OPEN-MARKET
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AKTIEN R E P O R T
Der Befreiungsschlag
Die erstaunlich günstig bewertete Aktie der UMS AG
steht vor einer Neubewertung.
Stellen Sie sich vor, ein an sich gesundes
Unternehmen leidet unter einer
unprofitablen US-Tochter und einer hohen
Schuldenlast. Doch plötzlich findet
die Gesellschaft einen Käufer, der so
viel für genau diese Problemtochter auf
den Tisch legt, dass die Firma nicht nur
sein defizitäres Geschäft, sondern zugleich
einen Großteil seiner Schulden
los wird. Das klingt zu schön, um wahr
zu sein? Genauso denken wohl die
meisten Aktionäre. Anders ist nicht zuerklären, dass die UMS-Aktie nach dem
Befreiungsschlag-Deal nur langsam und
zögerlich die nötige Neubewertung erfährt.
Denn eigentlich müsste die Aktie
100 Prozent höher notieren!
Lukratives Geschäft
Die UMS International AG bietet
mobile medizinische Versorgungskonzepte
an. Konkret heißt dies, dass Kliniken
und Fachärzte, welche sich
aufwändige Untersuchungsgeräte aus
Zeit- und Kostengründen nicht anschaffen
wollen, diese einfach tageweise
bei UMS mieten. Im Unterschied
zu reinen Leasingkonzepten bietet UMS
dabei also die Technik nach Bedarf und
liefert qualifiziertes Bedienpersonal
gleich mit. Daher werden auch Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen
in vielen
Krankenhäusern nur zu bestimmten
Zeiten angeboten, denn an den anderen
Tagen sind die UMS-Laster mit den
Diagnosegeräten schon in einer anderen
Stadt.Weltweit 1.000 Kunden werden
bereits mit Equipment aus den Bereichen
Urologie, Radiologie, Gynäkologie
und Onkologie beliefert. Das
Hauptgeschäft erzielt UMS in den USA
und Europa, aber auch in Chile rollen
bereits UMS-Transporter.
Gewinnsprung 2006
Ins Rollen kam am 12. Oktober auch
die UMS-Aktie. An diesem Tag wurde
der Verkauf der US-Tochter PSAC
gemeldet. Für das unprofitable Geschäft
mit einem Jahresumsatz von 18 Millionen
Euro legte die amerikanische Firma
Alliance 20 Millionen Dollar auf den
Tisch. Zudem übernimmt der Käufer von
UMS alle im Zusammenhang mit der
Geräteflotte stehenden Leasingverbindlichkeiten.
Dem vom Alliance gemeldeten
gesamten Kaufwert von 44
Millionen Dollar zufolge, in dem wohl
auch Transaktionskosten enthalten sind,
wurde UMS von Verbindlichkeiten in
Höhe von rund 20 Millionen Dollar erleichtert.
Wegen einer Reduzierung der
Abschreibungen und des Zinsaufwandes
rechnet UMS daher mit einem nachhaltig
positiven Effekt auf das Konzernergebnis
von jährlich rund 0,25 Euro je
Aktie. Dieses Jahr wurde ein Gewinn je
Aktie von 0,50 Euro in Aussicht gestellt.
Und dieser Gewinn ist keine Eintagsfliege.
Wie einem Gespräch des Open-
Market-Reports mit UMS zu entnehmen