Rücker spürt die schwächere Autokonjunktur: Der Ingenieur-Dienstleister meldet für das Dreivierteljahr bei gestiegenem Umsatz ein erheblich niedrigeres Betriebsergebnis als vor einem Jahr. Für das laufende Jahr sieht das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das deutlich unter dem Vorjahres-Wert liegen wird. Das ist nicht verwunderlich, denn die Konzerne sparen vor allem bei den Zulieferern. Nicht nur die Konjunkturwende könnte dem Titel langfristig nach oben helfen.
Immerhin hält das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr aufrecht und will weiter einen Umsatz von 135 Millionen Euro erzielen. Rücker entwickelt unter anderem Rohkarosserien, Motoren und Fahrwerke. Genau wie andere Zulieferer, etwa Kolbenschmidt Pierburg oder Continental, spürt Rücker das härtere Geschäft.
Erstaunlich, dass die Aktie dennoch seit gut zwei Wochen kräftig zugelegt hatte. Der Titel stieg ohne Nachrichten und unter hohen Umsätzen stark an. Am 8. November hatte der Vorstandschef und Gründer Wolfgang Rücker eigene Aktien eingekauft. Doch dies und die Eröffnung eines neuen Entwicklungs-Zentrums in Schweden Mitte November erklärt noch nicht die Kursgewinne. Dazu kamen allerdings zwei Interviews aus dem Vorstand, in dem das Unternehmen seine Aktie als unterbewertet anpries .
Diese Meinung kann man durchaus vertreten: Das Eigenkapital bei Rücker beläuft sich auf 53 Millionen Euro, bei acht Millionen ausstehenden Aktien liegt die Marktbewertung bei nicht einmal 47 Millionen Euro. Rücker geht davon aus, dass die Firmenzukäufe sich bald positiv im Ergebnis bemerkbar machen werden. Sobald die Börse die Einstellung teilt, geht es wieder nach oben.
FAZIT:
Rücker spürt derzeit den Gegenwind im Automobilbau. Die Autobauer drehen an der Kostenschraube, das trifft vor allem die Zulieferer. Die Aussichten für den Titel sind trübe. Die Chance besteht aber, dass die Börse die Unterbewertung erkennt.
MFG
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