Jungheinrich: Auftragseingang lässt weiter hoffen
ährend sich die Vorzüge des MDax-Titels Jungheinrich
(8,80 Euro, WKN 621 993) nach den
etwas enttäuschenden Q1-Zahlen (vgl. PB v. 26.4.) und
dem verhaltenen Ausblick von CEO Cletus von Pichler
zur HV (6.6.) noch lange gegen die Baisse stemmen
konnten, verbilligten sie sich vor den Zahlen zum 2.
Quartal mit hoher Dynamik und rutschten in unsere
Einstiegsrange unter 10 Euro. Grund genug, das am
Donnerstag veröffentlichte Zahlenwerk bei Europas
führendem Lagertechnik-Anbieter zu prüfen.
Im Platow-Gespräch Mitte April plante CFO Michael
Lüer für 2002 noch Erlöse, die nur leicht unter
dem Rekordniveau des Vorjahres (1,55 Mrd. Euro)
liegen sollten. Die EBIT-Rendite von 4,5%, die im
historischen Vergleich ebenfalls einen Spitzenwert darstellte,
sollte sogar gehalten werden. Ein ehrgeiziges
Ziel. Denn die Talfahrt der Konjunktur hinterlässt auch
bei Jungheinrich ihre sehr deutlichen Spuren.
So sind die Erlöse im 1. Halbjahr gegenüber Vorjahr
um 8,2% (Q1 erst - 6,6%) auf 702,4 Mio. Euro
gesunken. Beim Ergebnis von Zinsen und Steuern
(EBIT) betrug der Rückgang sogar über 20% (1. Qu.:
-18%) auf 27,7 Mio. Euro. Damit stieg die EBIT-Rendite
in den verg. 3 Monaten zwar wieder um gut 0,4%-Punkte
auf 3,9% im Halbjahr an. In Q2 selbst waren es sogar
4,4%. Ein Durchbruch ist dies freilich noch nicht.
Jungheinrich setzt nun auf eine Belebung im 2.
Halbjahr. Hoffnung besteht durchaus: Schon im bisherigen
Jahresverlauf zeigten sich sowohl das Gebrauchtgeräte-
und Mietgeschäft (+2%) sowie der Kundendienst
(+6%) krisenfest. Zudem stiegen im 2. Quartal die Auftragseingänge
im Neugeschäft gegenüber dem Vorquartal
um 10%. Mit 396 Mio. Euro liegt der Wert nur
noch rd. 3,5% unter Vorjahr. Der Auftragsbestand
konnte mit 198 Mio. Euro zum 30.6. bereits rd. 30%
über das Niveau zum Jahresanfang gehoben werden.
Die Prognose für das Marktvolumen für Flurförderzeuge
in Europa soll zudem „nur“ noch um 7%
schrumpfen. Das sah schon schlimmer aus. Analysten
zeigten sich in einer ersten Reaktion dennoch skeptisch.
Umsatz- und Ergebnisprognosen wurden leicht gekappt.
Inzwischen wird ein Rückgang bei den Erlösen von rd.
5% und damit auch deutlich unter das Level von 2000
erwartet. Auch die Rendite wurde leicht unter den
Zielkorridor von Jungheinrich gedrückt. Dadurch verringert
sich zumindest das Enttäuschungspotenzial
und damit auch die Rückschlagsgefahr für die Aktie.
Große Wachstumsfantasie weist der Dividendenstarke
Titel zurzeit nicht auf. Gleichwohl gibt es in GuV
und Bilanz noch Stellgrößen, deren Verbesserung der
Aktie neue Impulse bringen dürften. Die Veränderung
der Absatzstrategie etwa hin zu reinem Direktvertrieb
(Investitionen im 1. Hj. insg. 13 Mio. Euro) hat ohnehin
Befürchtungen ausgelöst, die geschassten Zwischenhändler
würden nun verstärkt die Geräte des Konkurrenten
Linde bewerben, was zu Lasten von Jungheinrich
ginge. Allerdings dürfte der Aufwand hier mittelfristig
die Marge heben. Ob die Töchter in England
und Frankreich wie avisiert ihre Verluste verringert
haben, geht aus dem Zahlenwerk nicht hervor. Zumindest
fiel der Umsatzrückgang im Ausland im 1. Hj. mit
3,4% deutlich geringer aus als in Deutschland (-18%),
wo der Personalabbau ungebremst anhält.
Erfreulich ist, dass die Verbindlichkeiten in den
ersten 6 Monaten um rd. 8,5% abgebaut wurde und die
EK-Quote um weitere 1,3%-Punkte auf 22,8% gestiegen
ist. Allerdings gingen auch die liquiden Mittel
um 17% zurück. Dank der in Q1 ggü. Vj. stark geminderten
Steuerquote verbucht Jungheinrich zum Halbjahr
einen Nettogewinn von 16,6 Mio. Euro, das EPS
liegt bei 0,49 Euro (nach 0,57 Euro im Vorjahr).
Nach der starken Performance im 2. Hj. 2001 hatten
wir frühzeitig auf eine Korrektur de Aktie spekuliert.
Bei 9 Euro (02er KGV v. rd. 9) überwiegen u.E. für
konservative Anleger die Chancen. Wer noch nicht
investiert ist, sollte jetzt einsteigen. Platzieren Sie den
Stopp-Kurs bei 7,50 Euro (bisher 8 Euro).
aus Platow vom Montag
Gruß
ährend sich die Vorzüge des MDax-Titels Jungheinrich
(8,80 Euro, WKN 621 993) nach den
etwas enttäuschenden Q1-Zahlen (vgl. PB v. 26.4.) und
dem verhaltenen Ausblick von CEO Cletus von Pichler
zur HV (6.6.) noch lange gegen die Baisse stemmen
konnten, verbilligten sie sich vor den Zahlen zum 2.
Quartal mit hoher Dynamik und rutschten in unsere
Einstiegsrange unter 10 Euro. Grund genug, das am
Donnerstag veröffentlichte Zahlenwerk bei Europas
führendem Lagertechnik-Anbieter zu prüfen.
Im Platow-Gespräch Mitte April plante CFO Michael
Lüer für 2002 noch Erlöse, die nur leicht unter
dem Rekordniveau des Vorjahres (1,55 Mrd. Euro)
liegen sollten. Die EBIT-Rendite von 4,5%, die im
historischen Vergleich ebenfalls einen Spitzenwert darstellte,
sollte sogar gehalten werden. Ein ehrgeiziges
Ziel. Denn die Talfahrt der Konjunktur hinterlässt auch
bei Jungheinrich ihre sehr deutlichen Spuren.
So sind die Erlöse im 1. Halbjahr gegenüber Vorjahr
um 8,2% (Q1 erst - 6,6%) auf 702,4 Mio. Euro
gesunken. Beim Ergebnis von Zinsen und Steuern
(EBIT) betrug der Rückgang sogar über 20% (1. Qu.:
-18%) auf 27,7 Mio. Euro. Damit stieg die EBIT-Rendite
in den verg. 3 Monaten zwar wieder um gut 0,4%-Punkte
auf 3,9% im Halbjahr an. In Q2 selbst waren es sogar
4,4%. Ein Durchbruch ist dies freilich noch nicht.
Jungheinrich setzt nun auf eine Belebung im 2.
Halbjahr. Hoffnung besteht durchaus: Schon im bisherigen
Jahresverlauf zeigten sich sowohl das Gebrauchtgeräte-
und Mietgeschäft (+2%) sowie der Kundendienst
(+6%) krisenfest. Zudem stiegen im 2. Quartal die Auftragseingänge
im Neugeschäft gegenüber dem Vorquartal
um 10%. Mit 396 Mio. Euro liegt der Wert nur
noch rd. 3,5% unter Vorjahr. Der Auftragsbestand
konnte mit 198 Mio. Euro zum 30.6. bereits rd. 30%
über das Niveau zum Jahresanfang gehoben werden.
Die Prognose für das Marktvolumen für Flurförderzeuge
in Europa soll zudem „nur“ noch um 7%
schrumpfen. Das sah schon schlimmer aus. Analysten
zeigten sich in einer ersten Reaktion dennoch skeptisch.
Umsatz- und Ergebnisprognosen wurden leicht gekappt.
Inzwischen wird ein Rückgang bei den Erlösen von rd.
5% und damit auch deutlich unter das Level von 2000
erwartet. Auch die Rendite wurde leicht unter den
Zielkorridor von Jungheinrich gedrückt. Dadurch verringert
sich zumindest das Enttäuschungspotenzial
und damit auch die Rückschlagsgefahr für die Aktie.
Große Wachstumsfantasie weist der Dividendenstarke
Titel zurzeit nicht auf. Gleichwohl gibt es in GuV
und Bilanz noch Stellgrößen, deren Verbesserung der
Aktie neue Impulse bringen dürften. Die Veränderung
der Absatzstrategie etwa hin zu reinem Direktvertrieb
(Investitionen im 1. Hj. insg. 13 Mio. Euro) hat ohnehin
Befürchtungen ausgelöst, die geschassten Zwischenhändler
würden nun verstärkt die Geräte des Konkurrenten
Linde bewerben, was zu Lasten von Jungheinrich
ginge. Allerdings dürfte der Aufwand hier mittelfristig
die Marge heben. Ob die Töchter in England
und Frankreich wie avisiert ihre Verluste verringert
haben, geht aus dem Zahlenwerk nicht hervor. Zumindest
fiel der Umsatzrückgang im Ausland im 1. Hj. mit
3,4% deutlich geringer aus als in Deutschland (-18%),
wo der Personalabbau ungebremst anhält.
Erfreulich ist, dass die Verbindlichkeiten in den
ersten 6 Monaten um rd. 8,5% abgebaut wurde und die
EK-Quote um weitere 1,3%-Punkte auf 22,8% gestiegen
ist. Allerdings gingen auch die liquiden Mittel
um 17% zurück. Dank der in Q1 ggü. Vj. stark geminderten
Steuerquote verbucht Jungheinrich zum Halbjahr
einen Nettogewinn von 16,6 Mio. Euro, das EPS
liegt bei 0,49 Euro (nach 0,57 Euro im Vorjahr).
Nach der starken Performance im 2. Hj. 2001 hatten
wir frühzeitig auf eine Korrektur de Aktie spekuliert.
Bei 9 Euro (02er KGV v. rd. 9) überwiegen u.E. für
konservative Anleger die Chancen. Wer noch nicht
investiert ist, sollte jetzt einsteigen. Platzieren Sie den
Stopp-Kurs bei 7,50 Euro (bisher 8 Euro).
aus Platow vom Montag
Gruß