News - 06.07.06 19:48
Milliarden-Strafe gegen Tabakindustrie aufgehoben
Im Disput um eine Milliarden-Klage wegen verschwiegener Gefahren für Zigarettenraucher hat die amerikanische Tabakindustrie vor dem obersten Gericht von Florida einen Sieg errungen. Die Richter bezeichneten das Urteil einer früheren Instanz als überzogen.
HB TALLAHASSEE. Der Oberste Gerichtshof von Florida hat das spektakuläre Urteil aus dem Jahr 2000 aufgehoben, dem zufolge die Tabakindustrie Hunderttausenden kranken Rauchern die Rekordsumme von 145 000 Mrd. Dollar (114 Mrd. Euro) zahlen sollte. Die Richter wiesen die Summe als überhöht zurück. Das höchste Gericht des US-Staates folgte damit einem Berufungsgericht, das im März 2003 das Urteil einer Geschworenenjury ebenfalls aufgehoben hatte.
Die obersten Richter schlossen sich am Donnerstag der Begründung an, wonach sich die Kläger für den Prozess gegen die fünf größten Zigarettenfirmen in Florida nicht hätten zusammenschließen dürfen. Die Geschworenen hatten in dem Urteil vor sechs Jahren die Tabakindustrie zu Schadensersatzzahlungen an schätzungsweise 300 000 bis 700 000 Kläger verurteilt. Drei krebskranke Raucher hatten in dem zweijährigen Prozess die gesamte Gruppe vertreten. Zweien dieser Kläger sprach auch das Oberste Gericht Floridas eine Entschädigung von 2,85 Mill. beziehungsweise 4,023 Mill. Dollar zu.
Quelle: Handelsblatt.com