ADE: Käufer für insolvente Rösch AG gefunden: Riemser Arzneimittel
BERLIN/RIEMS (dpa-AFX) - Der insolvente Berliner Medizintechnik-Hersteller
Rösch soll von der Riemser Arzneimittel AG aus Mecklenburg-Vorpommern
übernommen werden. Dies teilten der Kauf- Interessent sowie die Kanzlei des
Insolvenzverwalters Christian Köhler-Ma am Montag mit. Von den zuletzt noch 45
Arbeitsplätzen soll etwa die Hälfte erhalten bleiben. Für die anderen
Mitarbeiter soll eine Beschäftigungsgesellschaft gegründet werden. Die Übernahme
muss noch vom Gläubigerausschuss genehmigt werden, der am Freitag berät.
INSOLVENZ
Die Rösch AG Medizintechnik hatte nach langem Überlebenskampf Anfang des
Jahres wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden müssen. Das Unternehmen
wurde vor allem durch die Entwicklung von nadelfreien schmerzlosen Spritzen
bekannt. Riemser-Vorstandschef Norbert Braun begründete die Übernahme unter
anderem damit, dass die Rösch-Injektionssysteme konventionellen Spritzen weit
überlegen seien. Der Kaufvertrag ist nach Angaben des Insolvenzverwalters aber
noch nicht unterschrieben.
Nach der Vereinbarung übernimmt Riemser alle Firmeninhalte der Rösch AG in
einem so genannten Asset-Deal. Dazu zählen nach Brauns Angaben neben dem
nadelfreien Injektionssystem "Injex" und Messtechnik auch rund 15 europa- und
weltweite Patente. Zudem gehen die Rechte an dem Namen Rösch, Injex und den
Patenten an die Riemser AG über. Der börsennotierte Aktienmantel der Rösch AG
sowie die Ritter Concept GmbH seien nicht Bestandteile der Übernahme, sagte
Braun. Über den Kaufpreis wollte das Unternehmen keine Angaben machen.
WEITERENTWICKLUNG VON PRODUKTEN
Das Injektionssystem, bei dem das Medikament schmerzfrei durch einen
Wasserstrahl mit hohem Druck unter die Haut gespritzt wird, wird derzeit im
Dentalbereich sowie bei der Diabetes- und Wachstumshormonbehandlung eingesetzt.
Schwerpunkt der künftigen Aktivitäten sei die Weiterentwicklung für andere
Einsatzgebiete, beispielsweise bei der Impfung von Kindern, sagte Braun. Zudem
solle die Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern Pharmacia als weltweitem Anbieter
von Wachstumshormonen ausgebaut werden.
Zu Riemser gehören unter anderem das Leipziger Arzneimittelwerk, die Pharma
Dessau GmbH, die DeGAB GmbH Münster sowie die Bioglan Pharma GmbH Gießen. Im
vergangenen Jahr erzielte die Riemser Arzneimittel AG mit 49,9 Millionen Euro
ein Umsatzplus von 60 Prozent gegenüber 2001. Das Unternehmen beschäftigt 399
Mitarbeiter./mr/cs/DP/st
Um so erstaunlicher dass das Teil nicht auf eine angemessene Bewertung abschmiert.