Der oberste Berater des künftigen US-Präsidenten Barack Obama für die Finanzmarktreform fordert, die verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac abzuschaffen. Doch Paul Volcker will noch mehr.
Außerdem müssten Regulierungsbehörden zusammengelegt werden, sagte Paul Volcker, der seine Pläne am Donnerstag in New York präsentierte.
"Das derzeitige System der Regulierung hat versagt. Wir müssen jetzt innovative Finanzmärkte wiederherstellen, ohne noch einen erneuten Zusammenbruch zu riskieren", sagte Volcker. Erstellt hat die Studie die "Group of Thirty", eine Vereinigung von Ökonomen, ehemaligen Notenbankern und Finanzexperten aus der Wirtschaft, der auch Volcker angehört.
Zwang zu mehr Transparenz
Das zersplitterte Regulierungssystem der USA, in dem Finanzinstitute oft von mehreren Behörden beaufsichtigt werden, war in der Vergangenheit mehrfach kritisiert worden. Welche Regulierer Volcker zusammenlegen will, ließ er allerdings offen. Volcker stand selbst von 1979 bis 1987 an der Spitze der US-Notenbank. Von der Studie, die nun an die Mitglieder der neuen Regierung geht, erhofft er sich lebhafte politische Diskussionen.
Volckers Entwurf zufolge sollen jene Institute deutlich stärker kontrolliert werden, die für die Stabilität des gesamten Systems verantwortlich sind. Getrennt davon sollen zum einen Kapitalmarktakteure wie Hedge-Fonds zu mehr Transparenz gezwungen werden. Zum anderen will der 81-jährige Volcker einen Regulierer schaffen, der nur für Institutionen zuständig ist, die keine Banken sind.
Der Group of Thirty sitzt Jacob Frenkel vor, stellvertretender Aufsichtsratschef bei AIG. Der größte Versicherer der USA musste im September vor dem Kollaps gerettet werden. Der Konzern stand Mitte September kurz vor der Insolvenz, weil er sich mit Absicherungen von Hypothekenanleihen gewaltig verspekuliert hatte. Er musste von der US-Regierung mit mittlerweile mehr als 150 Mrd. $ aufgefangen werden.
www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...ddie/461588.html
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