02.02.17 12:37
Vorstandswoche.de
Haar (www.aktiencheck.de) - S&T-Aktienanalyse von "Vorstandswoche.de":
Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" raten in einer aktuellen Aktienanalyse weiterhin zum Kauf der S&T-Aktie (ISIN: AT0000A0E9W5, WKN: A0X9EJ, Ticker-Symbol: SANT).
Hannes Niederhauser, CEO von S&T und in Personalunion CEO von Kontron, habe seit Jahresbeginn schon zahlreiche Investorengespräche geführt. Trotzdem komme die Aktie von S&T nicht richtig vom Fleck und sei seit Bekanntgabe der Übernahme von Kontron im Herbst 2016 sogar teilweise unter Druck. Tenor der Investoren: Sie würden Niederhauser die Sanierung von Kontron schlichtweg nicht zutrauen.
Wenn schon 2 Private Equity Häuser bei Kontron gescheitert seien, weshalb solle ausgerechnet Niederhauser das Unternehmen wieder flottmachen? Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" würden das Argument für unsinnig halten. Private Equity Investoren könnten nicht übers Wasser laufen und sich ab und an bei ihren Investments auch eine blutige Nase holen. Zudem sei es ein großer Fehler gewesen, für die Restrukturierung von Kontron damals Rolf Schwirz als CEO zu verpflichten, der im Wesentlichen nur die Kosten hochgefahren habe. Zudem sei viel zu lange an Schwirz festgehalten und erst im Sommer 2016 vor die Tür gesetzt worden.
Was viele gar nicht wissen würden: Die beiden Private Equity Häuser bei Kontron seien sich über lange Zeit gar nicht einig gewesen, wie es bei Kontron weitergehen sollte und hätten sich eher mit Nebenkriegsschauplätzen aufgehalten. Am Ende fühlte sich keiner der dortigen Manager so richtig für Kontron verantwortlich, da der Deal eh zu klein ist bzw. war und die damaligen Entscheidungsträger für das Kontron-Investment zwischenzeitlich den Arbeitgeber gewechselt hatten, so die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" raten in einer aktuellen Aktienanalyse. Niederhauser sei nunmehr bei Kontron seit wenigen Wochen als CEO aktiv. "Es läuft alles wie geplant. Ich habe keine negativen Überraschungen entdeckt, die unsere Ziele gefährden. Die Restrukturierung entwickelt sich nach meinen Vorstellungen und wir werden sehr schnell die Kosten senken."
Im 1. Quartal solle Kontron die Verluste gegenüber dem Vorjahr massiv reduzieren und bereits in Q2 solle die Gewinnschwelle erreicht werden. Bei stabilen Umsätzen im Gesamtjahr plane Niederhauser mit einem EBIT von 4 bis 6 Mio. Euro. Die Bankschulden seien bei Kontron schon komplett zurückgeführt worden. S&T habe für Kontron ein Gutachten für das Sanierungsprivileg vorgelegt, um beim Überschreiten der Marke von 30% kein Übernahmeangebot unterbreiten zu müssen. Sobald er grünes Licht erhalte, solle die Kapitalmaßnahme bei Kontron, Kapitalerhöhung um 10% des Grundkapitals, umgesetzt werden. Dann erhöhe S&T den Anteil bei Kontron auf gut 40%. Danach werde Kontron zu einer Hauptversammlung einladen.
Auf dieser Versammlung benötige S&T eine Mehrheit von 75% um Kontron auf S&T verschmelzen zu können. Kontron habe noch Verlustvorträge von rund 60 Mio. Euro, die Niederhauser gerne nutzen wolle. Aufgrund einer Gesetzesänderung würden Verlustvorträge bei Überschreiten der Marken von 25 bzw. 50% nicht mehr wegfallen. Geplant sei, dass S&T eigene Aktien sowie eine Tranche in bar für Kontron bieten werde. Kumuliert könnte sich der Verschmelzungspreis bei Kontron auf ca. 2.80 Euro je Aktie belaufen. Ein Squeeze-out Verfahren entfalle aufgrund der Verschmelzung. Spezialisten für Abfindungsthemen - die letzten Stücke seien die teuersten - würden bei Kontron wenig Freude haben und sind nach unseren Informationen bei Kontron auch kaum engagiert.
Für S&T sei das Jahr 2016 gut verlaufen. "Unser Q4 war sehr ordentlich. Wir haben unsere Ziele erreicht." Bei einem Umsatz von über 480 Mio. Euro dürfte sich das EBITDA auf ca. 31 Mio. Euro belaufen und der Gewinn nach Steuern auf mindestens 19 Mio. Euro. Hiervon seien noch ca. 1,5 Mio. Euro an Minderheiten abzuziehen. Zudem würden sich noch kleinere anteilige Verluste aufgrund der Konsolidierung von Kontron für den Dezember 2016 addieren. In der Summe sei das Geschäft für S&T in 2016 wie erwartet verlaufen. Besonders stark gewesen sei wiederum der operative Cashflow, der im 4.Quartal bei mehr als 20 Mio. Euro liegen werde. Für 2017 solle das kombinierte Unternehmen zwischen 860 und 890 Mio. Euro Umsatz stemmen. Das EBITDA plane Niederhauser bei 50 Mio. Euro, wovon 40 Mio. Euro aus S&T und ca. 10 Mio. Euro EBITDA von Kontron resultieren würden. Netto könnten ca. 22 Mio. Euro verdient werden - wobei die finale Handhabung der Verlustvorträge von Kontron hierzu noch nicht abschließend berechnet werden könnten. Im Jahr 2018 wolle S&T die Umsatzmilliarde knacken und auf 60 bis 70 Mio. Euro steigern. Unterm Strich könnten dann ca. 60 Cent je Aktie oder ca. 35 Mio. Euro verdient werden.
Nicht eingeplant beim Umsatzwachstum 2018 sei ein neues Geschäftsfeld: Embedded Server. Aufgrund Industrie 4.0 würden viele Server-Farmen entstehen. S&T und Kontron würden dabei eng mit S&T-Großaktionär Ennoconn bzw. Foxconn zusammenarbeiten. Foxconn halte in diesem Geschäft auf Sicht von 5 Jahren 1 Mrd. Euro Umsatz für machbar. Niederhauser bleibe etwas zurückhaltender. "200 bis 400 Mio. Euro zusätzlicher Umsatz sollte in diesem Geschäft mittelfristig möglich sein."
Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" empfehlen in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie von S&T erneut zum Kauf. Die Sanierung von Kontron werde gelingen. Hier hätten die Aktienexperten keine Zweifel. Zudem wolle Niederhauser wieder S&T-Aktien kaufen. Er warte noch auf Geld aus dem Ennoconn Investment in S&T, das aufgrund von Regularien noch nicht finalisiert sei. Sobald er dieses Geld erhalte, würde Niederhauser bei aktuellen Kursen gerne kaufen. (Analyse vom 02.02.2017)
www.aktiencheck.de/exklusiv/..._gelingen_Aktienanalyse-7687383

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