Der smarte Millionärssohn Gerhard sitzt montag Nacht in einer kleinen Bar in New York. Seine langeweile spült er Schluck für Schluck mit echtem Bourbon weg. Eigentlich nimmt er seine Umgebung gar nicht so richtig zur Kenntnis. Doch da sieht er plötzlich eine Frau am anderen Ende der Theke die ihn anlächelt...
Er nimmt noch einen Schluck um sich Mut zu machen, denn er findet sie recht schön. Ihr Lächeln ermuntert ihn dazu, sein Glas zu nehmen und auf sie zuzugehen.
Während der 12 Schritte überlegt er sich den ersten Satz. Kurz bevor er bei ihr ankommt schiebt sie leicht das Becken auf dem Barhocker nach vorn, so daß das schwarzsamtene Kleid ein wenig zurückrutscht, der Spitzenansatz ihrer halterlosen schwarzen Nahtstrümpfe sichtbar wird und sie etwas mehr Bewegungsfreiheit hat, um ihre schlanken festen Schenkel ein wenig zu öffnen. Sie streckt den Busen provokativ etwas hoch, neigt ihren blondgelockten Kopf leicht nach oben als würde sie schon sein After Shave wittern.
Gerhard schlägt das Herz bis zum Hals und er meint das Blut in seinen Ohren rauschen zu hören, während er die letzten Schritte setzt um dann möglichst unbefangen lässig bei ihr anzukommen.
Nun spricht er sie an:
Er: Kann ich dir einen ausgeben?
Sie: Danke, ich möchte lieber das Geld.
Nun, sagt er sich, als Millionärssohn kann ich ihr das Geld UND einen ausgeben, wenn sie es denn braucht.
Aber er startet lieber noch eine zweite Frage:
Er: Hab ich dich nicht schon mal irgendwo gesehen?
Sie: Ja, deshalb gehe ich da nicht mehr hin
Er denkt, daß das bestimmt auf dem Maskenball war, wo er als Blinder Bettler ging und fragt unverdrossen weiter:
Er: Ist dieser Platz frei?
Sie: Ja, und meiner auch, wenn du dich hinsetzt.
Er freut sich riesig über diese Antwort, denn er denkt, daß sie sich dann bei ihm auf den Schoß setzen will.
Er: Stört es Dich, wenn ich rauche?
Sie: Mich stört es nicht mal, wenn Du brennst !
Natürlich! Ganz sicher brennt auch sie schon vor Leidenschaft.
Er: Wow ist das voll hier, was?
Sie: Dann verschwinde doch, dann gibt's mehr Platz !
Nun wird er doch etwas unsicher, aber kann ja sein, daß sie mitkommen will.
Er: Ziemlich laut hier, he?
Sie: Dann halt doch einfach die Schnauze!
Sicherlich - sagt er sich - kommt sie aus schlechten Verhältnissen und will einfach etwas mit mir schweigen
Er: Ich bin Fotograf und suche nach einem Gesicht wie Deinem.
Sie: Ich bin plastische Chirurgin und suche nach einem Gesicht wie
Deinem.
Aha, sagt er sich, sie liebt diesen provokativen Tonfall, und denkt: Wenn du meinst ich hätte eine zu große Nase, solltest Du erstmal mein Glied sehen
Er: Hatten wir nicht mal ne Verabredung? Oder sogar zwei?
Sie: Es muß eine gewesen sein. Ich mache nie den selben Fehler
zweimal.
Langsam beginnt er den Spaß an der Sache zu verlieren aber er probiert es noch mal mit besonderer Nettigkeit
Er: Wie kommt es, daß Du so schön bist?
Sie: Ich hab Deinen Anteil noch dazubekommen
Oh, sie ist der Ansicht, daß ich soo schön bin, daß ich davon noch was abzugeben habe. Und schöpft neue Hoffnung:
Er: Gehst Du am Samstag mit mir aus?
Sie: Tut mir leid, dieses Wochenende habe ich Kopfschmerzen
Das ist sicher eine Aufforderung, ihr eine Massage anzubieten
Er: Bei Deinem Gesicht drehen sich sicherlich einige Köpfe nach Dir
um.
Sie: Bei Deinem Gesicht drehen sich sicherlich einige Mägen um.
Nun reicht es ihm wirklich, aber er bleibt freundlich
Er: Ich denke, ich könnte Dich sehr glücklich machen.
Sie: Wieso? Gehst Du schon?
Sie muß echt dumm sein, mich sausen zu lassen, mal sehen, wie dumm:
Er: Was würdest Du sagen, wenn ich Dich bitten würde, meine Frau zu
werden?
Sie: Nichts. Ich kann nicht gleichzeitig reden und lachen.
Irgendwas, wo alle Frauen gefoltert und gemordet werden. Am besten aus dem Mittelalter
Er: Sollen wir einen guten Film ansehen?
Sie: Den hab ich schon gesehen.
Leider nicht die Hauptrolle gespielt
Er: Wo warst Du mein ganzes Leben lang?
Sie: Wo ich den Rest Deines Lebens sein werde - in Deinen kühnsten
Träumen.
Gott verschonte mich vor Albträumen
Er: Dein Körper ist wie ein Tempel.
Sie: Heute ist aber keine Messe.
Dein Glück, man reiche mir die Trompeten von Jericho
Er: Wenn ich Dich nackt sehen könnte, würde ich glücklich
sterben.
Sie: Wenn ich Dich nackt sehen würde, würde ich vor Lachen sterben.
Hoffentlich hält sie ihr versprechen. Ich werde mich nun ausziehen um die Männerwelt von dieser Kröte zu befreien.