Eine eventuell ins Haus stehende Privatisierung wasserwirtschaftlicher Bereiche ist in Umfang nicht absehbar und auch in der Form nicht. Darauf jetzt schon zu spekulieren halte ich für nur schwer möglich.
„Formen des Ersatz-Wettbewerbs im Fall des natürlichen Monopols
Eigenversorgung
Wettbewerb durch Eigenversorgung bezeichnet die Möglichkeit der Substitutionder leitungsgebundenen Versorgung durch eine Versorgung aus eigenen Anlagen der Verbraucher. Durch die Option der Selbstversorgung wird die Monopolstellung des etablierten Unternehmens angegriffen. Es kommt dabei nicht darauf an, sich tatsächlich für die Eigenversorgung zu entscheiden, vielmehr reicht allein die Androhung der Möglichkeit, den Handlungsspielraum des Monopolisten zu beschränken. Um den Verlust von Kunden zu verhindern, muss das monopolistische Unternehmen seine Preise senken (Stuchtey 2002).
Freier Leitungsbau
Freier Leitungsbau ist eine weitere Möglichkeit, Wettbewerb zu initialisieren.
Dabei wird einem Monopolisten erlaubt, in das angestammte Gebiet eines anderen
Versorgers einzudringen. Der neu gewonnene Kunde wird über ein eigenes,
unabhängiges Netz versorgt. Der dadurch ausgeübte Druck auf den etablierten
Versorger, soll diesen zwingen seine Preise anzupassen (Mehlhorn
2001).
Einschaltung von Zwischenhändlern
Bei diesem Verfahren sollen die Gebietsmonopole durch Einschalten einer polypolistischen
Handelsstufe entschärft werden. Zwischen den natürlichen Monopolisten und den Endverbraucher sind Zwischenhändler geschaltet, die in Konkurrenz zueinander stehen. Mit diesen schließen die Kunden einen Vertrag über den Preis des Gutes und die übrigen Modalitäten ab. Der Händler kann dabei einen niedrigeren Preis erzielen, als ein einzelner Kunde, da sich der Monopolist nicht mehr um Abrechnungen, Service, usw. kümmern muss. Wettbewerb entsteht auf der Ebene der Zwischenhändler (Heymann 2000).
Common Carriage
bezeichnet den diskriminierungsfreien Zugang aller potenziellen Anbieter zu den jeweiligen Verteilungsnetzen. Dadurch soll effektiver Wettbewerb ermöglicht werden. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung von Wasserstraßen oder die Stromversorgung. Das Netz bleibt in den Händen des Staates, einer Netzbetreiberfirma oder dem regionalen Versorger des jeweiligen Gebietes. Die Nutzung muss jedoch allen möglichen Anbietern diskriminierungsfrei offen stehen (Spelthahn 1994).
Yardstick Competition
Unter Yardstick Competition versteht man ein Verfahren, bei dem eine Regulierungsbehörde
Informationen von mehreren, vergleichbaren Unternehmen, die in abgeschlossenen Gebietsmonopolen agieren, nutzt, um für diese erfolgsrelevante Vorgaben zu machen. Die Abhängigkeit der Preise eines regulierten Unternehmens von seinem selbst gewählten Kostenniveau wird vermieden, und stattdessen in Relation zur Leistung anderer Unternehmen gesetzt und dementsprechend sanktioniert oder belohnt. Da der für jedes Unternehmen festgesetzte Preis unabhängig von seinen eigenen Angaben ist, besteht kein Anlass
für strategisches Verhalten. Gelingt es einem Unternehmen den Vergleichsmaßstab
(Yardstick) zu übertreffen, erwirtschaftet es einen Extragewinn, den es behalten darf. (Clausen/Scheele 2001).“
studie-wasserwirtschaft,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf
Zwei Wahrheiten können sich nie widersprechen.
Galileo Galilei