Ja, es wird etwas Luft aus vielen gehypten Werten rausgelassen (was sehr zu begrüßen ist), aber man sollte in der Einschätzung nun auch nicht in das komplette Gegenteil verfallen.
Zu den Fakten: Smartbroker generiert fast überhaupt keine Neukunden bei Zockern die erst "letztes oder dieses Jahr an die Börse gekommen sind" (diese würden schon mangels verfügbarer App derzeit ohnehin einen Bogen um den Smartbroker machen), sondern gewinnt Neukunden ganz überwiegend bei Ex-Kunden von Consorsbank, Comdirect oder Flatex, denen diese Broker inzwischen zu hochpreisig, und das Angebot der neuen Billigstbroker zu schmal ist. Das durchschnittliche Depotvolumen beim Smartbroker liegt bspw. bei 40.000 EUR, bei Trade Republic oder Robinhood dagegen nur ca. 6.000 EUR. Es handelt sich um eine komplett andere Kundengruppe, bei der es noch sehr viele weitere bei den älteren Online-Brokern zu gewinnen gibt. Im übrigen stammen die Langfristplanungen (400.000 Kunden bis 2024) von Smartbroker noch aus der Zeit vor dem letztjährigen Börsenhype und könnten sich ggf. sogar noch als konservativ herausstellen. Ende Februar '21 lag die Ist-Kundenzahl nach Unternehmensangaben bei etwa 110.000. Selbst ohne jegliches weiteres Kundenwachstum würde ein solcher Kundenstamm am Markt derzeit mit ca. 110-165 Mio EUR bewertet, macht 7,60 - 11,80 EUR pro Aktie. Dazu das Portalgeschäft, welches an der Börse vor einem guten Jahr (vor Beginn des Smartbroker-Investitionen) bereits mit ca. 6 EUR pro Aktie bewertet wurde.
Also selbst bei null weiterem Wachstum im Brokerbereich wäre W-O derzeit mit ca. 13,60 - 17,80 EUR fair bewertet und nicht irgendwo zwischen 3 und 8,50 EUR.