das nur solange überlebt, wie neue Schuldner gefunden werden. Der bedeutendste Notenbanker der Welt, Alan Greenspan, weiss das, nur darf er es nicht sagen. So sind auch seine sybillinischen Kommentare zu werten, in denen jeder das herausliest, was am besten in seine Anlagephilosophie passt. Ein Satz von Greenspan vor dem Kongress verdeutlicht dies:
Ich weiß, daß Sie glauben, Sie wüßten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob ihnen klar ist, daß das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine."
Aber beginnen wir von vorne.
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Die erste Erfahrung, die wir mit Geld gemacht haben, liegt weit zurück. Da waren wir so 3 oder 4 Jahre alt und stellten uns auf die Zehenspitzen, um über die Ladentheke schauen zu können. Die Verkäuferin hat uns die heiss ersehnten Bonbons nur gegeben, weil wir diese runden Scheiben auf die Theke gelegt hatten, die uns die Mutter in die Hand gedrückt hatte.
Wir haben nachher dann ziemlich schnell kapiert, dass die bunten Scheine noch viel mehr Wert waren, doch was macht den eigentlichen Wert dieser bunten Papiere aus? Hier ein Versuch, den Schleier ein wenig zu lüften:
Geld ist heute ein ungeheuer komplexer Begriff, er hängt zusammen mit "gelten", aber auch mit "abgelten", Buße tun. Man kann kaum genau sagen, was Geld eigentlich ist, welche Funktionen es hat: Tauschmittel, Medium zum Aufbewahren von Kapital, Wertgegenstand, Wertmaßstab, Prestigeobjekt ...
Ein Leben ohne Geld ist für uns heute undenkbar. Wenn wir plötzlich auf Banknoten und Münzgeld verzichten müssten, würden wir sicher wieder irgendein wertvolles, haltbares und begehrtes Gut zu Geld machen. Es ist erst sechzig Jahre her, dass die Bürger Deutschlands dies in Form der Zigarettenwährung der Nachkriegszeit erleben konnten. Die alten Münzen und Banknoten des "Dritten Reiches" galten zwar noch, waren jedoch so gut wie wertlos. Mit Zigaretten konnte dagegen so gut wie alles bezahlt werden, das Kleidungsstück wie die Kinokarte. Neben diesem fast standardisierten Zahlungsmittel galten auch andere "Währungen", wie Nylonstrümpfe oder alkoholische Getränke.
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In der Geschichte des Geldes hatten aber Edelmetalle die grösste Popularität als Zahlungsmittel. Handelbarkeit, Haltbarkeit, Teilbarkeit und die allgemein anerkannte Schönheit (Schmuck) übten schon immer eine Faszination auf die Menschen aus. Welches Zahlungsmittel sich letztlich durchsetzte wurde oft von den Gesetzgebern bestimmt. Bernhard Laum geht in seinem Buch "Heiliges Geld", das 1924 erschienen ist, von einem religiösen, kultischen Entstehungszusammenhang aus. Geld verdanke seine Existenz nicht dem Markt, sondern symbolischen Handlungen wie Opfergaben an die Götter, Zahlungen an Priester, Begleichung von Strafen bei Verletzungs- und Todesfällen. Jenes Gut, das den symbolischen Wert des Opfers und der Busse am besten zum Ausdruck brachte, beispielsweise das Rind im archaischen Griechenland, habe als sakrales Zahlungsmittel funktioniert und sei schliesslich auch als Wertmassstab im Tauschverkehr eingesetzt worden. Auf die heutige Zeit übersetzt sind das gesetzlich kontrollierte Banknoten, die vom Staat zur Begleichung der Steuern eingefordert werden.
Die heutigen Banknoten waren ursprünglich Depotscheine für hinterlegte Goldmünzen (das Wort Bank ist aus dem italienischen banco = Münzregal entstanden). Diese Quittungen oder Depotscheine wurden allmählich direkt für Zahlungen benutzt. Der Wert des Scheines lag somit in den hinterlegten Goldmünzen begründet, die jederzeit bei der Bank bezogen werden konnten. Dieses Geld war Warengeld.
Viele glauben, unser heutiges Geld sei durch Gold gedeckt. Das ist ein Irrtum! – Im letzten Jahrhundert wurde die Golddeckung durch die Hinterlegung von Staatspapieren und anderen erstklassigen Forderungen ersetzt, da vor allem für die Finanzierung von Kriegen nicht genug Gold zur Verfügung stand (US$ Nixon Vietnamkrieg 1970). Die Währungen sind – wenn überhaupt – nur noch minimal durch Goldreserven der Zentralbank in gewissem Masse abgesichert. Somit stehen als Sicherheit für Banknoten jetzt Forderungen (Obligationen etc.) gegenüber. Der Charakter des Geldes hat sich dadurch zum Kreditgeld gewandelt. Der Wert des Geldes hängt demzufolge vom Steuersubstrat der Bürger des jeweiligen Landes, der Qualität der Obligationen und der Stabilität der Geschäftsbanken ab.
Bis jetzt wurde nur das Notengeld besprochen. Die Beträge, die auf einem Bankkonto vermerkt sind (Buchgeld) haben einen anderen Charakter. Die Geschäftsbanken können selber Geld schöpfen, was folgendermassen funktioniert.
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Kunde A zahlt Fr. 1000 auf sein Konto ein. Die Bank leiht nun das Geld nach Abzug der Mindestreserven (10 %) an Kunde B aus (Fr. 900). Der Kunde B kauft sich damit einen Videorecorder. Der Inhaber des Videogeschäfts zahlt nun diese Fr. 900 bei der Bank ein. Die Bank leiht nun das Geld nach Abzug der Mindestreserven (10 %) an Kunde C aus (Fr. 810) usw. Aus den ursprünglich einbezahlten Fr. 1000 (Notengeld) ist ein Mehrfaches an Buchgeld entstanden. Die Bank hortet somit das Geld nicht, sondern investiert es nach Abzug einer Sicherheitsmarge (Mindestreserven gemäss Bank für internationalen Zahlungsausgleich BIZ) in Kunden, die Geld nachfragen. Die Aufgabe der Bank ist das Vermitteln von Geld nach Ueberprüfung der Bonität des Schuldners. Der Gewinn der Bank ergibt sich aus der Differenz von Soll- und Habenzinsen. Das Risiko der Bank liegt bei der Rückzahlungsfähigkeit ihrer Kunden.
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Es sind somit die Geschäftsbanken, die Geld schöpfen. Die Notenbanken können nur die Bedingungen diktieren (Zinssatz, Qualität der Forderungen, etc.). Robert H. Hemphill, Credit Manager der Federal Reserve Bank, Atlanta formulierte die erschreckende Erkenntnis wie folgt:
Wir (die Notenbanken) sind völlig abhängig von den Geschäftsbanken. Jeder Dollar der umläuft, sei es als Bargeld oder Buchgeld, muss von jemandem geborgt sein. Wenn die Banken reichlich Geld aus dem Nichts erzeugen, geht es uns gut, wenn nicht, verhungern wir. Es gibt nicht so etwas wie ein dauerhaftes Geldsystem. Wenn man das erst einmal wirklich verstanden hat, erscheint das Absurde dieser hoffnungslosen Situation fast unglaublich, aber so ist es. Es ist wohl der wichtigste Sachverhalt, über den intelligente Menschen sich jetzt klar werden und nachdenken müssen. Es ist so wichtig, dass ein Zusammenbruch unserer gegenwärtigen Zivilisation auf dem Spiel steht, wenn es nicht allgemein verstanden wird und die Fehler rasch korrigiert werden.
Nun könnte man aus dieser Aussage schliessen, dass die Banken alle Fäden in der Hand haben. Dem ist aber nicht so. Die Banken sind darauf angewiesen, dass die Schuldner ihren Verpflichtungen nachkommen. Falls nur ein kleiner Teil nicht zurückbezahlt wird, kann das durch die Zinsdifferenz aufgefangen werden. Kommt es aber zu einer Wirtschaftsdepression wie 1930, sind die Banken gezwungen, die Kredite zu kündigen, ansonsten droht der Bankrott (Nomen est Omen)
Ein anderer Punkt, der sich aus der Geldschöpfung der Banken ergibt, ist nicht zu vernachlässigen. Wie wir weiter oben gesehen haben, entsteht aus einer Einzahlung von Fr. 1000.-- durch mehrfaches Auslehnen (nach Abzug des Mindestreservesatzes) eine viel grössere Summe. Solange Kunde A sein Geld nicht abhebt, ist die Welt in Ordnung. Sobald aber Kunde A seine gesamte Einzahlung oder mehrere Kunden (A, B und C) einen grösseren Teilbetrag zurückfordern, steht die Bank vor der Illiquidität. Dies ist in jüngster Vergangenheit in Argentinien geschehen und 1933 in den USA, als Präsident Roosevelt vorübergehend die Banken schloss, um dem Ansturm der Bankkunden widerstehen zu können. Jetzt verstehen Sie, warum die inzwischen verstorbene Generation das Geld lieber unter der Matratze aufbewahrte. Vielleicht waren unsere Vorfahren weiser, als wir es uns heute eingestehen wollen. Wie schnell die Psychologie der Massen sich ändern kann, haben wir vor ein paar Jahren an den Internet und Telekomaktien gesehen, die oft über 90 % verloren haben. Was passiert, wenn das Vertrauen gegenüber den Banken umschlägt, das wurde versucht, hier zu beschreiben. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines solchen Meinungsumschwungs gering erscheint, lohnt es sich doch, deren Mechanismus und die Folgen davon zu kennen.
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Zusammenfassung: Unser Geld ist wie beschrieben Kreditgeld oder anders formuliert: Es gibt genau gleich viel Geld wie Schulden (doppelte Buchführung). Somit hat das Geld den Charakter des Wertaufbewahrungsmittels verloren. Da Geld wie beschrieben eine Forderung an den Staat ist, hängt der Wert des Geldes von der Stabilität des Staatshaushaltes, der Verfassung der Wirtschaft und der Banken ab. Die Notenbanken werden aus ureigenstem Interesse alles versuchen, dass Geschäftsbanken nicht bankrott gehen. Aus diesem Grund werden auch in Japan faule Kredite der Banken ausgelagert und durch den Staat gesichert.
zeitenwende.ch
Ich weiß, daß Sie glauben, Sie wüßten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob ihnen klar ist, daß das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine."
Aber beginnen wir von vorne.
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Die erste Erfahrung, die wir mit Geld gemacht haben, liegt weit zurück. Da waren wir so 3 oder 4 Jahre alt und stellten uns auf die Zehenspitzen, um über die Ladentheke schauen zu können. Die Verkäuferin hat uns die heiss ersehnten Bonbons nur gegeben, weil wir diese runden Scheiben auf die Theke gelegt hatten, die uns die Mutter in die Hand gedrückt hatte.
Wir haben nachher dann ziemlich schnell kapiert, dass die bunten Scheine noch viel mehr Wert waren, doch was macht den eigentlichen Wert dieser bunten Papiere aus? Hier ein Versuch, den Schleier ein wenig zu lüften:
Geld ist heute ein ungeheuer komplexer Begriff, er hängt zusammen mit "gelten", aber auch mit "abgelten", Buße tun. Man kann kaum genau sagen, was Geld eigentlich ist, welche Funktionen es hat: Tauschmittel, Medium zum Aufbewahren von Kapital, Wertgegenstand, Wertmaßstab, Prestigeobjekt ...
Ein Leben ohne Geld ist für uns heute undenkbar. Wenn wir plötzlich auf Banknoten und Münzgeld verzichten müssten, würden wir sicher wieder irgendein wertvolles, haltbares und begehrtes Gut zu Geld machen. Es ist erst sechzig Jahre her, dass die Bürger Deutschlands dies in Form der Zigarettenwährung der Nachkriegszeit erleben konnten. Die alten Münzen und Banknoten des "Dritten Reiches" galten zwar noch, waren jedoch so gut wie wertlos. Mit Zigaretten konnte dagegen so gut wie alles bezahlt werden, das Kleidungsstück wie die Kinokarte. Neben diesem fast standardisierten Zahlungsmittel galten auch andere "Währungen", wie Nylonstrümpfe oder alkoholische Getränke.
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In der Geschichte des Geldes hatten aber Edelmetalle die grösste Popularität als Zahlungsmittel. Handelbarkeit, Haltbarkeit, Teilbarkeit und die allgemein anerkannte Schönheit (Schmuck) übten schon immer eine Faszination auf die Menschen aus. Welches Zahlungsmittel sich letztlich durchsetzte wurde oft von den Gesetzgebern bestimmt. Bernhard Laum geht in seinem Buch "Heiliges Geld", das 1924 erschienen ist, von einem religiösen, kultischen Entstehungszusammenhang aus. Geld verdanke seine Existenz nicht dem Markt, sondern symbolischen Handlungen wie Opfergaben an die Götter, Zahlungen an Priester, Begleichung von Strafen bei Verletzungs- und Todesfällen. Jenes Gut, das den symbolischen Wert des Opfers und der Busse am besten zum Ausdruck brachte, beispielsweise das Rind im archaischen Griechenland, habe als sakrales Zahlungsmittel funktioniert und sei schliesslich auch als Wertmassstab im Tauschverkehr eingesetzt worden. Auf die heutige Zeit übersetzt sind das gesetzlich kontrollierte Banknoten, die vom Staat zur Begleichung der Steuern eingefordert werden.
Die heutigen Banknoten waren ursprünglich Depotscheine für hinterlegte Goldmünzen (das Wort Bank ist aus dem italienischen banco = Münzregal entstanden). Diese Quittungen oder Depotscheine wurden allmählich direkt für Zahlungen benutzt. Der Wert des Scheines lag somit in den hinterlegten Goldmünzen begründet, die jederzeit bei der Bank bezogen werden konnten. Dieses Geld war Warengeld.
Viele glauben, unser heutiges Geld sei durch Gold gedeckt. Das ist ein Irrtum! – Im letzten Jahrhundert wurde die Golddeckung durch die Hinterlegung von Staatspapieren und anderen erstklassigen Forderungen ersetzt, da vor allem für die Finanzierung von Kriegen nicht genug Gold zur Verfügung stand (US$ Nixon Vietnamkrieg 1970). Die Währungen sind – wenn überhaupt – nur noch minimal durch Goldreserven der Zentralbank in gewissem Masse abgesichert. Somit stehen als Sicherheit für Banknoten jetzt Forderungen (Obligationen etc.) gegenüber. Der Charakter des Geldes hat sich dadurch zum Kreditgeld gewandelt. Der Wert des Geldes hängt demzufolge vom Steuersubstrat der Bürger des jeweiligen Landes, der Qualität der Obligationen und der Stabilität der Geschäftsbanken ab.
Bis jetzt wurde nur das Notengeld besprochen. Die Beträge, die auf einem Bankkonto vermerkt sind (Buchgeld) haben einen anderen Charakter. Die Geschäftsbanken können selber Geld schöpfen, was folgendermassen funktioniert.
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Kunde A zahlt Fr. 1000 auf sein Konto ein. Die Bank leiht nun das Geld nach Abzug der Mindestreserven (10 %) an Kunde B aus (Fr. 900). Der Kunde B kauft sich damit einen Videorecorder. Der Inhaber des Videogeschäfts zahlt nun diese Fr. 900 bei der Bank ein. Die Bank leiht nun das Geld nach Abzug der Mindestreserven (10 %) an Kunde C aus (Fr. 810) usw. Aus den ursprünglich einbezahlten Fr. 1000 (Notengeld) ist ein Mehrfaches an Buchgeld entstanden. Die Bank hortet somit das Geld nicht, sondern investiert es nach Abzug einer Sicherheitsmarge (Mindestreserven gemäss Bank für internationalen Zahlungsausgleich BIZ) in Kunden, die Geld nachfragen. Die Aufgabe der Bank ist das Vermitteln von Geld nach Ueberprüfung der Bonität des Schuldners. Der Gewinn der Bank ergibt sich aus der Differenz von Soll- und Habenzinsen. Das Risiko der Bank liegt bei der Rückzahlungsfähigkeit ihrer Kunden.
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Es sind somit die Geschäftsbanken, die Geld schöpfen. Die Notenbanken können nur die Bedingungen diktieren (Zinssatz, Qualität der Forderungen, etc.). Robert H. Hemphill, Credit Manager der Federal Reserve Bank, Atlanta formulierte die erschreckende Erkenntnis wie folgt:
Wir (die Notenbanken) sind völlig abhängig von den Geschäftsbanken. Jeder Dollar der umläuft, sei es als Bargeld oder Buchgeld, muss von jemandem geborgt sein. Wenn die Banken reichlich Geld aus dem Nichts erzeugen, geht es uns gut, wenn nicht, verhungern wir. Es gibt nicht so etwas wie ein dauerhaftes Geldsystem. Wenn man das erst einmal wirklich verstanden hat, erscheint das Absurde dieser hoffnungslosen Situation fast unglaublich, aber so ist es. Es ist wohl der wichtigste Sachverhalt, über den intelligente Menschen sich jetzt klar werden und nachdenken müssen. Es ist so wichtig, dass ein Zusammenbruch unserer gegenwärtigen Zivilisation auf dem Spiel steht, wenn es nicht allgemein verstanden wird und die Fehler rasch korrigiert werden.
Nun könnte man aus dieser Aussage schliessen, dass die Banken alle Fäden in der Hand haben. Dem ist aber nicht so. Die Banken sind darauf angewiesen, dass die Schuldner ihren Verpflichtungen nachkommen. Falls nur ein kleiner Teil nicht zurückbezahlt wird, kann das durch die Zinsdifferenz aufgefangen werden. Kommt es aber zu einer Wirtschaftsdepression wie 1930, sind die Banken gezwungen, die Kredite zu kündigen, ansonsten droht der Bankrott (Nomen est Omen)
Ein anderer Punkt, der sich aus der Geldschöpfung der Banken ergibt, ist nicht zu vernachlässigen. Wie wir weiter oben gesehen haben, entsteht aus einer Einzahlung von Fr. 1000.-- durch mehrfaches Auslehnen (nach Abzug des Mindestreservesatzes) eine viel grössere Summe. Solange Kunde A sein Geld nicht abhebt, ist die Welt in Ordnung. Sobald aber Kunde A seine gesamte Einzahlung oder mehrere Kunden (A, B und C) einen grösseren Teilbetrag zurückfordern, steht die Bank vor der Illiquidität. Dies ist in jüngster Vergangenheit in Argentinien geschehen und 1933 in den USA, als Präsident Roosevelt vorübergehend die Banken schloss, um dem Ansturm der Bankkunden widerstehen zu können. Jetzt verstehen Sie, warum die inzwischen verstorbene Generation das Geld lieber unter der Matratze aufbewahrte. Vielleicht waren unsere Vorfahren weiser, als wir es uns heute eingestehen wollen. Wie schnell die Psychologie der Massen sich ändern kann, haben wir vor ein paar Jahren an den Internet und Telekomaktien gesehen, die oft über 90 % verloren haben. Was passiert, wenn das Vertrauen gegenüber den Banken umschlägt, das wurde versucht, hier zu beschreiben. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines solchen Meinungsumschwungs gering erscheint, lohnt es sich doch, deren Mechanismus und die Folgen davon zu kennen.
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Zusammenfassung: Unser Geld ist wie beschrieben Kreditgeld oder anders formuliert: Es gibt genau gleich viel Geld wie Schulden (doppelte Buchführung). Somit hat das Geld den Charakter des Wertaufbewahrungsmittels verloren. Da Geld wie beschrieben eine Forderung an den Staat ist, hängt der Wert des Geldes von der Stabilität des Staatshaushaltes, der Verfassung der Wirtschaft und der Banken ab. Die Notenbanken werden aus ureigenstem Interesse alles versuchen, dass Geschäftsbanken nicht bankrott gehen. Aus diesem Grund werden auch in Japan faule Kredite der Banken ausgelagert und durch den Staat gesichert.
zeitenwende.ch