Stehen wir vor einem weltwirtschaftlichen Kollaps?

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brodz:

Stehen wir vor einem weltwirtschaftlichen Kollaps?

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09.06.10 14:05

Was ich in diesem Thread diskutieren möchte ist die Frage, ob wir kurz vor einem weltwirtschaflichen Zusammenbruch stehen. Die Folgen wären u.a. hohe Arbeitslosigkeit, Börsencrash, gesellschaftliche Unruhen (Frankreich) und stark steigende Kriminalität, weltweite Unruhen zwischen den Völkern (Kriege?).
Hier einige Schlagworte, die dies befürchten lassen: Bankenkrise, Staatspleiten, hohe Verschuldung der Weltbürger pro Kopf, Deflation.

Nicht nur die Staaten und ihre Kommunen (vor allen Dingen die USA!) sind zu hoch verschuldet, sondern im Durchschnitt nahezu jeder Weltbürger mit etlichen 10.000 Dollar! Warum? Na, weil die Banken aus ihrer jahrzehntelangen Raffgier zu hohen Zinsen den Bürgern Konsum- und Immobilienkredite gegeben haben. Und nicht nur den Bürgern, auch den Staaten! Wir haben seit 1950 bis heute auf Pump und über unsere Verhältnisse gelebt, und nicht nur wir, sondern auch die Staaten. Dadurch hatten wir immer ein ziemlich konstantes Wirtschaftswachstum gehabt. Doch jetzt stagniert die Wirtschaft bei historisch niedrigen Zinsen! Wielange kann das noch gut gehen? Wer soll denn all die Produkte der Weltwirtschaft noch kaufen (Deflation...) und wovon (Überschuldung...)?!


Diese Spirale dreht sich immer weiter nach oben und es zeichnet sich doch jetzt ab, daß weder die Bürger noch die Staaten ihre hohen Schulden zurückzahlen können. Die hohe Anzahl an Privatinsolvenzen belegen dies. Die Immobilienkrise der USA war nur die Spitze des Eisbergs! Die Staaten haben die Banken vorerst gerettet die sich da verzockt haben - aber jetzt geht´s auch den Staaten an den Kragen: Island ist pleite, Ungarn ist pleite, Irland ist pleite, jetzt Griechenland - Österreich, Portugal, Spanien, Italien und viele andere stehen kurz davor! Und Deutschland? Das Herz Europas? 1,2 Billionen Euro Schulden! Könnt ihr eigentlich fassen, wieviel das ist!? Und wen sollen wir noch alles retten?
All diese Schulden sind durch Zertifikate und Anleihen "abgesichert". Das sind Billiarden von Dollar die NICHT oder KAUM GEDECKT SIND. Wenn diese Blase platzt, dann droht der weltwirtschaftliche Kollaps. Platzen wird die Blase, wenn das Vertrauen der Gläubiger (wie jetzt im Fall Griechenland) soweit gesunken ist, daß die Kredite nicht verlängert werden. Neue Kredite sind auch nicht möglich, da keiner mehr bereit ist, einem maroden Staat (auch zu hohen Zinsen) noch Geld zu leihen. Geld hat der marode Staat nicht. Was bleibt ist die Insolvenz oder die Rettung durch andere Staaten, die aber ihrerseits bereits sehr hoch verschuldet sind und irgendwann selbst zahlungsunfähig werden!

Zudem sieht es im Moment alles nach Deflation aus - wie 1929. Warum ich das glaube? Na, unsere Inflationsrate ist relativ gering! Wenn die Inflation zunimmt, dann kann man dem nur so entgegen wirken, daß der Leitzins angehoben wird - also Geld "teurer" gemacht wird. Bei einer Deflation wird das Gegenteil gemacht! Der Leitzins wird gesenkt und das Geld wird "billiger". Nun, der Leitzins ist seit der Euro Einführung auf einem historischen Tief und das seit einem Jahr!
http://de.euribor-rates.eu/ezb-leitzins.asp
Also die EZB kann nur noch 1% runtergehen - dann ist Schluß! In den USA ist es noch dramatischer: seit 1,5 Jahren liegt der Leitzins bei 0,25%! Wie will man dann noch einer drohenden Deflation entgegenwirken? Nun, man könnte Geld drucken, aber was bringt es? Ich verdopple die Geldmenge, mein Gehalt verdoppelt sich, der Unternehmer muß die Preise der Produkte die ich in seiner Firma produziere auch verdoppeln und ich kann mir nicht mehr kaufen als vorher! Mal abgesehen von sämtlichen anderen Nachteilen, die eine Geldentwertung mit sich bringen: (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Inflation_1914_bis_1923).

Fakt ist doch: Die Kreditanstalten scheuen sich noch weitere Kredite zu vergeben, da die Verschuldung der willigen Kreditnehmer bereits so hoch ist, daß selbst die niedrigen Zinsen nicht mehr ausreichen, die Bank zur Vergabe eines Kredits zu bewegen! Dies hält die Inflation im Zaum und begünstigt eine Deflation. Wovon sollen sich die Menschen denn noch was kaufen? Es entsteht ein Warenüberangebot! Alles sieht nach dem Szenario aus wie 1929: http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise. Durch die Vorsicht der Banken bei der Kreditvergabe erholt sich auch die Wirtschaft nicht nachhaltig bei diesen niedrigen Zinsen.
Das einzige, was die Deflation im Moment noch im Zaume hält, sind die monströsen Kreditaufnahmen der Staaten! Allein die, für die Bankenrettung, Staatshaushaltssanierungen, usw. Aber wie lange geht dies noch? Die ersten Staatspleiten haben wir ja bereits!
Und die Banken? Bekommen Milliarden Kredite von den Staaten zur Rettung und zocken weiter (hört man immer wieder in den Medien)! Keiner lernt aus der Krise! Das kann nicht gut gehen!

Die Folgen: Hohe Arbeitslosigkeit! Dadurch weiter schwächelnde Wirtschaft. Die meisten Aktien werden wertlos. Wer in Gold oder Immobilien ist, wird zu den Gewinnern gehören. Warum ist denn der Goldpreis so stark gestiegen? Weil die "Schlauen" bereits umschichten... und diese werden nachher zu einem sehr hohen Preis ihr Gold oder Immobilien verkaufen und ganz billig die wenigen Aktienperlen kaufen und noch reicher werden.

Fazit: Die allgemeine weltwirtschaftliche Lage sieht wahrhaftig sehr düster aus!

 

5sdp72779a:

Das ist ein ziemlich komplexes Thema, aber ich

 
27.10.10 21:39
würde die Lage vielleicht nicht ganz so schwarz einschätzen. In Deutschland haben wir glaube ich 1.700.000.000.000 Schulden der öffentlichen Haushalte, was bei 82.000.000 Einwohnern ca. 20732€ je Einwohner entspricht. Das sollte man doch über einen langfristien Zeitraum noch zurückzahlen können. Wir haben ja mittlerweile auch eine Schuldenbremse im Grundgesetz verankert, auf die ich auch ne gewisse Hoffnung stütze. Wichtig ist halt auch immer wer wem Geld schuldet. Die USA können eigentlich gar nicht pleite gehen, weil sie ja die Weltleitwährung besitzen und im Notfall "einfach" die Druckerpresse anschmeißen könnten, um die Schulden zu begleichen. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass man einen Crash verhindern kann, indem man die Schulden langfristig weginflationiert. Dies wäre natürlich für Sparer und zukünftige Rentner schlecht, die Staaten könnten ihre Schulden so aber verringern.
Sicherlich ist die Lage ernst und es muss was getan werden. Wie sich die Lage wirklich entwickeln wird, ist für mich sehr schwer einzuschätzen.
Katjuscha:

ich denk, die Arbeitslosigkeit ist derzeit

 
27.10.10 21:46
so gering wie lange nicht, zumindest in Deutschland?

Für einige Fakten, Zusammenhänge und Auswirkungen, die in #1 genannt werden, fehlen mir die Quellen bzw. Begründungen.

Und wird nicht ohnehin viel zu viel an der Lage der USA und des Finanzsystems festgemacht?
Fenster auf, ich hör' Türkenmelodien,
ich fühl' mich gut, ich steh' auf Berlin!
5sdp72779a:

find das Thema eigentlich ganz interessant, daher

 
02.01.12 21:42
marketcrash:

es gibt auf der Erde 7 Milliarden Menschen

 
02.01.12 21:53
6 davon gieren nach dem westlichen Lebensstandard !
brodz:

Jetzt erste Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise

 
08.02.16 09:08
Ich wollte mal diesen Tread aus der Versenkung holen, da sich jetzt bereits viele Aspekte aus #1 auf der Welt zeigen. Besonders die Gefahr einer Deflation wird immer größer (Nullzinspolitik, sinkende Rohölpreise usw.).

Die Frage scheint nicht mehr zu sein, ob wir eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 bekommen, sondern nur noch: Wann?
brodz:

hier mal ein aktueller Artikel hierzu...

 
08.02.16 09:17
www.gevestor.de/news/...A30_%5BAC%5D+Newsletter+vom+07.02.2016
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