Und die Reichen werden reicher
26. Jun 13:35
Die wohlhabenden US-Amerikaner haben ihr Einkommen in den 90er Jahren fast vervierfacht. Auch die deutsche Upper-Class wird immer reicher.
Außer der Wirtschaftsflaute haben die Deutschen noch eine weitere Gemeinsamkeit mit den Amerikanern: die Reichen werden immer reicher.
Die wohlhabendesten US-Bürger verdienten im Jahr 2000 fast viermal so viel wie vor acht Jahren. Die Steuerbehörde «Internal Revenue Service» hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die 400 reichsten Steuerzahler in den USA im Jahr 2000 ein Durchschnitts-Einkommen von rund 174 Millionen Dollar erzielten. 1992 waren es gerade mal 46,8 Millionen Dollar.
Der Ärmste der Reichen konnte sein Einkommen in drei Jahren immerhin verdreifachen: Im Jahr 2003 verdiente er 86,8 Millionen Dollar - acht Jahre zuvor es nur magere 24,4 Millionen Dollar. Ein Grund für den rapiden Anstieg der Einkommen seien die drastischen Kursgewinne an den Aktienmärkten, heißt es in dem Bericht der Behörde.
0,5 Prozent halten ein Viertel des Vermögens
Mit dieser Entwicklung steht Amerika nicht alleine da: «Auch in Deutschland haben wir ein eklatantes Auseinander Klaffen der Einkommensschere», sagt Klaus Heidel vom NRO-Forum Weltsozialgipfel. Der Zusammenschluss von 25 deutschen Nichtregierungs-Organisationen gibt jährlichen einen «Social Watch Report» heraus. Demnach hat sich das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland in zwölf Jahren von vier Billionen Mark (rund zwei Billionen Euro) 1990 auf sieben Billionen Mark 2001 nahezu verdoppelt.
Nur 0,5 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland halten jüngsten Zahlen zufolge ein Viertel des Vermögens privater Haushalte. Die ärmsten 50 Prozent teilen sich hingegen nur 4,5 Prozent des Gesamtvermögens.
Weitere soziales Auseinanderklaffen absehbar
«Die Vertiefung der sozialen Unterschiede in Deutschland ist zwar nicht ganz so eklatant wie in den USA», sagte Heidel, «Doch die Unterschiede sind stärker als in Skandinavien und Großbritannien.«
Einen Grund für die Entwicklung sieht Heidel vor allem in den steuerpolitischen Entscheidungen der vergangenen 15 Jahre: wie etwa das Aussetzen der Vermögenssteuer. Nach der Einschätzung des NRO-Forums wird sich das Auseinander Klaffen der verschiedenen Bevölkerungsschichten in Deutschland weiter verstärken. Diese Tendenz haben die Deutschen nicht nur mit den Amerikanern gemeinsam. Es gibt sie auch weitweit.
Auch Entwicklungsländern werden ärmer
Der jüngst veröffentlichte «Social Watch Report 2003» besagt nämlich außerdem, dass in den letzten fünf Jahren 500 Milliarden Dollar von Entwicklungsländern in Industrienationen geflossen sind. Die Entwicklungshilfe, die Industrieländer bedürftigen Nationen zur Verfügung gestellt haben, sind in diese Rechnung bereits einbezogen. (nz)
26. Jun 13:35
Die wohlhabenden US-Amerikaner haben ihr Einkommen in den 90er Jahren fast vervierfacht. Auch die deutsche Upper-Class wird immer reicher.
Außer der Wirtschaftsflaute haben die Deutschen noch eine weitere Gemeinsamkeit mit den Amerikanern: die Reichen werden immer reicher.
Die wohlhabendesten US-Bürger verdienten im Jahr 2000 fast viermal so viel wie vor acht Jahren. Die Steuerbehörde «Internal Revenue Service» hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die 400 reichsten Steuerzahler in den USA im Jahr 2000 ein Durchschnitts-Einkommen von rund 174 Millionen Dollar erzielten. 1992 waren es gerade mal 46,8 Millionen Dollar.
Der Ärmste der Reichen konnte sein Einkommen in drei Jahren immerhin verdreifachen: Im Jahr 2003 verdiente er 86,8 Millionen Dollar - acht Jahre zuvor es nur magere 24,4 Millionen Dollar. Ein Grund für den rapiden Anstieg der Einkommen seien die drastischen Kursgewinne an den Aktienmärkten, heißt es in dem Bericht der Behörde.
0,5 Prozent halten ein Viertel des Vermögens
Mit dieser Entwicklung steht Amerika nicht alleine da: «Auch in Deutschland haben wir ein eklatantes Auseinander Klaffen der Einkommensschere», sagt Klaus Heidel vom NRO-Forum Weltsozialgipfel. Der Zusammenschluss von 25 deutschen Nichtregierungs-Organisationen gibt jährlichen einen «Social Watch Report» heraus. Demnach hat sich das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland in zwölf Jahren von vier Billionen Mark (rund zwei Billionen Euro) 1990 auf sieben Billionen Mark 2001 nahezu verdoppelt.
Nur 0,5 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland halten jüngsten Zahlen zufolge ein Viertel des Vermögens privater Haushalte. Die ärmsten 50 Prozent teilen sich hingegen nur 4,5 Prozent des Gesamtvermögens.
Weitere soziales Auseinanderklaffen absehbar
«Die Vertiefung der sozialen Unterschiede in Deutschland ist zwar nicht ganz so eklatant wie in den USA», sagte Heidel, «Doch die Unterschiede sind stärker als in Skandinavien und Großbritannien.«
Einen Grund für die Entwicklung sieht Heidel vor allem in den steuerpolitischen Entscheidungen der vergangenen 15 Jahre: wie etwa das Aussetzen der Vermögenssteuer. Nach der Einschätzung des NRO-Forums wird sich das Auseinander Klaffen der verschiedenen Bevölkerungsschichten in Deutschland weiter verstärken. Diese Tendenz haben die Deutschen nicht nur mit den Amerikanern gemeinsam. Es gibt sie auch weitweit.
Auch Entwicklungsländern werden ärmer
Der jüngst veröffentlichte «Social Watch Report 2003» besagt nämlich außerdem, dass in den letzten fünf Jahren 500 Milliarden Dollar von Entwicklungsländern in Industrienationen geflossen sind. Die Entwicklungshilfe, die Industrieländer bedürftigen Nationen zur Verfügung gestellt haben, sind in diese Rechnung bereits einbezogen. (nz)
