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Auswertung der Chart in den letzten beiden Postings.
Im September 2021 lag der Rendite-Unterschied zwischen 10-jährigen deutschen Staatsanleihen (Bunds) und 10-jährigen italienischen Staatsanleihen bei 1,1 %.
(0,7 % in Italien abzüglich -0,4 % in D. = 1,1 %)
Aktuell liegt dieser Renditespread bei 1,5 %
(1,68 % in Italien abzüglich 0,171 % in D. = 1,5 %)
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Steigende Spreads sind ein Warnsignal. 2012 waren die 10jährigen PIIGS-Renditen so stark gestiegen, dass Draghi EZB-Rettungsmaßnahmen (später gefolgt von LTRO und QE) einleiten musste - "whatever it takes".
Zurzeit steigen die Spreads trotz QE - womöglich wegen der damit einhergegangen Aufblasung der EZB-Bilanzsumme auf aktuell 8,5 Billionen Euro.
www.br.de/nachrichten/wirtschaft/...nhebungen-geplant,T8GbgOK
Unruhe an den Märkten für Staatsanleihen – Italien zahlt kräftig drauf
"Die Händler flüchteten bereits aus italienischen Staatsanleihen, was für die Regierung in Rom zu hohen Zinsaufschlägen bei der Finanzierung ihrer Schulden führen kann. Der Kursunterschied zwischen Bundesanleihen und italienischen Staatsanleihen betrug zwischenzeitlich schon mehr als zwei Prozent. Das erinnert an die Euro-Schuldenkrise. Doch nach den Beschlüssen von Amsterdam wird es vorerst keine Stützungskäufe der EZB mehr geben für Euro-Staatsanleihen. Und die jetzt steigenden Zinsen tun ein Übriges, um einigen Euroländern die Staatsfinanzierung zu erschweren. An den Märkten ist schon wieder von "Fragmentation" die Rede. Gemeint ist die Spekulation darauf, dass der Euroraum große Zinsunterschiede in einzelnen Mitgliedsländern nicht aushält und daran im schlimmsten Fall auseinanderbricht.
A.L.: Das ist das drohende Ende des Euro und aller deutscher Sparguthaben in Euro. Ich hatte diese Entwicklung bereits 1998 vorausgeahnt. Damals machte Kohl den Euro schmackhaft mit der "Begründung", Mallorca-Touristen würden dann keine Peseten mehr tauschen müssen.
Und jetzt, 25 Jahre später, drohen sich die Lebensersparnisse in Luft aufzulösen, wie 1923.
(Kommentar von mir unten)
www.spiegel.de/ausland/...f73ff0b-cf44-4ea8-adfa-6566a9e4e08f
3.17 Uhr: Der Partei- und Fraktionschef der europäischen Christdemokraten, Manfred Weber (CSU), hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, den EU-Beitritt der Ukraine rasch auf den Weg zu bringen. »Es braucht eine Botschaft ohne Hintertüren, dass die Ukraine EU-Beitrittskandidat wird«, sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben).
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A.L. Die zerstörte Ukraine (bzw. das, was davon für den Westen übrig bleibt) ist ein finanzielles Subventions-Fass ohne Boden. Hinzu kommt, dass sich wegen der hochkorrupten Strukturen nur wieder die Oligarchen die Taschen vollstopfen werden.
Die EU-Abzock-Mentalität ist in der Ukraine nachweislich (SZ-Artikel, bereits mehrfach im "Ökonomenthread" verlinkt) noch wesentlich stärker ausgeprägt als in Griechenland. Die "Griechenrettung" aus 2010 ff. dürfte sich im Vergleich zur Ukrainerettung (auf EU-Kosten) nachträglich als Sonntagsspaziergang erweisen.
Hinzu kommt, dass der Euro ohnehin schon wegen der hochschießenden Italien-Spreads wackelt. Mit einer bloßen verbalen Luftnummer (Draghis: "koste es, was es wolle") dürfte Lagarde das sinkende Dickschiff nicht über Wasser halten können.
Nein. Denn QE ist ein geldpolitische Werkzeug, das als Notnagel erst dann eingesetzt wird, wenn die Leitzinsen bereits bei Null sind.
Vor Beginn der überfälligen Leitzinserhöhungen in der Eurozone müsste Lagarde daher die QE-Käufe einstellen, was ja auch bereits "angedacht" ist.
Die (Pseudo-)Begründung für QE lautete: "Deflation". QE sollte dazu dienen, dass - nachdem die Leitzinsen bereits bei Null waren - auch am langen Ende der Zinskurve die (Staats-)Anleihenrenditen runtergehen. Und dies sollte angeblich dazu dienen, um Unternehmen günstigere Kredite bereitzustellen, damit diese wieder "mehr investieren". Das ist allerdings eine Schnapsidee (bzw. Pseudo-Begründung): Der japanische Makroökonom Richard Koo schrieb, dass Firmen in einer Deflation eher selber Kredite abbauen. Wozu sollten sie auch (auf Kredit) neue Fabriken aufstellen, wenn der Absatz deflationsbedingt ohnehin stockt?
Tatsache bleibt, dass QE in der Eurozone von Anfang an fast ausschließlich der Konkursverschleppung in den Staaten der Südperipherie diente.
Jetzt, bei sich andeutender Hyperinflation in der Eurozone, ist das Argument "Deflationsbekämpfung" ohnehin hinfällig. Währungshüter, die ihren Namen verdienen, erhöhen in solcher Gemengelage drastisch die Leitzinsen. So wie Fed-Chef Paul Volcker in USA, der 1980 die Leitzinsen auf fast 20 % erhöht hatte.
Würde Lagarde die Leitzinsen erhöhen und gleichzeitig QE fortsetzen, entstünde ein bilderbuchmäßige invertierte Zinskurve, die von einer kommenden schweren Rezession kündet. Schon als Signal wäre das fatal.
Zunächst die Dichtung:
www.welt.de/wirtschaft/article239383645/...hr-der-Retter.html
Ein neues Anti-Krisen-Instrument soll dieser Verteuerung entgegenwirken, die aus Sicht der EZB den gemeinsamen Finanzmarkt zu sprengen droht. „Die Pandemie hat dauerhafte Schwachstellen in der Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets hinterlassen“, erklärte die Notenbank am Mittwoch in einer Stellungnahme. Das führe dazu, dass die Übertragung (Transmission) der Geldpolitik auf die einzelnen Länder nicht mehr reibungslos funktioniere.
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A.L.: Die Pandemie hat alle G7-Länder gleichermaßen betroffen. Die Eurozone (Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschaftsregierung) ist jedoch eine Schönwetter-Konstruktion, die bei Krisen überproportional anfällig ist. Grund ist, dass die Leitzinsen der EZB immer nur einen Kompromiss darstellen können: Für die produktiveren Nordländer sind sie eher zu niedrig, für die Südländer eher zu hoch. Da die Südländer in Brüssel die Mehrheit bilden, wurden Null- bzw. Negativzinsen jedoch der für alle geltende faule Kompromiss (und zwar schon LANGE vor Covid). Italien kann trotzdem nicht mehr die Lire abwerten, um seine mittelständig-rückständige Klein-Klein-Wirtschaft international konkurrenzfähig zu halten. Irgendwann nach 20 Jahren ist das Maß dann einfach voll.
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