Uneinheitlicher Jahresbeginn an der Wall Street

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Uneinheitlicher Jahresbeginn an der Wall Street

 
02.01.02 16:49
Die ersten drei Handelstage gelten als Indikator für das ganze Jahr. Stehen bis zum Wochenende Gewinne zu Buche, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Jahr einen Aufschwung bringe, sagen die Auguren. Weitere Indikatoren sehen die Händler nach fünf und neun Tagen – im vergangenen Jahr hatte die Wall Street alle drei Schwellen negativ beschlossen.

WSC/vwd NEW YORK. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte sank um 0,2 Prozent bzw 21,03 Punkte auf 10 000,47 Zähler. Der S&P-500-Index verlor ebenfalls 0,2 Prozent bzw. 2,12 auf 1 145,96 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index gewinnt 0,7 Prozent bzw. 12,65 auf 1 963,05 Stellen.

Die Big Caps begrüßen das Jahr im grünen Bereich. Allein Microsoft notiert mit einem leichten Minus. Kritiker finden die Barbestände von rund 36 Milliarden Dollar zu hoch, sie drängen auf eine Dividendenzahlung. Bisher hatten sich Hightechfirmen meist geweigert, Dividende zu zahlen, um ihren Wachstumskurs beizubehalten. Microsoft könnte einen Teil seines liquiden Kapitals für Strafzahlungen zurücklegen. Dass Microsoft eine große Portokasse hat, zeigt der Vergleich mit anderen Konzernen. So hat General Electric 8,8 Milliarden und IBM vier Milliarden Dollar flüssig.

Den Chipsektor stützt am Morgen die Nachricht, dass die Absätze im November um 1,6 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar gestiegen seien. Während in den USA kein Plus zu verzeichnen war, kletterten die Chipverkäufe in Europa um fünf Prozent und in Asien um 2,5 Prozent. Hynix Semiconductor, der weltweit drittgrößte Speicherchiphersteller, hebt zum dritten Mal innerhalb eines Monats seine Preise, dieses Mal um dreißig Prozent. Papiere von Hynix gewinnen 15 Prozent.

Chip-Hersteller mit Zuwächsen

Der Chiphersteller Intel legt 2,3 Prozent zu. Obwohl die Analysten der Bank of America bei der Beurteilung der Aktie zur Vorsicht raten. Während die Investitionsaufwendungen auf einem 15-Jahres-Hoch sind, liegt die Kapitalrendite auf einem 15-Jahres-Tief. Die Analysten rechnen damit, dass Intel die Investitionen von im Jahr 2002 von 7,5 Milliarden auf 6,5 Milliarden zurückfahren wird, was die Ergebnisse von Zulieferern wie Applied Materials, Novellus und KLA Tencor beeinträchtigen könnte.

Abwärts geht es am Morgen mit der Aktie von K-Mart. Der Einzelhändler verliert nach einem schwachen halben Jahr erneut zehn Prozent, nachdem die Analysten von Prudential Securities das Papier von „halten“ auf „verkaufen“ degradieren. Sie halten einen Bankrott für sehr wahrscheinlich. Auch die übrigen Unternehmen des Retailsektors notieren überwiegend mit Verlusten.

Besser stehen die Online-Händler da. Der Internet-Buchhändler Amazon und Yahoo gewinnen etwa ein Prozent. Allein der Online-Auktionator E-Bay verliert schon früh fast drei Prozent. Die Analysten von Robertson Stephens erhöhen zwar das Kursziel für die Aktie, stufen sie aber von „aggressiv kaufen“ auf „kaufen“ ab

Handelsblatt 02.01.2002
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