Die Aktie der SINGULUS TECHNOLOGIES AG (WKN: 723 890) ist gestern nach Veröffentlichung der
neun-Monatszahlen abgestürzt. Der 16-prozentige Kursabschlag geht heute erst
einmal weiter. Im frühen Handel verliert das Papier zunächst mehr als 10 Prozent.
Die Zahlen waren gut: Der Umsatz hatte sich auf knapp 530 Mio. DM verzweineinhalbfacht.
Das Ergebnis nach Steuern legt sogar um den Faktor drei auf mehr als 75 Mio. DM zu.
Also ein ?Sell on good news?? Unwahrscheinlich - was wir hier sahen, ist schon ein
sell-off.
Die Anleger sorgen sich um die Entwicklung der Auftragseingänge. Und hier
färben natürlich die schlechten Meldungen von Steag Hamatech ab.
In den ersten neun Monaten konnte Singulus mehr als 570 Mio. DM Aufträge
hereinholen. Sie betreffen im wesentlichen Produktionslinien
für vorbespielte CD- und DVD-Medien. Was aber beunruhigt, ist der Vergleich
der isolierten Zahlen für das dritte Quartal. Hier stehen neue Orders im Wert
von 150 Mio, DM gegen knapp 230 Mio. DM im Jahre 1999. Singulus erklärt
diese Diskrepanz mit einem einmaligen Grossauftrag für einmal bespielbare
CD?s im letzten Jahr. Um diesen Sondereinfluss bereinigt, wäre auch die Tendenz
beim quartalsbezogenen Auftragseingang positiv.
Singulus bestätigt die mageren Aussichten von Steag durch die ebenfalls
schwache Entwicklung bei den eigenen Produktionslinien für einmal
beschreibbare CD-R's. Dies sei aber erwartet worden. Steag hat sein Schwergewicht bei den beschreibbaren Medien, Singulus
konzentriert sich auf vorbespielte Datenträger. Beide Unternehmen sind
also nur begrenzt vergleichbar. Singulus ist optimistisch und erwartet nun
einen Jahresumsatz von 700 Mio. DM. Bisher ging man von 660 Mio. DM aus.
Erste Downgrades
Dresdner Kleinwort Benson stuft die Aktie von Singulus von "Halten" auf
"Reduzieren" ab. Die Wachstumsphantasie im DVD-Anlagenmarkt
sei nun eingeschränkt. Im Endmarkt werden zwar Zuwächse von mehr als
175 Prozent p.a. erwartet, die Produzenten hatten aber bereits
beträchtliche Kapazitäten aufgebaut.
Etwas konkreter wird die DG Bank. Die Aktie wird sogar von "Kaufen" auf
"Reduzieren" heruntergestuft. Zwar seien alle Prognosen übertroffen worden.
Der deutliche Rückgang des Auftragseingangs sowohl gegenüber dem
Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum
löse aber Bedenken aus. Das Institut erhöht seine Ergebnisprognose
für das laufende Jahr auf 1,40 Euro, senkt sie aber für 2001_2002 auf
1,80_2,00 Euro. Die Absenkung um jeweils lediglich 10 Cent legt nahe,
dass der zuständige Analyst im großen und ganzen am Wachstumskurs
festhält. Jedenfalls ist kaum nachvollziehbar, warum die Aktie bei kaum
veränderten Zukunftsaussichten gleich um zwei Grade abgewertet wird.
Neben den zitierten Meinungen sehen wir heute morgen eine ganze Reihe
positiver Stellungnahmen. So rät HSBC Trinkaus & Burkhardt
nach wie vor zum Kauf der Singulus-Aktien. Das Kursziel setzen sie auf
80 Euro fest.
Das nächstjährige KGV kommt nach den DG-Bank Schätzungen aktuell auf etwa 26.
12:12 31.10, Klaus Singer
neun-Monatszahlen abgestürzt. Der 16-prozentige Kursabschlag geht heute erst
einmal weiter. Im frühen Handel verliert das Papier zunächst mehr als 10 Prozent.
Die Zahlen waren gut: Der Umsatz hatte sich auf knapp 530 Mio. DM verzweineinhalbfacht.
Das Ergebnis nach Steuern legt sogar um den Faktor drei auf mehr als 75 Mio. DM zu.
Also ein ?Sell on good news?? Unwahrscheinlich - was wir hier sahen, ist schon ein
sell-off.
Die Anleger sorgen sich um die Entwicklung der Auftragseingänge. Und hier
färben natürlich die schlechten Meldungen von Steag Hamatech ab.
In den ersten neun Monaten konnte Singulus mehr als 570 Mio. DM Aufträge
hereinholen. Sie betreffen im wesentlichen Produktionslinien
für vorbespielte CD- und DVD-Medien. Was aber beunruhigt, ist der Vergleich
der isolierten Zahlen für das dritte Quartal. Hier stehen neue Orders im Wert
von 150 Mio, DM gegen knapp 230 Mio. DM im Jahre 1999. Singulus erklärt
diese Diskrepanz mit einem einmaligen Grossauftrag für einmal bespielbare
CD?s im letzten Jahr. Um diesen Sondereinfluss bereinigt, wäre auch die Tendenz
beim quartalsbezogenen Auftragseingang positiv.
Singulus bestätigt die mageren Aussichten von Steag durch die ebenfalls
schwache Entwicklung bei den eigenen Produktionslinien für einmal
beschreibbare CD-R's. Dies sei aber erwartet worden. Steag hat sein Schwergewicht bei den beschreibbaren Medien, Singulus
konzentriert sich auf vorbespielte Datenträger. Beide Unternehmen sind
also nur begrenzt vergleichbar. Singulus ist optimistisch und erwartet nun
einen Jahresumsatz von 700 Mio. DM. Bisher ging man von 660 Mio. DM aus.
Erste Downgrades
Dresdner Kleinwort Benson stuft die Aktie von Singulus von "Halten" auf
"Reduzieren" ab. Die Wachstumsphantasie im DVD-Anlagenmarkt
sei nun eingeschränkt. Im Endmarkt werden zwar Zuwächse von mehr als
175 Prozent p.a. erwartet, die Produzenten hatten aber bereits
beträchtliche Kapazitäten aufgebaut.
Etwas konkreter wird die DG Bank. Die Aktie wird sogar von "Kaufen" auf
"Reduzieren" heruntergestuft. Zwar seien alle Prognosen übertroffen worden.
Der deutliche Rückgang des Auftragseingangs sowohl gegenüber dem
Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum
löse aber Bedenken aus. Das Institut erhöht seine Ergebnisprognose
für das laufende Jahr auf 1,40 Euro, senkt sie aber für 2001_2002 auf
1,80_2,00 Euro. Die Absenkung um jeweils lediglich 10 Cent legt nahe,
dass der zuständige Analyst im großen und ganzen am Wachstumskurs
festhält. Jedenfalls ist kaum nachvollziehbar, warum die Aktie bei kaum
veränderten Zukunftsaussichten gleich um zwei Grade abgewertet wird.
Neben den zitierten Meinungen sehen wir heute morgen eine ganze Reihe
positiver Stellungnahmen. So rät HSBC Trinkaus & Burkhardt
nach wie vor zum Kauf der Singulus-Aktien. Das Kursziel setzen sie auf
80 Euro fest.
Das nächstjährige KGV kommt nach den DG-Bank Schätzungen aktuell auf etwa 26.
12:12 31.10, Klaus Singer