Ja, das war Steinhoff von Anfang an, zumindest seit Anfang 2018. und fortan ging es mal etwas hoch, mal etwas runter, je nachdem was das Management jeweils zum Besten gab. Alle Verlautbarungen des Managements haben die Hoffnungen auf ein gutes Ende gefördert und immerzu weiter Kleinanleger angelockt. Natürlich haben auch die tiefengründigen Feststellungen einiger Foristen den Glauben an eine überaus positive Entwicklung der Steinhoff Holding bestärkt und leider alle negativen Entwicklungen (die Gewinnsucht der "Gläubiger") außer acht gelassen.
Jetzt sind wir Aktionäre mit der Realität konfrontiert. Nämlich dem Krieg zwischen den Hedegefonds und den Kleinaktionären. Und Morgen entscheidet sich die besondere Schlacht vor einem niederländischen Gericht.
Meine Hoffnung auf ein gutes Ende dieser gerichtlichen Auseinandersetzung begründet sich vor darauf, dass sich das Gericht der grundsätzlichen Bedeutung des Verfahrens bewusst ist.
Man muss sich nichts vormachen: wenn es nach den rein formalen Kriterien entschieden wird, dann haben die Aktionäre schlechte Karten, weil sich die beantragende Gesellschaft und die Gläubiger einig sind. Das ist doch der klassische Fall: wenn sich die Gesellschaft und die Gläubiger einig sind, gibt es normalerweise für das Gericht keine Überlegung: Fall erledigt, alle glücklich. Nur dieses Mal liegen die Dinge etwas komplizierter.
Denn einerseits geht es um den Betrug an Tausenden von Kleinaktionären, andererseits um den Mißbrauch eines niederländischen Gesetzes (das WHOA). Hochinteressant wie das niederländische Gericht mit diesem offenkundigen Interessenskonflikt umgeht.
Nach menschlichem Ermessen sollte es hier nur zu einer Ablehnung des Antrags kommen. Die gesamten Einlassungen der Gegenseite wirken nicht gerade originell, sondern eher, als seien alle Argumente von den Heeren der SH-Anwälte bereits seit Monaten vorformuliert worden. Auf die Schnelle fällt denen nichts Neues mehr ein. Deshalb glaube ich, dass die Argumente von SDK, den niederländischen Anwälten und nicht zuletzt den Einlassungen des WHOA-Experten Van Moorsel