Stoibers Steuer-Schelte...

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Egozentriker:

Stoibers Steuer-Schelte...

 
18.04.02 23:50
...als Wahlkampftaktik entlarft


Die klaren Hinweise von Kanzlerkandidat Edmund Stoiber, die Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne nach einem Wahlsieg wieder aufheben zu wollen, sind von zwei seiner wichtigen Minister als Fensterrede entlarvt worden. Dies seien Wahlkamfäußerungen, hieß es.


Erwin Huber, Chef der Staatskanzlei des bayerischen Ministerpräsidenten, machte nach Informationen der Financial Times Deutschland in einem Gespräch mit Vertretern eines Spitzenverbandes deutlich, dass ein Kanzler Stoiber die Steuerbefreiung nicht rückgängig machen werde. Die Wirtschaft solle sich keine Sorgen machen, versuchte Stoibers Vertrauter die Gesprächsteilnehmer zu beruhigen.

Auch Stoibers Finanzminister Kurt Faltlhauser bezeichnete gegenüber Steuerexperten von Großunternehmen die Kritik des CSU-Chefs an der Steuerfreiheit als reine Wahlkampfäußerung. Nach einem Regierungswechsel werde die Steuerbefreiung nicht angetastet.

Während sich die beiden wichtigsten Finanzexperten des Ministerpräsidenten im kleinen Kreis dafür aussprechen, dieses wichtige Element der rot-grünen Steuerreform bestehen zu lassen, erweckt Stoiber öffentlich einen gegenteiligen Eindruck. Am Dienstag in Berlin beklagte er die "unglaubliche soziale Schieflage" des Steuersystems. "Die Hebung stiller Reserven völlig steuerfrei zu stellen, halte ich für ein Problem", sagte der Kanzlerkandidat. "Deshalb werden wird die völlige Steuerfreiheit überprüfen."

Die Wirtschafts- und Finanzexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vertreten schon seit längerem die Auffassung, dass die Wirtschaft mit einem Steuersatz von 15 bis 20 Prozent gut leben könnte.

© 2002 Financial Times Deutschland
ruhrpottzocker:

Wer von der Materie nichts versteht, sollte am

 
18.04.02 23:58
besten konsequent schweigen.

Aber wozu sollte er dann etwas sagen ?

Hat der denn nicht einen Medienberater ?!!
Elan:

ego our chancler o.T.

 
19.04.02 00:19
Elan:

KPMG vor Gericht?

 
19.04.02 16:11
Wie die Analysten vom Börsenbrief "Prior Börse" erfahren habe, liegt der Münchener Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen den langjährigen Wirtschaftsprüfer KPMG von ComROAD (WKN 544940) vor.

Die auf Anlagerecht spezialisierte Anwaltskanzlei Rotter habe die Strafanzeige im Auftrag von Mandanten gestellt. KPMG werde unter anderem der Beihilfe zum Kursbetrug und der Beihilfe zum Kapitalanlagebetrug verdächtigt. Die Ermittler würden bisher noch Zweifel an einem vorsätzlichen Handeln der KPMG hegen. Dies sei allerdings Voraussetzung für eine Strafbarkeit.

Nach den Erkenntnissen der Experten von "Prior Börse" ist eine vorsätzliche Testierung der falschen Bilanzen allerdings durchaus wahrscheinlich. Die Bilanz für das Jahr 2000, unter die KPMG ihren Stempel gesetzt habe, sei derart haarsträubend und in sich unstimmig, dass sogar Außenstehenden mit geringen bilanziellen Vorkenntnissen die Unplausibilität auffallen müsste.

So wolle ComROAD im Jahr 2000 einen Umsatz von ungefähr 95 Mio. Mark mit nur 18 Festangestellten erzielt haben. In der Regel habe eine Unternehmen dieser Umsatzgrößenordnung jedoch einige hundert Mitarbeiter. Ebenso merkwürdig sei die Liste der angeblichen Vertriebspartner von ComROAD. Das Unternehmen habe von blühenden Geschäften mit Abnehmern in exotischen Ländern wie Kuwait, Malaysia, Ägypten usw. berichtet. Wenn ein Wirtschaftsprüfer hier nicht nachhake, sei auch dies mehr als fahrlässig.

Bereits der rechtsverbindliche Verkaufsprospekt zum Börsengang im Jahr 1999, der auch den Stempel von KPMG trage, sei nicht koscher. Dort sei für das Jahr 1998 ein Umsatz von 4,6 Mio. Mark ausgewiesen worden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hätten sich allerdings auf 3,1 Mio. Mark belaufen. Dieser ungewöhnlich hohe Anteil der Außenstände dränge erhebliche Zweifel an der Werthaltigkeit der angegebenen Erlöse auf. Der sehr wahrscheinlich schon falsche Emissionsprospekt begründe eventuell nicht nur Schadensersatzansprüche gegen KPMG, sondern auch gegen die Konsortialbanken Concord Effekten und Hauck & Aufhäuser.

Wenn die Staatsanwaltschaft nun richtig ermittele, könnten Wirtschaftsprüfer, Banken, Aufsichtsräte und andere in den ComROAD-Betrug Involvierte nicht mehr länger die Ahnungslosen spielen. Eine der zentralen Ermittlungsaufgaben werde es sein, den Verbleib der ungefähr 70 Mio. Euro aufzuklären, die ComROAD an der Börse eingesammelt habe. Recherchen der Experten von "Prior Börse" zufolge, ist zumindest der Verbleib von ungefähr 55 Mio. Euro aus der Firmenkasse unklar. Es sei nicht auszuschließen, das der in Untersuchungshaft sitzende Firmengründer Bodo Schnabel einen Teil der Mittel zur Bestechung eingesetzt habe.
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