194.97.1.200/charts/1540000/20070608_1546577_1.gif" style="max-width:560px" >
DAX, starke Abwärtsdynamik
08.06.2007 - 08:20:50 Uhr
DZ BANK
Frankfurt (derivatecheck.de) - Die Marktexperten bei der DZ Bank schauen auf die Ausgangslage und die technischen Entwicklungen beim DAX.
Unerwartet deutlich sei das Kursminus an den internationalen Aktienbörsen in den letzten Tagen ausgefallen. Nachdem der DAX am Mittwoch zunächst mehrere kurzfristig relevante charttechnische Unterstützungen nach unten durchschritten hätte, wären gestern dynamische Anschlussverkäufe gefolgt, die den DAX um weitere 150 Punkte in die Knie gezwungen haben sollen. Im Tief sei der deutsche Leitindex sogar bis unter 7.600 Zähler abgerutscht.
Spätestens mit dem nachhaltigen Unterschreiten des letzten Reaktionstiefs um 7.676 Stellen müsse aus Sicht der Handelsexperten bei der DZ Bank konstatiert werden, dass der tertiäre Aufwärtstrend vom 11. Mai nicht mehr intakt sei. Mit dem negativen Geschehen der letzten drei Tage gehe es demnach nur noch um die Verteidigung des sekundären (mittelfristigen) Aufwärtstrends von Anfang März. Dieser bleibe intakt, solange das 38,2 %-Retracement bei 7.410 Punkten nicht nachhaltig verletzt werde.
Interessanterweise liege dieses inmitten der breit angelegten charttechnischen Unterstützungszone zwischen 7.540 (Bewegungshoch von Anfang Mai) und 7.300 Zählern (Reaktionstief vom 11. Mai). Es stehe zu befürchten, dass der DAX erst innerhalb dieser Bandbreite einen tragfähigen Boden finde. Kurzfristig bestehe allerdings vor dem Hintergrund der deutlich überverkauften markttechnischen Lage die Chance auf eine Gegenbewegung. Hier sei in Anbetracht der starken Abwärtsdynamik (fallendes Messer) jedoch momentan nur von einer marginalen Reaktion auszugehen. Mehr Potenzial als bis 7.750 Stellen (38,2 %-Retracement des neu etablierten Abwärtstrends) sei dem deutschen Leitindex zunächst nicht zuzutrauen.
Auch wenn sich insgesamt mit dem negativen Geschehen der letzten Handelstage (noch) keine mittelfristig ungünstigen charttechnischen Implikationen ergeben hätten, so müsse dennoch der bisher vorherrschende Automatismus "schwache Kurse sind Kaufkurse" laut den Strategen bei der DZ Bank zumindest hinterfragt werden. Denn vor dem Hintergrund der bis dato von den Marktteilnehmern wenig problematisierten Intermarket-Risiken durch den Renditeanstieg am Bondmarkt müsse dieser nun auch wieder ins Blickfeld gerückt werden.