Hi Al hast Glück ich hab was wiedergefunden:
Zwergen-Invasion am Neuen Markt: Ende August kommt der israelische Hardwarespezialist On Track Innovations (OTI) an die deutsche Wachstumsbörse. Das Unternehmen entwickelt kontaktlose Mikroprozessorkarten, sogenannte Smartcards, sowie die zugehörigen Lesegeräte. Die Produktion übernehmen Zulieferfirmen.
Mit ihnen lassen sich beispielsweise Daten im elektronischen Zahlungsverkehr drahtlos übertragen. Nach Unternehmensangaben wird die Smartcard-Technologie von OTI seit sieben Jahren in der Praxis eingesetzt, so zum Beispiel bei der Bezahlung und Abrechnung an Tankstellen in Israels Großstädten. Ein Einsatz im öffentlichen Personenverkehr kann den Passagierdurchsatz erheblich steigern und vereinfachen. Fahrgäste mit einer der intelligenten Smartcards bezahlen ohne direkten Kontakt zu einem Automaten: So löst das Tragen einer Chipkarte, einer Schlüsselkette oder einer Armbanduhr mit Chip beim Betreten eines bestimmten Bereiches eine automatische Zahlung aus. Die Antennen der elektronischen Lesegeräte sollen aus einer Entfernung von bis zu 33 Metern die im Smartcard-Chip gespeicherten Informationen ablesen können, versichert das Unternehmen.
Zwar haben die Israelis weitere vielversprechende Projekte vorzuweisen, jedoch bleibt abzuwarten, ob sich die patentierte Technologie gegen die knallharte Konkurrenz durchsetzen kann. OTI sieht sich Big Playern wie Infineon, Hitachi und der Philips-Tochter Mifare gegenüber. Mifare ist dem israelischen Chip-Spezialisten beim Einsatz von Smartcards im öffentlichen Personenverkehr meilenweit voraus. Dem hält die 1990 geründete Gesellschaft die größere Funktionsvielfalt der OTI-Smartcards entgegen.
Die Pläne der Israelis gehen noch weiter: Sie wollen den übermächtigen Wettbewerbern mit Hilfe ihres Technologievorsprungs ein Bein stellen und in den Olymp der Smartcard-Hersteller aufsteigen. Zwei dafür wichtige Kooperationen mit Samsung und der Hewlett-Packard-Tochter Verifone sind bereits unter Dach und Fach.
Allerdings: Die Erfolgsaussichten dieses Unterfangens sind zweifelhaft, da Phillips bereits eine OTI-ähnliche Technologie in der Pipeline hat.
Eine unabhängige Studie erwartet für den Einsatz der kontaktlosen Smartcards bis 2002 ein jährliches Marktwachstum von 83 Prozent auf ein Volumen von 500 Mio. Dollar. Demgegenüber werde der Markt für konventionelle Chipkarten im selben Zeitraum nur um knapp 50 Prozent per anno zulegen, ist sich die Expertengilde sicher.
Geschäftsdaten und Ausblick
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 5 Mio. Mark. Dieser soll im laufenden Jahr auf 10,3 Mio. Mark steigen. Die 2000er-Erträge sollen mehr als 28 Mio. Mark ausmachen. 2002 werden den Prognosen zufolge mehr als 125 Mio. Mark durch die Bücher der High-Tech-Firma gehen.
Ähnlich rasant sind die Ergebnisplanungen des exotischen Newcomers. So soll sich der 98er-Nettoverlust von 5 Mio. Mark auf 1,5 Mio. Mark im laufenden Jahr reduzieren. Bereits im Jahr 2000 will die Gesellschaft die Gewinnschwelle überschreiten. Die Analysten des Emissionsführers M.M Warburg erwarten dann einen Gewinn von 0,47 Mark je Aktie.
Den zu erwartenden Emissionserlös von knapp 80 Mio. Mark will OTI vor allem zur Weiterentwicklung der elektronischen Geldbörse und für den elektronischen Handel verwenden. Zudem wollen die Israelis als Technologieführer an namhafte Chip-Produzenten wie Samsung und Hewlett-Packard Lizenzen vergeben.
Emissionsdaten
Zur Zeichnung stehen bis zu 4,9 Mio. Aktien, von denen 3,2 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen, zur Verfügung. Die Mehrzuteilungsoption beträgt 640.000 Anteile aus dem Besitz der Altaktionäre.
Das Bookbuilding für die Aktien mit der Kennummer 924 895 ist für den Zeitraum vom 25. bis zum 27. August vorgesehen. Die Preisspanne liegt bei 8,00 bis 9,50 Euro. Daraus ergäbe sich auf Basis der ambitionierten Bankprognosen ein im Branchenvergleich durchschnittliches 2000er Kurs/Gewinn-Verhältnis von 33 bis 39.
Der Konsortialführer ist das Privat-Bankhaus M.M. Warburg, Mitführer sind die Baden-Württembergische Bank, die Vereins- und Westbank, die Schmidtbank sowie das Internet-Emissionshaus net.ipo. Der Handel am Neuen Markt beginnt am 31. August.
Bewertung
On Track Innovations (OTI) ist ohne Zweifel ein hochinnovatives High-Tech-Unternehmen in einem boomenden Markt. Die Israelis bezeichnen sich selbst zwar als Technologieführer, haben jedoch auch eine Schar von potenten Wettbewerbern im Schlepptau, die in dem Milliardenmarkt um Kunden buhlen. Daneben ist die Branche äußerst anfällig für Trendwechsel und große Technologie-Sprünge, die jahrelange Forschungsarbeiten zunichte machen können.
Wir halten die OTI-Anteile für ein chanchenreiches, aber auch sehr risikobehaftetes Investment. Besonders die im Ausgabepreis bereits eingepreisten Vorschußlorbeeren sowie die hohe Abhängigkeit von Zulieferern bereiten uns Kopfzerbrechen. Interessierte Anleger sollten zunächst abwarten, ob sich der Chip-Spezialist in den Nischen-Märkten etablieren kann. Erst wenn weitere namhafte Kooperationspartner mit ins OTI-Boot steigen, dürfte sich ein Engagement auszahlen.
Muß jetz weg, bin heute abend wieder drin
laß mich irgendwann noch dein Urteil / Entscheidung wissen
Leider haben wir unseren Meister nicht mehr um Ihn für uns entscheiden zu lassen. Er war doch sehr amüsant - nicht?
Gruß
Surfer