Zu hohe Nickel-Anteile in Euro-Münzen können Allergien auslösen
"Geld stinkt nicht" - diese Weisheit der alten Römer hat sich bis heute gehalten. Darin baden wie Dagobert Duck sollte man allerdings besser nicht - Scheine sind Bakterienträger und Münzen enthalten schon lange nicht mehr Gold und Silber ...
Der erste Euro-Skandal ist bereits da, bevor der Euro selbst überhaupt im Lande ist: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, enthalten ausgerechnet die wertvolleren Ein- und Zwei-Euro-Münzen zuviel Nickel und lösen damit Allergien aus. Tatsächlich sollen schon fünf Minuten Hautkontakt mit den Münzen für Juckreiz oder Hautausschlag ausreichen: Das freigesetzte Nickel liegt um den Faktor 30 über den als sicher angesehenen Grenzwerten.
Gold und Silber sind längst zu wertvoll auch für die bisherigen deutschen Münzen - die von 1951 bis 1974 üblichen Silber-Fünfer wurden aus diesem Grund 1975 gegen das heute bekannte Fünf-Mark-Stück im Fernsehbildschirm-Design ausgetauscht. Grund war jedoch nicht etwa Corporate Identity (Fernsehlotterie: "Mit fünf Mark sind Sie dabei!"), sondern die Tatsache, dass der Materialwert infolge des steigenden Silberpreises den nominellen Münzwert zu übersteigen drohte und Geschäftemacher dann die Fünf-Mark-Stücke einfach eingeschmolzen hätten. Da schmolz der Staat die Münzen schon lieber selbst ein und ersetze den Silberling durch eine Legierung, die unter anderem auch Nickel enthielt. Die Vorteile: Nickel ist billig, glänzt und oxidiert nicht so wie Silber, veredelt aber in Legierungen auch unedle Metalle wie Kupfer. Cupro - eine Legierung aus Kupfer und Nickel - ist denn auch Grundmaterial der neuen Ein- und Zwei-Euro-Münzen.
Leider löst Nickel aber auch Allergien aus. Diese werden dann akut, wenn jemand bereits längere Zeit mit vernickelten oder nickelhaltigen Materialien in Kontakt gekommen ist. Wegen billigen vernickelten Modeschmucks sind hier vor allem Frauen stark betroffen: 15 Prozent der Frauen sind bereits gegen Nickel allergisch und immerhin noch zwei bis fünf Prozent der Männer.
Das Problem ist nicht neu: Frühere Studien mit französischen, englischen und schwedischen Münzen zeigten bereits ähnliche Probleme auf. Die wissenschaftliche Untersuchung der Euro-Münzen durch die Schwedin Carola Liden und den Engländer Stephen Carter wurde ebenso bereits vor einigen Monaten in der Fachzeitschrift "Contact Dermatitis" veröffentlicht, ohne große Beachtung zu finden. Der Normalbürger wird wohl auch keine Probleme bekommen, wenn er nicht gerade wie Dagobert Duck regelmäßig in Münzen badet. Anders ist es aber mit den Angestellten in Supermärkten, Banken und Postämtern: Da kommen fünf Minuten Münzkontakt am Tag leicht zusammen, Ekzeme an der Hand und die Notwendigkeit des Jobwechsels sind die Folge. Die EU-Grenzwerte für Nickel in Modeschmuck oder Uhren, die Allergien verhindern sollen, sind für Münzen nicht relevant - die Ein- und Zwei-Euro-Stücke würden sie glatt um das Hundertfache überschreiten.
Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht - ein Schild am Zeitungsstand "Hier werden ab 1.1.2002 nur noch Scheine angenommen und Wechselgeld geben wir aus gesundheitlichen Gründen prinzipiell nicht mehr heraus" dürfte schließlich kaum auf Verständnis stoßen.
Gruß
Happy End
"Geld stinkt nicht" - diese Weisheit der alten Römer hat sich bis heute gehalten. Darin baden wie Dagobert Duck sollte man allerdings besser nicht - Scheine sind Bakterienträger und Münzen enthalten schon lange nicht mehr Gold und Silber ...
Der erste Euro-Skandal ist bereits da, bevor der Euro selbst überhaupt im Lande ist: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, enthalten ausgerechnet die wertvolleren Ein- und Zwei-Euro-Münzen zuviel Nickel und lösen damit Allergien aus. Tatsächlich sollen schon fünf Minuten Hautkontakt mit den Münzen für Juckreiz oder Hautausschlag ausreichen: Das freigesetzte Nickel liegt um den Faktor 30 über den als sicher angesehenen Grenzwerten.
Gold und Silber sind längst zu wertvoll auch für die bisherigen deutschen Münzen - die von 1951 bis 1974 üblichen Silber-Fünfer wurden aus diesem Grund 1975 gegen das heute bekannte Fünf-Mark-Stück im Fernsehbildschirm-Design ausgetauscht. Grund war jedoch nicht etwa Corporate Identity (Fernsehlotterie: "Mit fünf Mark sind Sie dabei!"), sondern die Tatsache, dass der Materialwert infolge des steigenden Silberpreises den nominellen Münzwert zu übersteigen drohte und Geschäftemacher dann die Fünf-Mark-Stücke einfach eingeschmolzen hätten. Da schmolz der Staat die Münzen schon lieber selbst ein und ersetze den Silberling durch eine Legierung, die unter anderem auch Nickel enthielt. Die Vorteile: Nickel ist billig, glänzt und oxidiert nicht so wie Silber, veredelt aber in Legierungen auch unedle Metalle wie Kupfer. Cupro - eine Legierung aus Kupfer und Nickel - ist denn auch Grundmaterial der neuen Ein- und Zwei-Euro-Münzen.
Leider löst Nickel aber auch Allergien aus. Diese werden dann akut, wenn jemand bereits längere Zeit mit vernickelten oder nickelhaltigen Materialien in Kontakt gekommen ist. Wegen billigen vernickelten Modeschmucks sind hier vor allem Frauen stark betroffen: 15 Prozent der Frauen sind bereits gegen Nickel allergisch und immerhin noch zwei bis fünf Prozent der Männer.
Das Problem ist nicht neu: Frühere Studien mit französischen, englischen und schwedischen Münzen zeigten bereits ähnliche Probleme auf. Die wissenschaftliche Untersuchung der Euro-Münzen durch die Schwedin Carola Liden und den Engländer Stephen Carter wurde ebenso bereits vor einigen Monaten in der Fachzeitschrift "Contact Dermatitis" veröffentlicht, ohne große Beachtung zu finden. Der Normalbürger wird wohl auch keine Probleme bekommen, wenn er nicht gerade wie Dagobert Duck regelmäßig in Münzen badet. Anders ist es aber mit den Angestellten in Supermärkten, Banken und Postämtern: Da kommen fünf Minuten Münzkontakt am Tag leicht zusammen, Ekzeme an der Hand und die Notwendigkeit des Jobwechsels sind die Folge. Die EU-Grenzwerte für Nickel in Modeschmuck oder Uhren, die Allergien verhindern sollen, sind für Münzen nicht relevant - die Ein- und Zwei-Euro-Stücke würden sie glatt um das Hundertfache überschreiten.
Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht - ein Schild am Zeitungsstand "Hier werden ab 1.1.2002 nur noch Scheine angenommen und Wechselgeld geben wir aus gesundheitlichen Gründen prinzipiell nicht mehr heraus" dürfte schließlich kaum auf Verständnis stoßen.
Gruß
Happy End