06. Okt,20:40 REUTERS
FOKUS 3 - Fremdteile stützen Abschuss-Theorie bei Absturz
(neu: Russischer Verdacht wegen Fremdteilen, Iwanow) Sotschi, 06. Okt (Reuters) - Russische Ermittler haben nach der Bergung von Trümmerteilen des ins Schwarze Meer abgestürzten Passagierflugzeugs Objekte entdeckt, die offensichtlich nicht von der Maschine selbst stammen. Dies teilte der Chef des russischen Sicherheitsrats, Wladimir Ruschailo, am Samstag in Sotschi mit. Dies schien ebenso wie ein Hinweis der USA auf Satelliten-Aufnahmen von einem Raketenstart die Vermutung zu stützen, dass das Flugzeug am 4. Oktober von einer verirrten ukrainischen Rakete getroffen wurde. Die Ermittler hielten zugleich an ihrer Einschätzung fest, dass dem Absturz der mit 78 Personen besetzten Tupolew TU-154 der Sibir Airlines am Donnerstag eine Explosion vorausgegangen sei, sagte Ruschailo. Es seien außer den Trümmerteilen Objekte aus dem Meer gefischt worden, die nach Einschätzung der Experten nicht vom Flugzeug selbst stammen könnten, sagte Ruschailow. Der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow sagte am Samstag dem russischen RTR-Fernsehen, er habe sich mit der dringenden Bitte an seinen ukrainischen Kollegen Oleksander Kusmuk gewandt, die Ukraine möge umgehend Informationen über den Start einer Rakete vom Typ S200 übergeben, die am 4. Oktober um 13.41 Uhr Moskauer Zeit (11.41 MESZ) gestartet worden sei. Raketen dieses Typs haben eine relativ große Reichweite. Gleichzeitig hatte Iwanow die USA darum gebeten, Beweise dafür vorzulegen, dass ein US-Spionagesatellit den Abschuss des Flugzeugs durch eine ukrainische Rakete beobachtet habe. Die Ukraine hatte am Freitag erstmals eingeräumt, dass das Flugzeug am Vortag möglicherweise versehentlich von der ukrainischen Marine abgeschossen worden sein könnte. Die Maschine war auf dem Flug von Tel Aviv nach Nowosibirsk in Sibirien, als sie explodierte. An Bord waren offiziellen Angaben bis zu 78 Personen, darunter etwa 65 Israelis. Das Flugzeug der Sibir Airlines stürzte nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums etwa 185 Kilometer von der russischen Küste entfernt ab. Zum Zeitpunkt führte die ukrainische Marine in rund 200 Kilometern Entfernung Schießübungen aus. Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma, der einst die größte Raketenfabrik der damaligen Sowjetunion leitete, hat erklärt, sein Land unternehme alles, um die Ursache des Flugzeugabsturzes zu klären. Die Ukraine wünsche sich dabei die Mithilfe auch anderer Länder, insbesondere solcher, die über Satellitenaufnahmen verfügten. Aus den USA verlautete, ein Aufklärungssatellit habe einen Rauchschweif einer Rakete in der Nähe der Absturzstelle registriert. Deshalb sei ein Terrorakt als Ursache des Absturzes eher unwahrscheinlich. Offiziell hielt Russland die Ermittlungen aber auch in Richtung Terroranschlag zunächst weiterhin offen. Nach Angaben der russischen Staatsanwaltschaft in Sotschi wurden bislang 15 Leichen geborgen. Auch seien Teile eines weiteren Körpers gefunden worden. Angehörige versuchten in einer Leichenhalle in Sotschi, die Opfer zu identifizieren. "Die Leichen sind furchtbar entstellt. Einige Gesichter sind noch zu erkennen, andere sind völlig verbrannt", sagte ein Russe aus Nowosibirsk. Eine Leiche habe ausgesehen, als ob es seine Frau hätte sein können. Nur anhand eines Ringes habe er sich sagen müssen, es sei nicht seine Frau. "Ich bleibe hier bis zum Ende, denn ich will meine Frau beerdigen", fügte er weinend hinzu. Der Chef der russischen Luftfahrtbehörde, Alexander Neradko, sagte, die Wrackteile würden gründlich untersucht. Dabei würden auch Experten der Luftwaffe und russische Wissenschaftler hinzugezogen. An Land wurden aus dem Meer gefischte Trümmerteile aus der Kabine der Maschine aufeinander gestapelt - darunter Sitze, Rettungswesten und Teile der Innenverkleidung. Pässe, Fotoalben und andere persönliche Habe der Toten wurden andernorts gelagert. Zur Identifizierung der Toten wurden Angehörige der Opfer nach Sotschi eingeflogen. rin
Wochenend-Gruß, Schmuggler
FOKUS 3 - Fremdteile stützen Abschuss-Theorie bei Absturz
(neu: Russischer Verdacht wegen Fremdteilen, Iwanow) Sotschi, 06. Okt (Reuters) - Russische Ermittler haben nach der Bergung von Trümmerteilen des ins Schwarze Meer abgestürzten Passagierflugzeugs Objekte entdeckt, die offensichtlich nicht von der Maschine selbst stammen. Dies teilte der Chef des russischen Sicherheitsrats, Wladimir Ruschailo, am Samstag in Sotschi mit. Dies schien ebenso wie ein Hinweis der USA auf Satelliten-Aufnahmen von einem Raketenstart die Vermutung zu stützen, dass das Flugzeug am 4. Oktober von einer verirrten ukrainischen Rakete getroffen wurde. Die Ermittler hielten zugleich an ihrer Einschätzung fest, dass dem Absturz der mit 78 Personen besetzten Tupolew TU-154 der Sibir Airlines am Donnerstag eine Explosion vorausgegangen sei, sagte Ruschailo. Es seien außer den Trümmerteilen Objekte aus dem Meer gefischt worden, die nach Einschätzung der Experten nicht vom Flugzeug selbst stammen könnten, sagte Ruschailow. Der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow sagte am Samstag dem russischen RTR-Fernsehen, er habe sich mit der dringenden Bitte an seinen ukrainischen Kollegen Oleksander Kusmuk gewandt, die Ukraine möge umgehend Informationen über den Start einer Rakete vom Typ S200 übergeben, die am 4. Oktober um 13.41 Uhr Moskauer Zeit (11.41 MESZ) gestartet worden sei. Raketen dieses Typs haben eine relativ große Reichweite. Gleichzeitig hatte Iwanow die USA darum gebeten, Beweise dafür vorzulegen, dass ein US-Spionagesatellit den Abschuss des Flugzeugs durch eine ukrainische Rakete beobachtet habe. Die Ukraine hatte am Freitag erstmals eingeräumt, dass das Flugzeug am Vortag möglicherweise versehentlich von der ukrainischen Marine abgeschossen worden sein könnte. Die Maschine war auf dem Flug von Tel Aviv nach Nowosibirsk in Sibirien, als sie explodierte. An Bord waren offiziellen Angaben bis zu 78 Personen, darunter etwa 65 Israelis. Das Flugzeug der Sibir Airlines stürzte nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums etwa 185 Kilometer von der russischen Küste entfernt ab. Zum Zeitpunkt führte die ukrainische Marine in rund 200 Kilometern Entfernung Schießübungen aus. Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma, der einst die größte Raketenfabrik der damaligen Sowjetunion leitete, hat erklärt, sein Land unternehme alles, um die Ursache des Flugzeugabsturzes zu klären. Die Ukraine wünsche sich dabei die Mithilfe auch anderer Länder, insbesondere solcher, die über Satellitenaufnahmen verfügten. Aus den USA verlautete, ein Aufklärungssatellit habe einen Rauchschweif einer Rakete in der Nähe der Absturzstelle registriert. Deshalb sei ein Terrorakt als Ursache des Absturzes eher unwahrscheinlich. Offiziell hielt Russland die Ermittlungen aber auch in Richtung Terroranschlag zunächst weiterhin offen. Nach Angaben der russischen Staatsanwaltschaft in Sotschi wurden bislang 15 Leichen geborgen. Auch seien Teile eines weiteren Körpers gefunden worden. Angehörige versuchten in einer Leichenhalle in Sotschi, die Opfer zu identifizieren. "Die Leichen sind furchtbar entstellt. Einige Gesichter sind noch zu erkennen, andere sind völlig verbrannt", sagte ein Russe aus Nowosibirsk. Eine Leiche habe ausgesehen, als ob es seine Frau hätte sein können. Nur anhand eines Ringes habe er sich sagen müssen, es sei nicht seine Frau. "Ich bleibe hier bis zum Ende, denn ich will meine Frau beerdigen", fügte er weinend hinzu. Der Chef der russischen Luftfahrtbehörde, Alexander Neradko, sagte, die Wrackteile würden gründlich untersucht. Dabei würden auch Experten der Luftwaffe und russische Wissenschaftler hinzugezogen. An Land wurden aus dem Meer gefischte Trümmerteile aus der Kabine der Maschine aufeinander gestapelt - darunter Sitze, Rettungswesten und Teile der Innenverkleidung. Pässe, Fotoalben und andere persönliche Habe der Toten wurden andernorts gelagert. Zur Identifizierung der Toten wurden Angehörige der Opfer nach Sotschi eingeflogen. rin
Wochenend-Gruß, Schmuggler