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WDI Forum für Verantwortungsbewusste

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Wirecard AG 0,0192 € -4,95% Perf. seit Threadbeginn:   -99,95%
 
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Flaterik1988
Flaterik1988:

@ Hambruch denk ich mir eg auch

 
18.06.20 18:18
aber wenn man ehrlich ist mach ein verkauf schon auch sinn

wenn man jetzt mit ca. 60-65% verkauft und von dem Verlust 25% von der steuer wieder bekommt, wäre man bei etwa 50% verlust. Sollte morgen WDI insovent gehen und man seine Aktien nicht mehr verkaufen können, also dein Buchverlust nicht realisieren können (bekommt man soweit ich weiß nichts von der Steuer zurück) wäre man bei 100% verlust.

Und trotzdem will ich es nicht wahrhaben und klammer mich an das Prinzip hoffnung. ein Verkauf ist entgültig aber vermutlich die richtige entscheidung. Ich sehe schon wie morgen bereue, dass ich heute nicht verkauft habe.

Wobei ich muss sagen ich halte mir das noch bis heute abend um 22Uhr offen. Scheinbar haben sich die 40 euro einigermaßen stabilisiert und xetra ist jetzt geschlossen.

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WDI Forum für Verantwortungsbewusste Armasar
Armasar:

Ein schwacher Trost...

 
18.06.20 18:18
...der Tagesschlusskurs passt komischerweise ganz gut zu Fibo-Clustern - nur dass die normalerweise nicht innerhalb eines einzigen Tages abgearbeitet werden und in so ner kurzen Zeit kaum Aussagekraft haben. Kann also Zufall sein, aber es kann auch einen Bounce bis knapp 60 geben.
WDI Forum für Verantwortungsbewusste hgschr
hgschr:

Konsequenzen

12
18.06.20 18:24
da rede ich nicht gerne drüber, aber legen wir die Karten mal auf den Tisch.
Zunächst mal zu dem Cash Flow Thema von Katjuscha: Die Berechnungen und Relationen zwischen Umsatz, Investitionsaufwand und Cash - Positionen passen. Das alles stimmt dann nicht mehr, wenn herauskommt, dass der cash, in diesem Falle die Kontosalden gar nicht oder nur teilweise existieren, weil sich jemand bedient hat, oder weil evtl das Konto jemandem anderes gehört. Letzteres könnte im Falle der Treuhandkonten so sein, wenn nicht registriert ist, dass das Konto durch den Treuhänder im Namen Wirecards geführt wird. Das wäre dann ein Problem, wenn der Treuhänder nun sagen würde, das ist alles meines. Dann hat Wirecard immer noch die Einzahlungsnachweise und kann das Gegenteil beweisen. Im ersten Falle ist es schlimmer. Jemand hat das Geld an sich genommen. Dann aber, da die Banken in den Vorjahren den Saldo bestätigten, wäre aus meiner Sicht die Bank in der Haftung, ggfs. auch für Fehlverhalten eines Bankmitarbeiters.Dann stellt sich die Frage, ob geklagt werden muss, wie lange der Prozess dauert und ob die Bank solvent ist, eine solche Summe zu begleichen.

Zu möglichen Konsequenzen, dass die 1,9 MRD komplett weg sind (was ich in dieser Höhe nicht annehme), dann wäre der worst case, dass Wirecard nun 1,9 MRD als Sicherheiten bringen muss, eventuell die 2 MRD Kredite gekündigt werden. Grundsätzlich sehe ich, dass das noch zu lösen wäre.
Aber wenn dort z.B. der Treuhänder der Untäter war, dann muss kurzfristig das business modell unterbrochen werden. Dann würden kurzfristig Umsätze bzw. cash flows zusätzlich fehlen. Andererseits scheint sicher zu sein, dass zumindest der verbliebene Dritte Treuhänder ehrlich ist, und man auf ihn übertragen könnte. Da wir vom worst case sprechen: Wegfall von Kundenbeziehungen, Partnerschaften...
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Egbert_reloaded
Egbert_reload.:

@ Kathuscha & alle anderen

 
18.06.20 18:24
Worst Case Szenario: Könnte es sich um ein Ponzi-Schema gehandelt haben? Ein unprofitables Geschäft mit Kapitalinjektionen (Kredite) wachsen lassen und Gewinne ausweisen?
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Brilantbill
Brilantbill:

Masalek ist weg

6
18.06.20 18:24
18:19dpa-AFX
Wirecard AG: Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt - James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt

DGAP-Ad-hoc: Wirecard AG / Schlagwort(e): Personalie
Wirecard AG: Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich
freigestellt - James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum
Compliance-Vorstand ernannt

18.06.2020 / 18:18 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

--------------------------------------------------

18 June 2020

Wirecard AG:

Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt -
James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt

Der Aufsichtsrat der Wirecard AG hat heute das Vorstandsmitglied Jan
Marsalek mit sofortiger Wirkung widerruflich bis zum 30. Juni 2020 von
seiner Tätigkeit als Vorstand der Wirecard AG freigestellt.

Zudem wurde Dr. James H. Freis, Jr. (49) mit sofortiger Wirkung - und damit
zu einem früheren Termin als dem am 8. Mai 2020 bekannt gegebenen 1. Juli
2020 - zum Compliance-Vorstand bestellt. James Freis, Jr. wird das
neugeschaffene Ressort "Integrity, Legal and Compliance" verantworten.

Wirecard AG

Iris Stoeckl
VP Investor relations & Corporate Communications
Tel.: +49 (0) 89-4424-1424
E-Mail: iris.stoeckl@wirecard.com
www.wirecard.com
ISIN DE0007472060
Reuters: WDI.GDE
Bloomberg: WDI GY

Über Wirecard:

Wirecard (GER:WDI) ist eine der weltweit am schnellsten wachsenden digitalen
Plattformen im Bereich Financial Commerce. Wir bieten sowohl Geschäftskunden
als auch Verbrauchern ein ständig wachsendes Ökosystem an
Echtzeit-Mehrwertdiensten rund um den innovativen digitalen Zahlungsverkehr
durch einen integrierten B2B2C-Ansatz. Dieses Ökosystem konzentriert sich
auf Lösungen aus den Bereichen Payment & Risk, Retail & Transaction Banking,
Loyalty & Couponing, Data Analytics & Conversion Rate Enhancement in allen
Vertriebskanälen (Online, Mobile, ePOS). Wirecard betreibt regulierte
Finanzinstitute in mehreren Schlüsselmärkten und hält Lizenzen aus allen
wichtigen Zahlungs- und Kartennetzwerken. Die Wirecard AG ist an der
Frankfurter Wertpapierbörse notiert (DAX und TecDAX, ISIN DE0007472060).
Besuchen Sie uns auf www.wirecard.de, folgen Sie uns auf Twitter @wirecard
und auf Facebook @wirecardgroup.

--------------------------------------------------

18.06.2020 CET/CEST Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter www.dgap.de

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  Sprache:        Deutsch
  Unternehmen:    Wirecard AG
                  Einsteinring 35
                  85609 Aschheim b. München
                  Deutschland
  Telefon:        +49 (0)89-4424 1400
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                  Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München,
                  Stuttgart, Tradegate Exchange
  EQS News ID:    1073857

  Ende der Mitteilung    DGAP News-Service
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WDI Forum für Verantwortungsbewusste Bigtony83
Bigtony83:

.

 
18.06.20 18:25
www.wallstreet-online.de/nachricht/...liance-vorstand-ernannt
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Brainware
Brainware:

Hatte die Financial Times vielleicht doch recht?

4
18.06.20 18:25
Würde gerne sagen können, dass ich mit meinem Investment damals aufgrund der vorliegenden Fakten die richtige Entscheidung getroffen haben und dass diese katastrophale Ereignis überhaupt nicht vorherzusehen war. Es deutet sich aber langsam an, dass hinter den Vorwürfen wohl doch deutlich mehr steckt. Insbesondere die Liquidierung von Al Alam hätte einen nachdenklich machen sollen...
Wenn ich über Jahre Luftbuchungen betrieben hätte, hätte ich mich auch aus dem Staub gemacht.



„Dass die Belege für 1,9 Milliarden Euro fehlen, ist bedrohlich“, heißt es aus Analystenkreisen. Der Verdacht stand schon länger im Raum, doch nun hat es der einstige Überflieger unter den Dax-Unternehmen selbst eingeräumt: Es ist nicht auszuschließen, dass es sich dabei um Luftbuchungen handelt, maßgeblich betrieben von einem dubiosen Wirecard-Partner unter dem Namen Al Alam in Dubai. Die Geschäftsbeziehung bestand von 2013 bis Mitte Mai dieses Jahres. Bereits ein Versuch der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, den Vorwurf fiktiver Kundenbeziehungen zur Erhöhung des Umsatzes aufzuklären, scheiterte Ende April daran, dass die beteiligten Firmen Dokumente nicht zur Verfügung stellten und sich auch sonst der Sonderprüfung entzogen. Auch EY konnte diese Vorwürfe nun nicht entkräften.

Bestätigt sich der Verdacht, könnten sich auch vergangene Geschäftsberichte als falsch erweisen – ein gewaltiges Glaubwürdigkeitsdesaster für die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer von EY. Die verweisen aktuell darauf, dass die Abschlussprüfung noch im Gange sei. „Daher können wir keine weiteren Aussagen treffen“, heißt es von EY.

Wirecard und EY müssen nun schnellstmöglich herausfinden, wie viel der 1,9 Mrd. Euro auf den Konten zweier asiatischer Partnerbanken, für die die Prüfnachweise fehlen, sich doch noch belegen lassen. „Sonst entscheidet das am Ende womöglich ein Gericht“, heißt es aus dem Unternehmensumfeld.

Markus Braun sieht sich indes mehr als Opfer denn als Betrüger. „Es ist derzeit unklar, ob es zu betrügerischen Transaktionen zum Nachteil der Wirecard AG gekommen ist“, erklärte er.   Er kündigte seinerseits strafrechtliche Konsequenzen an: „Die Wirecard AG wird eine Beschwerde gegen unbekannte Personen einreichen.“

Quelle: Capital
WDI Forum für Verantwortungsbewusste margoe63
margoe63:

Freis kommt sofort, Marsalek freigestelltl...

3
18.06.20 18:25
18.06.2020 Wirecard AG: Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt - James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt | Wirecard AG | News | Nachricht | Mitteilung
WDI Forum für Verantwortungsbewusste normala
normala:

neue Adhoc DGAP -- Marsalek raus !!

 
18.06.20 18:28
18 June 2020
Wirecard AG:
Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt -
James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt
Der Aufsichtsrat der Wirecard AG hat heute das Vorstandsmitglied Jan Marsalek mit sofortiger Wirkung widerruflich bis zum 30. Juni 2020 von seiner Tätigkeit als Vorstand der Wirecard AG freigestellt.
Zudem wurde Dr. James H. Freis, Jr. (49) mit sofortiger Wirkung - und damit zu einem früheren Termin als dem am 8. Mai 2020 bekannt gegebenen 1. Juli 2020 - zum Compliance-Vorstand bestellt. James Freis, Jr. wird das neugeschaffene Ressort "Integrity, Legal and Compliance" verantworten.

Wirecard AG  
WDI Forum für Verantwortungsbewusste tutata
tutata:

Bin fassungslos

3
18.06.20 18:29
Ich versuche noch das Geld innerlich abzuschreiben und mich nicht zu sehr zu ärgern.

Zum Inhalt heute. Am JA stimmt eigentlich alles, es kann lediglich keine Aussage zu den Konten mit 1,9 Mrd gemacht werden? Ich steig da nicht durch. Wie soll man damit Bilanzbetrug begehen? Ich erinnere an die 7-8% der Konzernsumme die nicht belegbar, aber Cash-mäßig da waren laut KPMG. Und auf einmal fehlen fast 2Mrd? Never. Ich stehe es jetzt durch.
Aber es braucht natürlich Kommunikation und ich bezweifle, dass sie nicht dürfen.
WDI Forum für Verantwortungsbewusste IQ 177
IQ 177:

Jan Marsalek weg?

 
18.06.20 18:29
Whistle whistle oder was
WDI Forum für Verantwortungsbewusste nihaoma1
nihaoma1:

@TRDR

2
18.06.20 18:30
ich glaube die Treuhandkonten hat WDI nur dort, wo sie mit Drittpartnern (Aquirern) zusammenarbeiten und trotzdem das Chargeback-Risiko tragen (also wenn ein Kunde Geld zurückfordert, weil aus seiner Sicht  der Händler seine Leistung nicht entsprechend erbracht hat und man sich nicht einigen konnte). Es sind rollierende Sicherheitseinbehalte und das Treuhandkonto wird vom Drittpartner laufend gefüllt bzw angepasst (????)
Meinem Verständnis nach ist der Geldfluss folgendermassen: die Bank des Kunden zahlt an den TPA, dieser behält sich seine Provision, leitet einen Teil davon als Sicherheitseinbehalt an das Treuhandkonto von Wirecard weiter, den Rest an die entsprechende Wirecardtochter, welche sich auch eine Provision zurückbehält und den Rest dann an den Händler überweist.
Die Restforderungen des Händlers dürften daher dem Sicherheitseinbehalt entsprechen.  
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Mineon
Mineon:

Sammelklage Kleinanleger

 
18.06.20 18:33
Gibt es bereits eine Anlaufadresse für eine Sammelklage deutscher Kleinanleger ?  
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Planetpaprika
Planetpaprika:

WER

 
18.06.20 18:36
sind die 2 ? Banken, die hinter den morgen theoretisch kündbaren Krediten stehen ?
WDI Forum für Verantwortungsbewusste azore
azore:

dpa Zusammenfassung ..

 
18.06.20 18:37
auch mit Ey Statement..

Wirecard war ein Star unter Deutschlands IT-Unternehmen, nun ist der Dax-Konzern tief in einem Sumpf von Bilanzfälschungsverdacht und juristischen Problemen versunken. Nicht nur Aktionärsvertreter bringen sich angesichts der Milliardensummen in Stellung.
Aschheim/Bonn (dpa) - Aus den Manipulationsvorwürfen gegen den Dax-Konzern Wirecard ist ein handfester Bilanzskandal mit Verdacht auf «gigantischen Betrug» geworden. Der Dax-Konzern verschob am Donnerstag ein weiteres Mal die Vorlage seiner Jahresbilanz für 2019. Der Grund: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (Ernst & Young) stellte kein Testat für die Bilanz des Zahlungsabwicklers aus, denn bei Buchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten in Asien ist wegen Täuschungsverdachts unklar, ob die Gelder existieren. Laut Wirecard geht es um etwa ein Viertel der Bilanzsumme.
Sowohl die Finanzaufsicht Bafin als auch die Münchner Staatsanwaltschaft kündigten an, den Fall prüfen zu wollen. Wirecard gerät nun auch finanziell unter Druck. Sollte der Konzern einen testierten Abschluss bis zu diesem Freitag (19. Juni) nicht vorlegen, könnten Banken ihm bestehende Kredite in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro kündigen, warnte das Unternehmen.
Die Nachrichten schockten die Frankfurter Börse: In der Spitze hatten die Wirecard-Papiere mehr als 71 Prozent ihres Börsenwerts verloren. Aus dem Handel gingen die Aktien dann noch mit einem Minus von 61,82 Prozent auf 39,90 Euro - ein rechnerischer Verlust von etwa acht Milliarden Euro. Damit verbuchten Wirecard-Aktien einen der größten prozentualen Tagesverluste, den je ein Dax-Unternehmen auf Schlusskursbasis erlitten hat.


Wirecard-Vorstandschef Markus Braun und seine Kollegen gingen auf Tauchstation. Am Nachmittag sagte das Unternehmen auch die mündliche Präsentation der Bilanz für Medien und Analysten ab. Die Deutsche Börse in Frankfurt prüft Sanktionen gegen wegen der nicht fristgerechten Lieferung der Jahresbilanz.
Wirecard sehe sich als mögliches Opfer eines «gigantischen Betrugs», sagte ein Firmensprecher. Der Konzern will Anzeige gegen Unbekannt erstatten. «Alle Beteiligten sind um schnellstmögliche Aufklärung bemüht», erklärte Braun schriftlich. Ihm zufolge ist unklar, «ob betrügerische Vorgänge zum Nachteil von Wirecard vorliegen».
Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young gehen davon aus, dass «zu Täuschungszwecken» falsche Saldenbestätigungen für die Treuhandkonten ausgestellt wurden, und zwar von einem ungenannten Treuhänder oder zwei ebenfalls ungenannten asiatischen Banken.

Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka forderte erneut den Rücktritt von Wirecard-Chef Braun. «Wir sind fassungslos», sagte Ingo Speich, Leiter des Bereichs für gute Unternehmensführung bei der Deka. «Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass den Ankündigungen von Wirecard keine Taten folgen. Ein personeller Neuanfang ist dringender denn je.» Er hoffe, dass sich der erneute Vertrauensentzug am Kapitalmarkt nicht doch noch auf das laufende Geschäft von Wirecard auswirke. Die der Deutschen Bank gehörende Fondsgesellschaft DWS drohte mit einer Klage: «In diesem Zusammenhang analysieren wir die Faktenlage und prüfen die Einleitung rechtlicher Schritte», sagte ein Sprecher.
Eigentlich wollte der Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München am Vormittag die mehrfach verschobene Veröffentlichung des Jahresabschlusses nachholen. Nachdem der Konzern die Abschlüsse der Jahre 2016 bis 2018 bereits einer Sonderprüfung durch das Prüfunternehmen KPMG unterzogen hatte, schauten sich die regulären Prüfer von Ernst & Young die 2019er Zahlen besonders gründlich an.
Doch für das Testat, das sie dem Abschluss vor der Veröffentlichung hätten geben müssen, fehlten entscheidende Belege. Bei den zwei ungenannten asiatischen Banken, die die Treuhandkonten seit 2019 führen, konnten die betreffenden Kontonummern «nicht zugeordnet werden», wie das Unternehmen formulierte.
Laut Wirecard-Chef Braun haben die EY-Prüfer früher erteilte Bestätigungen der Banken nicht mehr anerkannt. «Alle Beteiligten sind um schnellstmögliche Aufklärung bemüht», versicherte der unter Druck stehende Manager, gegen den die Münchner Staatsanwaltschaft in anderem Zusammenhang wegen möglicher Falschinformation von Anlegern in zwei Börsen-Pflichtmitteilungen ermittelt.
Wirecard ist seit einer Artikelserie mit Vorwürfen in der britischen «Financial Times» Anfang 2019 in Bedrängnis. Mit der KPMG-Sonderprüfung früherer Bilanzen hatte der Vorstand den angekratzten Ruf des Konzerns eigentlich wieder aufpolieren wollen. Doch dies setzte dann die Kette in Gang, die mit der Meldung vom Donnerstag einen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Bafin und Münchner Staatsanwaltschaft sind bereits in doppelter Hinsicht mit Wirecard beschäftigt. Die Finanzaufsicht erstattete wegen möglicherweise irreführender Ad-hoc-Mitteilungen des Strafanzeige, die Strafverfolger ermitteln seither gegen Braun und seine Kollegen im Wirecard-Vorstand. Gleichzeitig wird ermittelt, ob Spekulanten Wirecard mit illegalen Kursmanipulationen schädigten.
Nun kündigten beide Behörden an, ihre Untersuchungen auszuweiten. «Selbstverständlich fließt der aktuelle Sachverhalt in unsere noch laufende Marktmanipulationsuntersuchung ein», sagte eine Bafin-Sprecherin. Und die Münchner Staatsanwaltschaft erklärte, die Behörde stehe im Kontakt mit dem Unternehmen und prüfe den Vorgang.
Die Anlegergemeinschaft SdK wiederum überlegt ebenso wie die Fondsgesellschaft DWS eine Schadenersatz-Sammelklage gegen Wirecard. Der SdK-Vorstand hat bereits eine Anwaltskanzlei eingeschaltet - die prüft, ob auch die Wirtschaftsprüfer von EY zivilrechtlich belangt werden könnten.
«Das ist ein rabenschwarzer Tag», sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Anlegergemeinschaft DSW. «Wir sind in der Situation, dass Wirecard selbst nicht mehr für Aufklärung und Vertrauen sorgen kann.» Jetzt sei der Aufsichtsrat gefordert: «Was bedeutet das personell, was bedeutet das für die Aufstellung des Konzerns?» Im Raum steht nun ein vorzeitiger Rückzug oder Rauswurf von Vorstandschef und Großaktionär Braun. Die Amtszeit des österreichischen Managers endet am 31. Dezember.
Manche Anleger zumindest können ein bisschen aufatmen. Die DWS hat ihren Anteil im Lauf der vergangenen Wochen ebenso verkleinert wie die zu den Genossenschaftsbanken gehörende Union Investment, die im März direkt und über Finanzinstrumente noch über vier Prozent der Wirecard-Anteile gehalten hatte. «Wir haben unseren Aktienanteil an Wirecard in den vergangenen Wochen drastisch reduziert», sagte Fondsmanager Andreas Mark.
Größter Verlierer war auch in finanzieller Hinsicht Braun: Er besitzt als größter Anteilseigner sieben Prozent der gut 123 Millionen Wirecard-Aktien. Der Absturz seiner Papiere um über 60 Prozent bedeutete für ihn einen rechnerischen Wertverlust von über einer halben Milliarde Euro.

WDI Forum für Verantwortungsbewusste azore
azore:

dass Freis jetzt kommt

8
18.06.20 18:43
ist echter Lichtblick, ich hatte schon befürchtet, dass er den Job absagt...
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Glücksschwein4
Glücksschwei.:

Zitate

3
18.06.20 18:44
Laut Wirecard-Chef Braun haben die EY-Prüfer früher erteilte Bestätigungen der Banken nicht mehr anerkannt. "Alle Beteiligten sind um schnellstmögliche Aufklärung bemüht", versicherte der unter Druck stehende Manager, gegen den die Münchner Staatsanwaltschaft in anderem Zusammenhang wegen möglicher Falschinformation von Anlegern in zwei Börsen-Pflichtmitteilungen ermittelt.

Grösster Verlierer war auch in finanzieller Hinsicht Braun: Er besitzt als grösster Anteilseigner sieben Prozent der gut 123 Millionen Wirecard-Aktien. Der zeitweise Kursverfall um 70 Prozent bedeutete für ihn einen rechnerischen Wertverlust von über 600 Millionen Euro./cho/stw/DP/stw

www.google.ch/amp/s/www.finanzen.ch/...-der-boerse-1029322747

Fakt ist: Wenn man das ganze Chaos beiseiteschiebt, dann hat Wirecard noch immer einen entsprechenden Wert und ein wertvolles Netzwerk. Nicht zuletzt muss man jetzt ins Auge fassen, dass Wirecard als Übernahmekandidat für andere Firmen attraktiv wird. Selbst wenn der Worst Case eintreten würde, wäre der Substanzwert des Unternehmens ja noch immer da.

www.google.ch/amp/s/www.cash.ch/news/...-betrug-1565862%3famp


WDI Forum für Verantwortungsbewusste Dr. Zock
Dr. Zock:

ist euch eigentlich

 
18.06.20 18:46
allen bewusst, dass WDI heute 7,5 Mrd. Marktwert vernichtet hat?
Und dass die Milchmädchenrechnung "1,9 Mrd sind in 4 Jahren wieder aufgeholt" nur pfeifen im Walde ist?
Wenn die Schadenersatzklagen auf WDI zu rollen, werden mal locker 10 Jahre daraus...
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Katjuscha
Katjuscha:

#8996, ja, im nachhinein kann ich mir das

12
18.06.20 18:46
uns zur Verfügung stehende Zahlenwerk mir nur durch Luftbuchungen erklären. Ansonsten würde das alles nicht zusammenpassen.

Und in dem Fall kann man sich als Privatanleger selbst auch keinen Vorwurf machen, weil die Datenanalyse korrekt war. Man muss sich dann aber den Vorwurf gefallen lassen, Vorwürfe der Financial Times immer als absurd betrachtet zu haben bzw. als Teil der Shortattacke, obwohl Wirecard die Vorwürfe nie richtig ausräumen konnte. Da war man wohl zu blauäugig. Kann man auch was draus lernen.
the harder we fight the higher the wall
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Katjuscha
Katjuscha:

ist hier jemand von euch Wirtschaftsprüfer?

3
18.06.20 18:52
Wenn die aktuelle Darstellung von E&Y und Vorstand stimmt, dann frag ich mich trotzdem weiterhin, wie E&Y das in der Vergangenheit übersehen haben kann.

Was prüfte denn ein Wirtschaftsprüfer in solchen Fällen? Nur die ihm vorgelegten Saldenbescheinigungen? Ich dachte, es wäre selbstverständlich, dass man auch hinter die Fassade schaut.

Aber ich bin kein WP und kann das letztlich nicht beurteilen. Finde es nur erstaunlich, dass so ein Betrug (wenn er denn so vorgenommen wurde wie Vorstand und E&Y ihn aktuell sehen) so einfach möglich sein soll, ohne das WP und Finanzvorstand das mitbekommen.
the harder we fight the higher the wall
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Egbert_reloaded
Egbert_reload.:

Noch eine andere Überlegung

 
18.06.20 18:52
Zitat: "Grösster Verlierer war auch in finanzieller Hinsicht Braun: Er besitzt als grösster Anteilseigner sieben Prozent der gut 123 Millionen Wirecard-Aktien. Der zeitweise Kursverfall um 70 Prozent bedeutete für ihn einen rechnerischen Wertverlust von über 600 Millionen Euro."
...
Könnte es sein, dass es gar nicht um Wirecard geht, sondern jemand (eine sehr vermögende Person) eine Privatfehde/Intrige gegen Braun führt? Vielleicht ist Braun früher irgend einem geschäftlich oder persönlich "auf den Schlips getreten".  
WDI Forum für Verantwortungsbewusste Manstein
Manstein:

Geschäftsmodell von Wirecard

 
18.06.20 18:53
Ich verfolge das Ganze nur von der Seitenlinie,weil es spannend wie ein Krimi ist.
Kann mir jemand erklären,wie das Geschäftsmodell von Wirecard funktioniert ?

Warum gibt es diese Treuhandkonten,haben wirklich Chinesen und Araber freien Zugriff
auf diese Konten in Höhe von 1,9 Mrd ? Warum werden nicht Wirecard- Mitarbeiter als
Treuhänder eingesetzt und warum sind die Konten nicht bei Niederlassungen deutscher
oder schweizer Banken ?
Lt.Itburns (17.26 Uhr) hat man ja nicht einmal die Bonität der Treuhänder überprüft.
Wenn ich engagiert wäre,würde ich ein Drittel sofort verkaufen,ein Drittel bei 30 und
ein Drittel bei 20 .Es ist nicht klug,auf den Totalverlust zu warten.Wenn der Kurs morgen
nach oben geht (nach dem heutigen Ausverkauf gut möglich),dann umso besser.
WDI Forum für Verantwortungsbewusste dyandi
dyandi:

Artikel von Capital

6
18.06.20 18:55
Bereits vorher schrieb ich, dass Wirecard evtl. den Termin 18.06 von sich aus  wegen der Kreditlinie festgesetzt hat. Man hat sich mit E&Y abgesprochen und E&Y hat den 18.06 zugesichert, falls es keine Auffälligkeiten gab.
.
Dann vor einigen Tagen hieß es bspw., dass man noch etwas prüfen müsse. Der Bericht komme später.
.
Heute hat man dann erfahren, dass der Bericht heute nicht kommt - da man noch Bedenken wegen der Kontonummern hat.
.
.
Zitat Capital:
""""[...]ein gewaltiges Glaubwürdigkeitsdesaster für die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer von EY. Die verweisen aktuell darauf, dass die Abschlussprüfung noch im Gange sei. „Daher können wir keine weiteren Aussagen treffen“, heißt es von EY.""""
Quelle: www.capital.de/geld-versicherungen/...rd-untergang-mit-ansage

D.h. es kann noch ein Testat kommen, nur anscheinend hat Wirecard einen Termin gesetzt. Das erinnert doch sehr stark an KPMG. Anscheinend will sich E&Y nicht unter Druck setzen lassen - dazu passt auch der Artikel von FT.
Allerdings hat sich Wirecard ja wirklich einfach schlecht angestellt.

Der jenige, der sich vom Treuhänder über den Tisch ziehen lassen, muss jetzt gehen. Daher ist das mit dem neuen Compliance Vorstand sehr gut. Ich hatte schon Angst, dass dieser abspringt.
Damit kann man evtl. auch noch die Banken beruhigen - auch mit dem Hinweis, dass E&Y noch prüft.

Hoffen wir, dass noch etwas da ist --- ich war schon in Unternehmen investiert, da war auch einmal alles weg. Da war dann aber keiner mehr erreichbar.
Der positivste Fall wäre, dass E&Y schlicht mehr Zeit will und sich nicht von Wirecard unter Druck setzen ließ.
.
.
Der wichtigste Punkt ist: E&Y prüft noch!
WDI Forum für Verantwortungsbewusste ron5968
ron5968:

Prüfungen

2
18.06.20 18:56
es kann nicht sein, dass mehrfach geprüft wird, aber jetzt, auf einmal, "Luftbuchungen" entdeckt werden und alles als kriminell dargestellt wird. Das passenderweise zur PK - alle Achtung!
WDI Forum für Verantwortungsbewusste CheckpointCharlie
CheckpointCh.:

@kat

3
18.06.20 19:01
aber selbst wenn man an Luftbuchungen denkt. was hat dann kpmg bis 2018 geprüft? nur 13 Prozent könnten nicht forensisch nachwiesen werden (was ich nachvollziehen kann) waren aber plausibel. Und das Wachstum und die Zahlen 2019 basieren schließlich darauf. Und wie kann bei einem Treuhänder Wechsel fehlendes Geld nicht bemerkt werden? was macht ein CFO bei einer so wesentlichen Bilanzposition und was zum.Teufel die WP? Ich kann es immer noch nicht glauben was da heute passiert und wir im Reich der Spekulationen sind obwohl Wirecard die letzten Jahre intensiv und mehrfach geprüft wurde. was zum Teufel lief da denn alles falsch?

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