Unglückliche Zeiten brachten die Hussiteneinfälle um 1430 und die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Zweimal – 1633 und 1641 – wurden das mächtige Schloss und die umliegenden Ortschaften von den Schweden gnadenlos ausgeplündert. Der dabei erlittene Schaden belief sich auf 160.000 Gulden, eine zur damaligen Zeit ungeheure Summe.
Schloss Runding nach einem Stich von Michael Wening von 1721
Schenkungen und Stiftungen sowie der allgemeine Privilegienverlust des Adels minderten immer mehr die verfügbaren Geldmittel der Notthaft. Ein Übriges taten die zahlreichen, nie zurückerstatteten Darlehen an das bayerische Herrschergeschlecht der Wittelsbacher.
Fast zwangsläufig erfolgte im Jahr 1829 der vollständige wirtschaftliche Zusammenbruch. Der Bayerische Staat musste das Schloss und die umfangreiche Herrschaft Runding für 233.000 Gulden aus den Händen der Schuldner ersteigern. Kurz darauf veräußerte er den gesamten Rundinger Besitz an den Hofbankier Hirsch aus München. Dieser kümmerte sich nicht weiter um die Gebäude, so dass sie allmählich verfielen. 1858 verkaufte er den Schloßberg mitsamt dem arg angeschlagenen Schloss an einen Bauern aus Runding. „Da nur mehr ein paar Räume des Schlosses bewohnbar waren, und der Besitzer so wenig Miete einnahm, daß er damit nicht einmal die Haussteuer bezahlen konnte, nahm er die Dächer ab, verkaufte sie und die ungeheuren eichenen Dachbalken und granitenen Tür- und Fensterstöcke und überließ die Mauern ihrem Schicksal. Wer in Runding Bausteine nötig hatte, konnte sie vom Schloß holen“, berichtet ein Heimatforscher. Weil der Staat nicht eingriff, war das Schicksal der einst stolzen Burg endgültig besiegelt. Selbst private Wiederaufbauversuche in den 1920er-Jahren trugen eher zur Beschleunigung des Verfalls bei, als dass sie Positives bewirkten.
Wind, Wetter und der ab 1940 wild wuchernde Bewuchs zogen das Mauerwerk immer mehr in Mitleidenschaft. Dem Zerfall wurde erst ab dem Jahre 1992 durch die Erhaltungsmaßnahmen der Gemeinde Runding Einhalt geboten. Nach einem Konzept des Architekten Rosenbaum aus Amberg wurden seitdem mit Mitteln öffentlicher Zuschussgeber die vorhandenen Reste der Ruine instand gesetzt und der Nachwelt erhalten.
de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Runding