DAX: Korrektur läuft bereits seit Freitag
von Holger Struck, M.M.Warburg & CO
Noch gestern markierte der DAX bei 5401 Punkten ein neues Bewegungshoch im akuell laufenden Aufwärtsimpuls (seit dem Tief vom 20. Februar bei 4706 Zählern) und die „Korrektur“ soll bereits laufen ? Die Antwort - zumindest im Sinne der markttechnischen Analyse - lautet: „Ja“ und zwar spätestens seit dem vergangenen Freitag (08. März). Denn lenkt man den Blick weg von der rein visuellen Kursanalyse hin zur angewandten Preisstatistik (vertikal eingezeichnete Linien), so haben wir es – wohlbemerkt spätestens – seit dem letzten Wochenschluß nicht mehr mit einer extrem überkauften Marktlage zu tun. Seither hat sich etwa der Slow Stochastics als prominentester Vertreter der Kontratrend-Indikatoren (Oszillatoren) in seiner Tages-Standardeinstellung von seinem Spitzenstand bei 93 % auf mittlerweile 67 % zurückgebildet. Die Korrektur auf der Indikatorenebene löste dabei bisher allenfalls eine Konsolidierung in den Preisen (DAX) aus. Das wiederum ist typisch für echte Ausbruchssituationen (aufgrund der Lage diverser, wichtiger internationaler Aktienindizes an wesentlichen Abwärtstrendlinien und Widerständen im Sinne der Intermarket-Analyse zu unterstellen).
Die recht einfache Begründung für den Abbau überkaufter Marktverfassungen ohne merklich rückläufige Kurse liegt darin, daß ein technischer Indikator generell zwei Möglichkeiten hat, sich aus einer Extremsituation heraus wieder zu normalisieren: Über den Preis und / oder über die Zeitebene. Passiert auf der Preisebene einmal nichts (Seitwärtskonsolidierung), so sorgen nach einer gewissen Verweilzeit auf dem neuen Kursniveau sogenannte Basiseffekte in der dem jeweiligen Indikator zugrundeliegenden Zeitreihe für eine Konsolidierung / Normalisierung und daran anschließend auch für neues / weiteres Bewegungspotential (in der aktuellen DAX-Situation hieße das dann Anstiegspotential für Kurse und Indikatoren). Ein solches Marktverhalten ist nach anderen Meßkonzepten sogar als „relative Stärke“ (gegenüber der eigenen Kurshistorie) zu interpretieren und kennzeichnet offenbar die aktuelle Situation im DAX. Somit kommt es uns derzeit auf 2 weiterführende Beobachtungen an:
1. Standortbestimmung:
Mit dem Doppeltief bei 4731 und 4706 Punkten testete der DAX nicht das 38,2-%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtstendenz seit September 2001 bei 4659 Punkten (entgegen unserer Erwartung). Das nächsttiefere Korrekturniveau (50 % = 4446 Punkte) ist ohne die Unterschreitung des erstgenannten naturgemäß nicht zu diskutieren. Vielmehr gelang den deutschen Blue Chips binnen 13 Handelstagen eine imposante Rallye auf bisher 5401 Punkte, in dessen Folge das Doppel-Top bei 5341 und 5352 Punkten vom Dezember / Januar ganz offensichtlich angegriffen wird. Oberhalb der 200-Tage-Linie (5167) und der Abwärtstrendgeraden von Anfang 2001 (aktuell bei 5250) wäre bei nachhaltiger Überwindung des Doppel-Tops mit einem Anlauf an die Abwärtstrendgerade vom hist. Hoch bei derzeit 5702 Punkten zu rechnen. Als Unterstützungsbereich bietet sich die Zone unter 5250 (Trendlinie) bis hin zu 5167 (200-Tage-GD) an, wo auch horizontal einige kleinere Supports vorliegen.
2. Trenddynamik:
Die von uns präferierten Meßkonzepte zur Beurteilung der Bewegungsdynamik, ADX (gerichtete Bewegung, mißt Preisausbrüche außerhalb einer voreingestellten „True Range“) und Aroon Oszillator (mißt die Verweilzeit eines Marktes nach dem letzten Hoch- und Tiefpunkt einer Periode) weisen dem DAX seit Mitte Februar (ADX) bzw. Anfang März (Aroon) eine steigende Trendkomponente aus. Die bis dahin offene Frage nach der Bewegungsrichtung (aufwärts) ist mittlerweile ge-klärt. Die steigende Trenddynamik läßt die Aufwärtsbewegung als relativ ungefährdet (stabil) erscheinen und erklärt auch den oben beschriebenen Abbau diverser Overbought/Oversold-Indikatoren ohne spürbar rückläufige Kurse.
Im Fazit scheint der Ausbruch nach oben mit dem dann zu nennenden Kursziel von (zunächst) 5700 Punkten lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Ein weiteres Indiz für einen starken Markt liegt vor, sobald der DAX beim nächsten Aufwärtsdreh zuvor nicht mehr in eine typische Oversold-Situation (RSI, Slow Stochastics kleiner 20) geraten würde. Antizyklisch empfehlen sich Käufe im genannten Supportbereich 5250 - 5167, prozyklisch mit Ausbruch nach oben über 5341 / 5352 und 5401.
von Holger Struck, M.M.Warburg & CO
Noch gestern markierte der DAX bei 5401 Punkten ein neues Bewegungshoch im akuell laufenden Aufwärtsimpuls (seit dem Tief vom 20. Februar bei 4706 Zählern) und die „Korrektur“ soll bereits laufen ? Die Antwort - zumindest im Sinne der markttechnischen Analyse - lautet: „Ja“ und zwar spätestens seit dem vergangenen Freitag (08. März). Denn lenkt man den Blick weg von der rein visuellen Kursanalyse hin zur angewandten Preisstatistik (vertikal eingezeichnete Linien), so haben wir es – wohlbemerkt spätestens – seit dem letzten Wochenschluß nicht mehr mit einer extrem überkauften Marktlage zu tun. Seither hat sich etwa der Slow Stochastics als prominentester Vertreter der Kontratrend-Indikatoren (Oszillatoren) in seiner Tages-Standardeinstellung von seinem Spitzenstand bei 93 % auf mittlerweile 67 % zurückgebildet. Die Korrektur auf der Indikatorenebene löste dabei bisher allenfalls eine Konsolidierung in den Preisen (DAX) aus. Das wiederum ist typisch für echte Ausbruchssituationen (aufgrund der Lage diverser, wichtiger internationaler Aktienindizes an wesentlichen Abwärtstrendlinien und Widerständen im Sinne der Intermarket-Analyse zu unterstellen).
Die recht einfache Begründung für den Abbau überkaufter Marktverfassungen ohne merklich rückläufige Kurse liegt darin, daß ein technischer Indikator generell zwei Möglichkeiten hat, sich aus einer Extremsituation heraus wieder zu normalisieren: Über den Preis und / oder über die Zeitebene. Passiert auf der Preisebene einmal nichts (Seitwärtskonsolidierung), so sorgen nach einer gewissen Verweilzeit auf dem neuen Kursniveau sogenannte Basiseffekte in der dem jeweiligen Indikator zugrundeliegenden Zeitreihe für eine Konsolidierung / Normalisierung und daran anschließend auch für neues / weiteres Bewegungspotential (in der aktuellen DAX-Situation hieße das dann Anstiegspotential für Kurse und Indikatoren). Ein solches Marktverhalten ist nach anderen Meßkonzepten sogar als „relative Stärke“ (gegenüber der eigenen Kurshistorie) zu interpretieren und kennzeichnet offenbar die aktuelle Situation im DAX. Somit kommt es uns derzeit auf 2 weiterführende Beobachtungen an:
1. Standortbestimmung:
Mit dem Doppeltief bei 4731 und 4706 Punkten testete der DAX nicht das 38,2-%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtstendenz seit September 2001 bei 4659 Punkten (entgegen unserer Erwartung). Das nächsttiefere Korrekturniveau (50 % = 4446 Punkte) ist ohne die Unterschreitung des erstgenannten naturgemäß nicht zu diskutieren. Vielmehr gelang den deutschen Blue Chips binnen 13 Handelstagen eine imposante Rallye auf bisher 5401 Punkte, in dessen Folge das Doppel-Top bei 5341 und 5352 Punkten vom Dezember / Januar ganz offensichtlich angegriffen wird. Oberhalb der 200-Tage-Linie (5167) und der Abwärtstrendgeraden von Anfang 2001 (aktuell bei 5250) wäre bei nachhaltiger Überwindung des Doppel-Tops mit einem Anlauf an die Abwärtstrendgerade vom hist. Hoch bei derzeit 5702 Punkten zu rechnen. Als Unterstützungsbereich bietet sich die Zone unter 5250 (Trendlinie) bis hin zu 5167 (200-Tage-GD) an, wo auch horizontal einige kleinere Supports vorliegen.
2. Trenddynamik:
Die von uns präferierten Meßkonzepte zur Beurteilung der Bewegungsdynamik, ADX (gerichtete Bewegung, mißt Preisausbrüche außerhalb einer voreingestellten „True Range“) und Aroon Oszillator (mißt die Verweilzeit eines Marktes nach dem letzten Hoch- und Tiefpunkt einer Periode) weisen dem DAX seit Mitte Februar (ADX) bzw. Anfang März (Aroon) eine steigende Trendkomponente aus. Die bis dahin offene Frage nach der Bewegungsrichtung (aufwärts) ist mittlerweile ge-klärt. Die steigende Trenddynamik läßt die Aufwärtsbewegung als relativ ungefährdet (stabil) erscheinen und erklärt auch den oben beschriebenen Abbau diverser Overbought/Oversold-Indikatoren ohne spürbar rückläufige Kurse.
Im Fazit scheint der Ausbruch nach oben mit dem dann zu nennenden Kursziel von (zunächst) 5700 Punkten lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Ein weiteres Indiz für einen starken Markt liegt vor, sobald der DAX beim nächsten Aufwärtsdreh zuvor nicht mehr in eine typische Oversold-Situation (RSI, Slow Stochastics kleiner 20) geraten würde. Antizyklisch empfehlen sich Käufe im genannten Supportbereich 5250 - 5167, prozyklisch mit Ausbruch nach oben über 5341 / 5352 und 5401.