrseitigen Dokument tauchen wir tiefer in diesen überzeugenden Investitionsfall einer unserer Alpha-Ideen ein: Rightsizing zur richtigen Zeit, auf die richtige Art und Weise. Der Wertschöpfungsplan für die Zeit nach COVID hat das Geschäftsmodell des Unternehmens grundlegend umgestaltet. Das Management hat sich schnell an ein neues Nachfrageumfeld angepasst und dabei stets eine schlanke, skalierbare Expansion in ganz Europa im Blick behalten. Das Unternehmen hat seine Kostenbasis angepasst, mehrere Märkte umstrukturiert, die IT modernisiert und die Logistik in einem hochmodernen Hub zentralisiert, wodurch die Effizienz der Auftragsabwicklung gesteigert und die Kostenkontrolle verbessert wurden. Diese Maßnahmen haben zu einer agileren und effizienteren Organisation geführt, die gut positioniert ist, um künftige Wachstumschancen zu nutzen.
Westwing Collection – höherer Wert, höhere Margen. Infolge des Anstiegs des WWC-Anteils am GMV von 41 % im Geschäftsjahr 2022 auf 65 % im Geschäftsjahr 2025e stieg der AOV von 154 € im Geschäftsjahr 2022 auf 242 € im Geschäftsjahr 2025e. Infolgedessen hat ein höherer durchschnittlicher Bestellwert (AOV) zu strukturellen Bruttomargengewinnen (47,1 % im Geschäftsjahr 2022 auf 52,2 % im Geschäftsjahr 2025e) und einer stärkeren Markentreue geführt. Da sich der Mix weiter in Richtung WWC verschiebt, sehen wir ein anhaltendes Aufwärtspotenzial für die Rentabilität, einer der wichtigsten langfristigen Hebel von Westwing.
Die Expansion in Europa geht weiter; Großbritannien als nächstes? Wir rechnen mit schnellen Fortschritten in den kürzlich erschlossenen Märkten, wobei erste Anzeichen dafür bereits im internationalen Segment mit einem Umsatzwachstum von +11 % im dritten Quartal 2025 zu erkennen sind. Während Westwing seine Präsenz in Europa weiter ausbaut, sollte der nächste strategische Schritt Großbritannien sein, ein Markt mit hohem Potenzial, der die Reichweite des Unternehmens erheblich vergrößern und die Fähigkeit der Marke bestätigen könnte, ihren Erfolg auch außerhalb der EU zu wiederholen. Wir sehen dies als einen wichtigen Katalysator für eine Beschleunigung des Umsatzwachstums und als weiteres Potenzial für eine Neubewertung.
Hohe Cash-Generierung bei sich erholender Kapitaleffizienz. Das Geschäftsmodell von WEW profitiert von einer günstigen Betriebskapitaldynamik, die es dem Unternehmen ermöglicht, mit überwiegend negativem Betriebskapital und einer starken Cash-Conversion zu operieren. Derzeit werden rund 10 % des Umsatzes in freien Cashflow umgewandelt, wobei dieser Wert mit der weiteren Verbesserung der Margen voraussichtlich auf bis zu 20 % steigen wird. Darüber hinaus dürfte sich die Kapitaleffizienz von negativen Werten erholen (eNuW: 13 % ROIC im Geschäftsjahr 2025 gegenüber -7 % im Geschäftsjahr 2024), unterstützt durch höhere bereinigte EBITDA-Margen und sinkende Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, da das Unternehmen die Umstellung der alten Shop-Software hinter sich lässt.
Die Kombination aus einer äußerst attraktiven Bewertung (4,2x FY’26e EV/adj. EBITDA), die präzise Umsetzung des Wertsteigerungsplans durch das Management, das bevorstehende Umsatzwachstum mit operativem Hebel, eine starke Netto-Cash-Position (58 Mio. € zum 3. Quartal 2025) und eine optimistische Cash-Generierung untermauern unsere Überzeugung, dass es sich um eine hochrentable Anlage handelt und einen attraktiven Einstiegspunkt in eine der führenden Designmarken Europas darstellt. Daher bekräftigen wir unsere Kaufempfehlung und behalten WEW mit einem unveränderten Kursziel von 22,00 € auf Basis des DCF in unserer AlphaList.