Im SEAG CPU Scheme wird auf WHOA und SoP (SVB) explizit eingegangen.
Das SoP (surseance van betaling) ist ein Insolvenzverfahren und das WHOA ein Vor(pre)-Insolvenzverfahren:
“Insolvency Event” means, the commencement of legal proceedings in relation to a Dutch law suspension of payments procedure.
dagegen:
„WHOA is a composition outside bankruptcy or moratorium of payments proceedings referred to as the Act on Confirmation of Extrajudicial Restructuring Plans (WHOA Procedure). WHOA Procedure is a new Dutch pre-insolvency procedure to restructure debts of companies in financial distress. The WHOA Procedure will enter into effect on 1 January 2021."
Warum wird man wohl die härtere Variante, also das Insolvenzverfahren SVB dem WHOA vorziehen?
Vorweg: Die Hausaufgaben mit den gesicherten Gläubigern wurde bereits erledigt, siehe SoA.
Da wäre zum einen die Zustimmungsschwelle zum Vergleichsplan, der ebenso bereits vorliegt und somit die Sache erleichtern wird.
SVB: mind. 50 %
WHOA: mind. 2/3
Damit liest sich bereits die Zustimmungsbereitschaft der Claiminhaber (unbesicherte Gläubiger) heraus.
Alles unterhalb der 2/3 wäre möglich.
Nun gehe ich mal davon aus, da die SIHNV bereits technisch insolvent ist (TdK), aber dies eben nur deshalb, weil durch die NV CPU, deren Laufzeit und Inhalt im SoA neu geregelt wurde, dieser technischen KO Zustand definiert wird.
Eine mögliche Einleitung eines Konkursverfahren aus einem SVB heraus würde den eben im SoA sanktionierten CPU und Darlehens-Verträgen zuwiderlaufen.
Für eine Reorganisation und darum geht es in beiden Verfahren, benötigt man die Zustimmung der Claimgläubiger zum vorgefertigten Vergleichsplan, Zustimmungsschwellen siehe oben.
Für die Finanzierung des Vergleiches und damit des SIHNV Settlements wurde eine neue Kreditlinie geschaffen.
“Settlement Creditors” means, at any time, Lenders, including for the purpose of this definition lenders under the Hemisphere Facility Agreement, who benefit from NV Contingent Payment Undertakings (including the NV/Hemisphere Contingent Payment Undertaking).“
Man nutzt hierfür die freigewordene Hemisphere CPU, die sich zwischen dem noch offenen Kredit von 219 Mio € und der H-CPU von 772,5 Mio € ergibt.
Und auch das s 155 für die SIHPL ist ein Insolvenzverfahren, hier beträgt die Zustimmungsschwelle
75 %.
Das wievielte Insolvenzsverfahren am Ende sämtlicher Prozesse durchlaufen wurde, ich hab sie nicht mehr mitgezählt.
Die Chancen auf einen letztendlich erfolgreichen Umsetzungsprozess des Group-Settlements stehen nicht schlecht, ein Restrisiko, besonders bei der Zustimmung zum Reorganisation-und Vergleichsplan, ist vorhanden.
Die CVA Gläubiger wären abgesichert, die Claimgläubiger und die Aktionäre der SIHNV im Konkursfalle wohl eher nicht, denn die Settlement Kredite laufen erst ab Settlement Umsetzungsdatum.
Man diese Faktoren in seine Bewertung mit einfliessen lassen oder eben mit dem Prinzip Hoffnung sein Invest hier versehen.