Halbleiter-Aktien bleibt weiter nur die Hoffnung
21. Aug. 2002 Es bleibt dabei: In der Halbleiterbranche ist weit und breit kein Aufschwung in Sicht. Das lässt sich auch an der Dienstagnacht bekannt gegebenen Book-to-Bill-Ratio festmachen. Diese ist dem Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International zufolge im Juli auf 1,16 gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit März, als die Ziffer 1,05 betrug, und bedeutet gegenüber der Juni-Zahl von 1,26 einen deutlichen Rückgang.
Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis von Auftragseingängen zu ausgehenden Rechnungen beschreibt, gilt gemeinhin als wichtiges Indiz für die Lage im Halbleitersektor. Der Verband gab sich bei der Präsentation der Zahlen zwar zuversichtlich in Bezug auf einer Erholung im kommenden Jahr. Gleichzeitig wurde aber eingeräumt, dass die gesunkenen Zahlen die Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung sowie die unklaren Aussichten für den Absatz von Elektronikprodukten widerspiegelten.
Angst vor erneutem Geschäftsrückgang
Der dennoch längerfristig zur Schau getragene Optimismus wird vermutlich neue Diskussionen über eine erneute Schwächephase im Halbleitersektor nicht verhindern können. Diese Sorge hält schon seit einiger Zeit die Aktien der Halbleiterunternehmen im Zaum. Im Zuge der jüngsten Kurserholung an der Wall Street hat sich zwar auch der Philadelphia Semiconductor Index seit 5. August um fast 22 Prozent verbessert. Das Minus von 4,8 Prozent signalisiert aber, dass es mit diesem Schwung schon bald wieder vorbei sein könnte.
Im asiatischen Handel reagierten die Aktien von Taiwan Semiconductor jedenfalls schon einmal mit einem Abschlag von 2,8 Prozent auf 53 Taiwan-Dollar. Und Händler stellen sich im vorbörslichen europäischen Handel bereits auf Kursverluste bei in der Halbleiterbranche tätigen Unternehmen wie ASML Holding und STMicroelectronics ein.
Halbleiter-Aktien vorerst weiter ohne Pep
Für wenig Hoffnung geben auch die vor sich hin dümpelnden Kurse der Branchenriesen Intel und AMD Anlass. Die trüben Chartbilder zusammen mit den durchwachsenen Geschäftsaussichten sprechen gegen ein baldiges und nachhaltiges Anziehen der Halbleiter-Aktien. Denn damit es zu steigenden Kursen kommen kann, müssen zunächst die Ängste vor einer Wiederholung der Ereignisse in den Jahren 1996 bis 1998 aus der Welt geräumt sein. Damals brachen die Umsätze im Jahr 1996 zunächst um neun Prozent ein, ehe sie sich 1997 um vier Prozent erholten, um dann allerdings im Jahr 1998 wieder um weitere neun Prozent zu fallen.
Und diese Gefahr ist auch jetzt wieder nicht ausgeschlossen. Meldungen wie eine im August auf 81,9 Prozent von 86,5 Prozent im Vormonat gefallene Kapazitätsauslastung bei den Chipherstellern mahnen jedenfalls zu einer gewissen Vorsicht., dass das vom Branchenverband Semiconductor Industry Association erwartete Umsatzwachstum der Branche von 23 Prozent im Jahr 2003 zu hoch gegriffen sein könnte.
Einziger Trost für die Aktionäre der Halbleiter-Titel könnte dabei sein, dass in den Aktienkursen bereits eine gehörige Portion Skepsis stecken dürfte. Ob dies auch tatsächlich so ist, werden die Werte nach enttäuschenden Zahlen wie der jetzt veröffentlichten Book-to-Bill-Ratio mit den darauf folgenden Kursreaktionen aber erst beweisen müssen.
21. Aug. 2002 Es bleibt dabei: In der Halbleiterbranche ist weit und breit kein Aufschwung in Sicht. Das lässt sich auch an der Dienstagnacht bekannt gegebenen Book-to-Bill-Ratio festmachen. Diese ist dem Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International zufolge im Juli auf 1,16 gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit März, als die Ziffer 1,05 betrug, und bedeutet gegenüber der Juni-Zahl von 1,26 einen deutlichen Rückgang.
Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis von Auftragseingängen zu ausgehenden Rechnungen beschreibt, gilt gemeinhin als wichtiges Indiz für die Lage im Halbleitersektor. Der Verband gab sich bei der Präsentation der Zahlen zwar zuversichtlich in Bezug auf einer Erholung im kommenden Jahr. Gleichzeitig wurde aber eingeräumt, dass die gesunkenen Zahlen die Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung sowie die unklaren Aussichten für den Absatz von Elektronikprodukten widerspiegelten.
Angst vor erneutem Geschäftsrückgang
Der dennoch längerfristig zur Schau getragene Optimismus wird vermutlich neue Diskussionen über eine erneute Schwächephase im Halbleitersektor nicht verhindern können. Diese Sorge hält schon seit einiger Zeit die Aktien der Halbleiterunternehmen im Zaum. Im Zuge der jüngsten Kurserholung an der Wall Street hat sich zwar auch der Philadelphia Semiconductor Index seit 5. August um fast 22 Prozent verbessert. Das Minus von 4,8 Prozent signalisiert aber, dass es mit diesem Schwung schon bald wieder vorbei sein könnte.
Im asiatischen Handel reagierten die Aktien von Taiwan Semiconductor jedenfalls schon einmal mit einem Abschlag von 2,8 Prozent auf 53 Taiwan-Dollar. Und Händler stellen sich im vorbörslichen europäischen Handel bereits auf Kursverluste bei in der Halbleiterbranche tätigen Unternehmen wie ASML Holding und STMicroelectronics ein.
Halbleiter-Aktien vorerst weiter ohne Pep
Für wenig Hoffnung geben auch die vor sich hin dümpelnden Kurse der Branchenriesen Intel und AMD Anlass. Die trüben Chartbilder zusammen mit den durchwachsenen Geschäftsaussichten sprechen gegen ein baldiges und nachhaltiges Anziehen der Halbleiter-Aktien. Denn damit es zu steigenden Kursen kommen kann, müssen zunächst die Ängste vor einer Wiederholung der Ereignisse in den Jahren 1996 bis 1998 aus der Welt geräumt sein. Damals brachen die Umsätze im Jahr 1996 zunächst um neun Prozent ein, ehe sie sich 1997 um vier Prozent erholten, um dann allerdings im Jahr 1998 wieder um weitere neun Prozent zu fallen.
Und diese Gefahr ist auch jetzt wieder nicht ausgeschlossen. Meldungen wie eine im August auf 81,9 Prozent von 86,5 Prozent im Vormonat gefallene Kapazitätsauslastung bei den Chipherstellern mahnen jedenfalls zu einer gewissen Vorsicht., dass das vom Branchenverband Semiconductor Industry Association erwartete Umsatzwachstum der Branche von 23 Prozent im Jahr 2003 zu hoch gegriffen sein könnte.
Einziger Trost für die Aktionäre der Halbleiter-Titel könnte dabei sein, dass in den Aktienkursen bereits eine gehörige Portion Skepsis stecken dürfte. Ob dies auch tatsächlich so ist, werden die Werte nach enttäuschenden Zahlen wie der jetzt veröffentlichten Book-to-Bill-Ratio mit den darauf folgenden Kursreaktionen aber erst beweisen müssen.