Die Falle
Mit dem Beginn der Kampfhandlungen in Afghanistan beginnt im von US-Präsident Bush unsensibel „Kreuzzug“ genannten Vorgehen gegen den internationalen Terrorismus der zweite, letzten Endes allgemein erwartete Akt. Dass durch militärisches Eingreifen die Gefahr weiterer Selbstmordattentate erheblich zunimmt, war jedermann bewusst und kann somit keine Rechtfertigung für erneut fallende Aktienkurse sein – oder etwa doch?
Wie kann es denn sein, dass gerade die Furcht vor den schwer kalkulierbaren Konsequenzen des nunmehr begonnenen zweiten Akts die Kurse nach den Anschlägen des 11. September zwei Wochen lang nach unten schickte, dann aber eine Rallye begann, mit deren Hilfe jetzt wieder bei vielen Indizes das Kurslevel vor den Anschlägen erreicht wurde, jetzt, wo es wirklich losgeht?
Weil die Anleger in diesen Tagen absolut die Orientierung verloren haben! Weil sie in die Falle ihrer ureigensten Emotionen getappt sind, sich an den Kursen als solche festklammern und das Gesamtbild nicht mehr einordnen können oder wollen. Wenn Sie sich dessen bewusst werden, gelingt Ihnen zweierlei:
Zum einen wundern Sie sich nicht mehr darüber, warum vor drei Wochen jedwede ermutigende Nachricht einfach von den Baissiers ignoriert wurde und eben diese Baissiers, binnen weniger Tage allesamt zu „Neu-Haussiers“ konvertiert, jetzt Warnsignale einfach links liegen lassen und die Trendwende propagieren.
Zum anderen gelingt es Ihnen, die Lage zu beurteilen, wie sie sich wirklich darstellt, und so nicht wie viele andere Marktteilnehmer ausgerechnet „unten“ zu verkaufen und „oben“ einzusteigen. Als Faktum sollten wir dabei Folgendes festhalten:
- Die USA sind in eine rezessive Phase eingetreten, deren Auswirkungen auch den europäischen Raum erreichen. Daten, die einen echten Turnaround nahe legen, liegen bis jetzt nicht vor, so dass eine wirkliche Erholung nicht vor 2002 erwartet werden darf.
- In diesen Tagen beginnt die Saison der Quartalsberichte, wobei hier nicht mit positiven Überraschungen zu rechnen ist.
- Die aktuelle Entwicklung im Terror-Konflikt kann jederzeit zu einer Eskalation führen, die entsprechend negativen Einfluss auf die Börsen haben würde.
Keine überraschende, tiefgreifende Verbesserung der Gesamtlage vorausgesetzt, werden die Aktienkurse in diesem Umfeld keine dauerhafte Trendwende vollziehen. Jeder Anleger, der jetzt in einer emotionalen Falle sitzt, die ihm vorgaukelt, dass eine Rallye von 30 Prozent im Dax binnen zwei Wochen (vom Intraday-Tief bei 3.540 gemessen) doch ein tauglicher Beweis für ein Ende der Baisse sei, wird sich wohl schon in Kürze noch tiefer in den Sumpf reiten. Und zwar genau dann, wenn es wider des eigenen frohen Mutes doch wieder bergab gehen sollte. Denn die Erfahrung lehrt, dass viele dann so lange an ihrer einmal gefassten Meinung (die letztlich ja nur eine Hoffnung ist) festhalten, bis die Kursverluste unerträglich sind. „Oben“ kaufen, „unten“ verkaufen – ein fast normales Problem.
Wie viel besser haben es da doch diejenigen, die ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen an die Charttechnik binden. Einer Lehre, die Emotionen - und damit den durch die wankelmütige allgemeine Stimmungslage induzierten Kauf – vor der Tür lässt. Der Charttechniker sieht nämlich sehr wohl, dass diese 30-Prozent-Rallye des Dax, so beeindruckend sie auch wirken mag – noch nichts entschieden hat. Nach wie vor notiert der Dax, ebenso wie Dow Jones und Nasdaq, unterhalb entscheidender Widerstände in intakten Abwärtstrends. Ob sich hieraus ein erfolgreicher Test der bisherigen Tiefs ergibt oder gar neue Lows in den Indizes erreicht werden, ist per heute noch nicht zu sagen. Die Technische Analyse ist keine Glaskugel. Sie kann Ihnen aber sehr wohl sagen, was es jetzt, hier und heute zu tun und vor allem zu lassen gilt. Und darauf kommt es an. Heute gilt mehr denn je: Lassen Sie Ihr „Gefühl im Bauch“ und das, was „andere“ sagen, nicht bis zu Ihrem Portemonnaie durchdringen!
Mit besten Wünschen Ihr
Ronald Gehrt
Mit dem Beginn der Kampfhandlungen in Afghanistan beginnt im von US-Präsident Bush unsensibel „Kreuzzug“ genannten Vorgehen gegen den internationalen Terrorismus der zweite, letzten Endes allgemein erwartete Akt. Dass durch militärisches Eingreifen die Gefahr weiterer Selbstmordattentate erheblich zunimmt, war jedermann bewusst und kann somit keine Rechtfertigung für erneut fallende Aktienkurse sein – oder etwa doch?
Wie kann es denn sein, dass gerade die Furcht vor den schwer kalkulierbaren Konsequenzen des nunmehr begonnenen zweiten Akts die Kurse nach den Anschlägen des 11. September zwei Wochen lang nach unten schickte, dann aber eine Rallye begann, mit deren Hilfe jetzt wieder bei vielen Indizes das Kurslevel vor den Anschlägen erreicht wurde, jetzt, wo es wirklich losgeht?
Weil die Anleger in diesen Tagen absolut die Orientierung verloren haben! Weil sie in die Falle ihrer ureigensten Emotionen getappt sind, sich an den Kursen als solche festklammern und das Gesamtbild nicht mehr einordnen können oder wollen. Wenn Sie sich dessen bewusst werden, gelingt Ihnen zweierlei:
Zum einen wundern Sie sich nicht mehr darüber, warum vor drei Wochen jedwede ermutigende Nachricht einfach von den Baissiers ignoriert wurde und eben diese Baissiers, binnen weniger Tage allesamt zu „Neu-Haussiers“ konvertiert, jetzt Warnsignale einfach links liegen lassen und die Trendwende propagieren.
Zum anderen gelingt es Ihnen, die Lage zu beurteilen, wie sie sich wirklich darstellt, und so nicht wie viele andere Marktteilnehmer ausgerechnet „unten“ zu verkaufen und „oben“ einzusteigen. Als Faktum sollten wir dabei Folgendes festhalten:
- Die USA sind in eine rezessive Phase eingetreten, deren Auswirkungen auch den europäischen Raum erreichen. Daten, die einen echten Turnaround nahe legen, liegen bis jetzt nicht vor, so dass eine wirkliche Erholung nicht vor 2002 erwartet werden darf.
- In diesen Tagen beginnt die Saison der Quartalsberichte, wobei hier nicht mit positiven Überraschungen zu rechnen ist.
- Die aktuelle Entwicklung im Terror-Konflikt kann jederzeit zu einer Eskalation führen, die entsprechend negativen Einfluss auf die Börsen haben würde.
Keine überraschende, tiefgreifende Verbesserung der Gesamtlage vorausgesetzt, werden die Aktienkurse in diesem Umfeld keine dauerhafte Trendwende vollziehen. Jeder Anleger, der jetzt in einer emotionalen Falle sitzt, die ihm vorgaukelt, dass eine Rallye von 30 Prozent im Dax binnen zwei Wochen (vom Intraday-Tief bei 3.540 gemessen) doch ein tauglicher Beweis für ein Ende der Baisse sei, wird sich wohl schon in Kürze noch tiefer in den Sumpf reiten. Und zwar genau dann, wenn es wider des eigenen frohen Mutes doch wieder bergab gehen sollte. Denn die Erfahrung lehrt, dass viele dann so lange an ihrer einmal gefassten Meinung (die letztlich ja nur eine Hoffnung ist) festhalten, bis die Kursverluste unerträglich sind. „Oben“ kaufen, „unten“ verkaufen – ein fast normales Problem.
Wie viel besser haben es da doch diejenigen, die ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen an die Charttechnik binden. Einer Lehre, die Emotionen - und damit den durch die wankelmütige allgemeine Stimmungslage induzierten Kauf – vor der Tür lässt. Der Charttechniker sieht nämlich sehr wohl, dass diese 30-Prozent-Rallye des Dax, so beeindruckend sie auch wirken mag – noch nichts entschieden hat. Nach wie vor notiert der Dax, ebenso wie Dow Jones und Nasdaq, unterhalb entscheidender Widerstände in intakten Abwärtstrends. Ob sich hieraus ein erfolgreicher Test der bisherigen Tiefs ergibt oder gar neue Lows in den Indizes erreicht werden, ist per heute noch nicht zu sagen. Die Technische Analyse ist keine Glaskugel. Sie kann Ihnen aber sehr wohl sagen, was es jetzt, hier und heute zu tun und vor allem zu lassen gilt. Und darauf kommt es an. Heute gilt mehr denn je: Lassen Sie Ihr „Gefühl im Bauch“ und das, was „andere“ sagen, nicht bis zu Ihrem Portemonnaie durchdringen!
Mit besten Wünschen Ihr
Ronald Gehrt
