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Neuer Konkursverwalter will Grundstücksvermögen verwerten
Escom beruft neuen Vorstand und Aufsichtsrat
Das Bochumer Pleiteunternehmen Escom soll wieder belebt werden. Eine ao. Hauptversammlung soll deshalb einen neuen Vorstand berufen, der die einstige Computerkette geschäftsfähig macht. Doch die Altaktionäre – darunter Quelle und Siemens Nixdorf – müssen dem Plan zustimmen.
lip HAMBURG. Die börsennotierte Computerkette Escom AG, Heppenheim/Bochum, die vor mehr als drei Jahren Konkurs anmelden musste, bekommt einen neuen Vorstand und Aufsichtsrat. Die Gremien sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 24. März in Hamburg berufen werden.
Dem „Notvorstand“ der Escom AG i.K. soll der Hamburger Rechtsanwalt Waldemar Maselewski, ehemals Manager bei der Baustoff-Handelsgruppe Readymix vorstehen, heißt es in der Einladung zur Hauptversammlung. Sie werde in den nächsten Tagen im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der künftige Aufsichtsrat besteht aus drei Mitgliedern. Dazu zählen der Hamburger Universitätsprofessor Heiner Seibt, der Kaufmann Klaus Hahn in Essen sowie der Rechtsanwalt Theo Schulte. „Der neue Vorstand soll die Gesellschaft wieder handlungsfähig machen“, erläutert Bernd Menzel, Vorstand der Hamburger Menzel Vermögensverwaltung AG. Er hält zusammen mit Investoren 5 % des Grundkapitals der Escom AG. Die Aktien seien aber nicht gepoolt. Menzel vertritt einen Kreis von Übernahmeinteressenten, deren Namen er aber nicht preisgeben will.
Dem Plan des Vermögensverwalters müssen 75 % der anwesenden Stimmen auf der Hauptversammlung zustimmen. „Wir gehen davon aus, dass die qualifizierte Mehrheit der Aktionäre die Beschlüsse der Gesellschaft tragen werden. Auf einer zweiten HV ist dann eine Kapitalerhöhung geplant“, betont Menzel.
Unklar ist derzeit, in welchen Händen sich die rund 30 Mill. Aktien zum Nennwert von 5 DM befinden. Das Großversandhaus Quelle in Fürth war 1996 noch mit 25 % größter Einzelaktionär der Computerkette, Siemens Nixdorf besaß 12,5 % der Anteile, die Bayerische Vereinsbank BV Beteiligungsgesellschaft mbH hielt 16 % und die Gold-Zack AG 7 %. Der Rest war breit gestreut.
Nach Angaben des Vermögensverwalters will der Investorenkreis die existierenden Verbindlichkeiten – das sind zwischen 400 und 600 Mill. DM – zu einem Preis von einem Prozent ihres Wertes aufkaufen. Dies sei möglich, da die meisten Gläubiger ihre Forderungen bereits abgeschrieben hätten. Die Verbindlichkeiten sollen dann nachrangig gestellt werden. Durch die Einbringung einer neuen Geschäftstätigkeit werde der Schuldenberg, der bilanziell in voller Höhe weiter bestünde, nach einigen Jahren vollständig abgebaut.
Wie das Handelsblatt aus Bankenkreisen erfahren hat, verfügt die Escom AG noch über einen Grundstücksstreifen in Bochum. Er soll durch den neuen Darmstädter Konkursverwalter Klaus Köhle verwertet werden.