@Micha
In einem Punkt bin ich bei dir, das vermutlich viele Anleger aus Gier auf eine schnelle Rendite gehofft haben, in dem sie riskantes Trading betreiben, um einen schnellen Euro zu machen.
Aber..., es ist unbestreitbar, dass durch die jahrelang 0-Zins Politik halt auch Geld entsprechend billig war und auf den Markt geschwemmt wurde, vielen Anlegern auch eine andere Rendite-Politik auferlegt wurde, halt in Aktien zu investieren, weil es auf das ersparte keine Zinsen mehr gab.
Letztendlich haben FED und EZB viel zu lange auf die ganzen Steigerungen reagiert (Energie, Lebensmittel usw.) und weiterhin ihr billiges Geld auf den Markt geschwemmt. Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, versuchen sie mit Gewalt das innerhalb weniger Monate umzukehren, wo die FED und EZB jahrelang die Augen vor verschlossen haben.
Natürlich darf man die Entwicklung auch nicht durch den Ukraine-Krieg aus den Augen verlieren, welche die ganzen Preissteigerungen die letzten 9 Monate massiv angetrieben hat, die Corana-Pandemie mag auch ihren Anteil dazu beigetragen haben. Dennoch ist das Geld nicht durch die vielen kleinen Anleger entzogen, es sind die Großen ( Banken, Fondsgesellschaften, Vermögensverwalter (Asset Owner) und Versicherungen).
Und diese genannten sind zum großenteil die, die jetzt im großen Stil dem Markt Geld entzogen haben, welche vorher für eine Überhitzung des Aktienmarktes gesorgt haben, weil sie Geld verdienen wollten. Diese 0-Zinspolitik hat halt viele in die Aktien getrieben und daher ist es auch kein Wunder, das wir momentan diese Entwicklung an der Börse wahrnehmen, weil dieses investierte Geld entzogen wird. Ich glaube nicht daran, dass es die ganzen Kleinanleger sein sollen, die die Börse zum Korrigieren gebracht hat.
Ich stimme dir absolut zu, das durch die ganzen schnellen Zinserhebungen das Geld teuer gemacht wurde/wird, was zur Zeit auch zu einer Abkehr bei Aktien sorgt, da andere Anlagen mehr Rendite versprechen. Aber vorher haben wir genau das andere wahrgenommen, das viele Unternehmen gute Gewinne erwirtschaftet haben. Dies zu großangelegten Investitionen am Börsenmarkt geführt hat und somit alles mehr und mehr aufgebläht wurde.
Viele Unternehmen dadurch auf einmal eine sehr gute Bewertung erhielten, welche durch ihre Margen gar nicht eingenommen wurden, oder auch nicht eingenommen werden können. Viele Unternehmen haben durch das viele investierte Geld eine exorbitante Bewertung erreicht, welche kaum zu rechtfertigen war/ist. Wem will man jetzt aber den schwarzen Peter dafür zu schieben? Den Kleinanlegern, den Großen oder gar den Börsennotierten Unternehmen?
Meiner Meinung nach ist diese Korrektur, welche sich uns jetzt darstellt, eine logische. Ich habe den Crash 2008 mitgemacht und konnte damals gar nicht so schnell reagieren, wie der Markt weggebrochen ist. Auch hier war so eine Überhitzung im Markt, wo man sich gefragt hat, wann wird diese Blase platzen. Nach diesem Crash hat sich der Markt dann auch stufenweise über die Jahre wieder erholt und ist immer weiter zu Höchstständen geklettert.
Alle Großen sind dazu verdammt ihr zurückgehaltenes Geld wieder anzulegen, um Gewinne zu erwirtschaften. Es mag vielleicht noch den einen oder anderen Monat dauern, bis die Investitionen erfolgen, da die Großen an ihrer profilität gemessen werden und nicht daran, ihr gehortetest Geld zu vermehren.
Alles ist nur meine bescheidene Meinung und Gedanken dazu. Natürlich kann ich mich auch irren, so ein Finanzexperte bin ich nun auch nicht :-). Ich bin für jede Belehrung offen, oder auch Kritik an meinem Denken. Vielleicht lerne ich ja auch noch etwas dazu in meinem alter ;-).