Steigende Börsen, steigende Armut

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MaxGreen:

Steigende Börsen, steigende Armut

 
25.02.07 13:27
quelle: www.aargauerzeitung.ch/pages/...b=0&sda=1&Artikel_ID=101497780
In den USA wird die Kluft zwischen Arm und Reich gemäss einer Studie immer grösser. Die Zahl der in äusserster Armut lebenden Menschen ist so hoch wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr.
Das geht aus einer am Samstag (Orstzeit) in den USA veröffentlichten Studie hervor, die auf den jüngsten verfügbaren statistischen Angaben von 2005 beruht. Demnach leben 16 Millionen in «tiefer oder schwerer Armut».  
Das bedeutet, dass diese Menschen mit einem Einkommen von weniger als 9903 Dollar (rund 12 200 Franken) im Jahr für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern auskommen müssen. Zwischen 2000 und 2005 stieg die Zahl der schwerarmen US-Bürger laut der Studie um 26 Prozent.

Dieser Anstieg sei um 56 Prozent höher als die Zunahme der gesamten armen Bevölkerung im gleichen Zeitraum, heisst es in der Studie. Von den insgesamt 37 Millionen Armen im Land seien 43 Prozent in extreme Armut abgerutscht.

Das ist die höchste Rate seit 1975. Verfasst wurde die Studie vom US-Medienkonzern McClatchy Newspapers, der zahlreiche Tageszeitungen herausgibt.

Auch im europäischen Raum sind Probleme rund um die Armut allgegenwärtig. Massgebliche EU-Experten warnen vor wachsenden Gefahren für die Lebensqualität in Europa. In einem Bericht weisen die Fachleute auf schwerwiegende Folgen von Arbeitslosigkeit und ungelösten Problemen verbreiteter Armut hin.

Die Kluft zwischen Arm und Reich sei in vielen EU-Staaten gewachsen. Das steigere bei vielen Bürgern auch Stress, Fettleibigkeit und Drogenkonsum. Die Entwicklung verstärke zudem das Risiko psychischer Erkrankungen und von Verbrechen.

Dies ging aus Bericht hervor, den die EU-Kommission am Montag in Brüssel vorlegen wollte. 72 Millionen Bürger - das sind 15 Prozent der EU-Bevölkerung - lebten mit einem Armutsrisiko, weitere 36 Millionen seien gefährdet. Dabei wachse die Gefahr, das Armut von einer Generation zur nächsten vererbt werde. (sda)
MaxGreen:

Europas Lebensqualität in ernster Gefahr

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25.02.07 13:29
Quelle: www.faz.net
 
25. Februar 2007
Maßgebliche Experten der Europäischen Union warnen vor wachsenden Gefahren für die Lebensqualität in Europa. In einem Bericht, den die EU-Kommission an diesem Montag in Brüssel vorlegen will, weisen die Fachleute auf schwerwiegende Folgen von Arbeitslosigkeit und „ungelösten Problemen verbreiteter Armut“ hin. Die Kluft zwischen Arm und Reich sei in vielen EU-Staaten gewachsen. Das steigere bei vielen Bürgern auch Stress, Fettleibigkeit und Drogenkonsum. Die Entwicklung verstärke zudem das Risiko psychischer Erkrankungen und von Verbrechen, heißt es in dem umfangreichen Bericht.


Die EU-Kommission will mit dem Papier ihrer Politikberater eine breite Debatte über die soziale Wirklichkeit in Europa anregen. Diese gibt den Experten zufolge vielfachen Anlass zur Sorge. Neben Problemen der Umweltverschmutzung und wachsenden Verstädterung haben sie vor allem die Armut in den Blick: „Die Statistiken zeigen, dass Europa ein ernsthaftes Armutsproblem hat.“ 72 Millionen Bürger - das sind 15 Prozent der EU-Bevölkerung - lebten mit einem Armutsrisiko, weitere 36 Millionen seien gefährdet. Dabei wachse die Gefahr, das Armut von einer Generation zur nächsten vererbt werde.
Kluft zwischen Arm und Reich zu groß

Zwölf der zweiundsiebzig Millionen Europäer mit Armutsrisiko seien Ältere. Aber auch viele Alleinstehende unter 30 Jahren kommen dem Bericht zufolge kaum über die Runden: In Großbritannien seien es 37 Prozent dieser Gruppe, in Deutschland sogar 42 Prozent und in den Niederlanden 49 Prozent. Hinzu komme, dass fast jeder fünfte Jugendliche unter 18 Jahren mit einem Armutsrisiko aufwachse: Das sind 18 Millionen in einer Gruppe von 94 Millionen jungen EU-Bürgern. „In den Gesellschaften mit der größten Ungleichheit ist das Armutsrisiko am höchsten“, führen die EU-Fachleute aus.


„In vielen EU-Ländern glaubt Umfragen zufolge eine deutliche Mehrheit der Bürger, dass die Kluft zwischen Arm und Reich zu groß ist“, stellt der Bericht weiter fest. In mehreren Ländern, darunter Deutschland und Großbritannien, habe sich diese Schere weiter geöffnet. Ein britischer Unternehmer, der vor 20 Jahren rund 30 Mal so viel verdient habe wie einer seiner Verkäufer, kassiere heute das hundertfache seines Angestellten. Aber 1999 habe eines von zwölf allein erziehenden Elternteilen ihren Kindern dort keine tägliche warme Mahlzeit und keine regenfeste Kleidung kaufen können.


Die meisten mit ihrem Leben unzufrieden

Der Bericht gibt auch Umfragezahlen von 2006 wieder, wonach 81 Prozent der EU-Bürger mit ihrem Leben zufrieden sind. Die größte Zufriedenheit verspürten dabei die Dänen, die gleichzeitig bei der allgemein wachsenden Pro-Kopf-Verschuldung einen Spitzenplatz einnahmen. Zugleich wüchsen aber Stress und psychische Probleme bei jenen, die in der Konsumgesellschaft nicht mithalten könnten. Die Folge seien häufig Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum und unsoziales Verhalten. Zudem führe die Ungleichheit dazu, dass die Gesellschaft vorhandene Talente nicht genügend nutze.

MaxGreen:

kein Einzelfall

 
03.07.07 20:43
quelle: www.mdr.de/umschau/aktuell/4570458.html
Wenn Arbeitnehmer mit immer weniger auskommen müssen
3,967 Millionen Menschen ohne Job zählte die Bundesagentur für Arbeit im April 2007 – damit war der niedrigste Stand seit Oktober 2002 erreicht. Doch an vielen Arbeitslosen geht der konjunkturelle Aufschwung vorbei. Nach wie vor müssen sie Dumpinglöhne in Kauf nehmen, um in Lohn und Brot zu kommen.
                    §
Im thüringischen Ohrdruf haben die Mitarbeiter der Firma Hermes, eines Tochterunternehmens des Otto-Versands, erfahren, dass ihre Löhne drastisch gekürzt werden sollen. Unter ihnen Frank Fiebig, er wandte sich an die UMSCHAU.
"Da wurde uns mitgeteilt, ihr seid zu teuer. Wir sind nicht marktüblich. Wir haben zwar die Mieten für die Halle auf marktübliche Preise senken können, aber die Löhne sind noch zu hoch. Jetzt will man an den Besitzstand ran. Das heißt also, dass Leute 30 bis 40 Prozent weniger Lohn haben. Mich persönlich betrifft es mit über 1.000 Euro, die ich weniger hätte."
Frank Fiebig

Was hier in Ohrdruf geplant ist, ist nur der vorläufige Höhepunkt eines systematischen Lohnabbaus. Dieser begann bereits 2004. Damals wurden die Otto-Mitarbeiter dem Tochterunternehmen Hermes angegliedert. Die Mitarbeiter mit einem alten Vertrag von Otto behielten vorerst ihren Stundenlohn - gestaffelt ab 10,50 Euro. Alle neu Eingestellten bekamen einen Hermes-Vertrag und damit einen Stundenlohn von nur noch 7,50 Euro. Außerdem gibt es auch noch Leiharbeiter, die ab 4,50 Euro pro Stunde arbeiten.

Die Folge: Es existiert eine Drei-Klassen-Gesellschaft in der Firma. Die 200 alten Mitarbeiter sind zurzeit noch privilegiert, aber sie haben ständig vor Augen, dass es da noch die billiger wirtschaftenden Arbeitnehmer gibt. Das macht erpressbar, denn wer nicht kooperiert, kann schnell ersetzt werden.

Vor diesem Hintergrund wunderte Frank Fiebig die Ankündigung von Hermes, dass die Verträge der alten Mitarbeiter 2007 aufgehoben und diese künftig auch nach dem neuen Vertrag entlohnt werden, nicht sonderlich. Frank Fiebig hatte bislang einen vergleichsweise guten Lohn. Er hat zwei Meisterabschlüsse und arbeitet in der Warenendkontrolle. Für ihn wird die Kürzung daher besonders drastisch ausfallen: Er verliert voraussichtlich 1.100 Euro seines Bruttogehalts. Das entspricht etwa 45 Prozent.
"Der Otto-Konzern hat im Jahr 2005 14,4 Milliarden Umsatz gemacht.
Dr. Michael Otto ist der drittreichste Mann Deutschlands, der vierzigreichste in der Welt. Die Mitarbeiter verdienen für ihn das Geld. Das stellt er selbst alles ins Internet. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum das jetzt sein muss."

Wir wollen von Hermes wissen, warum im Unternehmen so drastisch gekürzt werden soll. In der Firmenzentrale in Hamburg heißt es, man könne sich ohne diese Maßnahmen nicht am Markt behaupten.
"Natürlich ist es ein riesiger Schritt, der da im Einzelfall passieren muss. Wir haben aber mit den Mitarbeitern sehr klar über die Alternativen gesprochen. Wir haben ihnen, glaube ich, klar machen können, wenn wir keine Veränderungen vornehmen, dann werden wir uns mit diesem hohen Lohnniveau im Markt nicht behaupten können. Und wenn wir uns mit dem Unternehmen im Markt nicht behaupten können, dann können wir auch Arbeitsplätze auf Dauer nicht erhalten."

Caroline Guiderola
3,50 Euro Stundenlohn brutto
Ein weiterer Fall: Die 21-jährige Caroline Guiderola arbeitete bei der Fastfood-Kette Subway in Erfurt am Bahnhof. Subway ist ein Franchise-Unternehmen, das heißt, jede Filiale hat ihren eigenen Betreiber. Subway am Bahnhof ist bekannt dafür, vorwiegend mit Aushilfen und Minijobbern zu arbeiten. Auch Caroline war eine Aushilfe. Offiziell hatte sie einen Minijob mit 20 Arbeitsstunden pro Woche.
Rechnet man die Mehrarbeit hinzu, dürfte der Stundenlohn von Caroline Guiderola und ihren Mitstreitern bei etwa 3,60 Euro brutto gelegen haben. Dafür durfte sie tage- und nächtelang arbeiten, bis zu 16 Tage hintereinander.
"Also das erste Mal richtig Unmut kam auf, als es den ersten Lohn geben sollte. Der lag bei mir bar im Spind, einfach in einem Umschlag ohne Lohnabrechnung. Da kann ja jeder ran. Ich wusste gar nicht, wie viel ich kriegen sollte. Es wurde einfach eine runde Summe ausgezahlt. Das kam mir sehr komisch vor. Da war ich auch wütend, es waren auch alle anderen wütend, weil nicht nur ich zu wenig gekriegt habe."
Caroline Guiderola

Im Unterschied zu den anderen hat sie sich Caroline Guiderola gewehrt und ihren Chef mit Erfolg verklagt. Er hat ihr die Überstunden bezahlt. Mittlerweile hat sie einen Job gefunden, der ihr Spaß macht und nach Tarif bezahlt wird.
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