Der Schwung des eifrigen TUI-Chefs Michael Frenzel ist j? gestoppt worden. Die vorl?figen Zahlen f? das abgelaufene Jahr, die er am Mittwoch vorgelegt hat, zeigen, in welche Schieflage er den Konzern man?riert hat.
"Wir sind vorsichtig", sagte der Vorstandsvorsitzende am Mittwoch im Gespr?h mit der Financial Times Deutschland. Das Kerngesch?t Touristik, auf das der gesamte Konzern mittlerweile zugeschnitten ist, ist im vergangenen Jahr voraussichtlich um ein Viertel zusammengebrochen. F? dieses Jahr rechnet selbst der ansonsten unersch?terlich optimistische Frenzel mit weiteren Risiken: "Wir sind einfach realistisch."
So hatte Frenzel sich das nicht vorgestellt, als er 1998 den Umbau des nieders?hsischen Stahl- und Bergbaukonzerns zum weltweit f?renden Touristikdienstleister einf?elte. Der Reisemarkt wuchs seit Jahren kontinuierlich, war gegen konjunkturelle Schwankungen immun und warf selbst im schwachen Zeiten garantiert noch Renditen von drei bis vier Prozent ab.
Doch dieser Trend ist seit dem vergangenen Jahr gebrochen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren sind die Ausgaben der Deutschen f? Urlaub im Ausland gesunken. Nach aktuellen Berechnungen der Dresdner Bank ist das stattliche Reisevolumen von 50,5 Mrd. Euro um 2,5 Prozent zur?kgegangen. Und die Branche muss sich nach Ansicht von Dresdner-Bank-Analyst Hans-Peter Muntzke auch in diesem Jahr auf sinkende Ums?ze einstellen: "Unter dem Strich ist allenfalls mit einer Stagnation zu rechnen." Schon in der vergangenen Touristiksaison hatten die Veranstalter Einbu?n von insgesamt sechs bis neun Prozent hinnehmen m?sen.
Aufsichtsrat tr?t Kurs mit
Die TUI schnitt mit einem Minus von vier bis f?f Prozent im Touristikgesch?t etwas besser ab als der Gesamtmarkt. Die Konzernbilanz allerdings tr?t der Verkauf der Sparte Geb?detechnik. Ohne dieses Gesch?tsfeld liegt der Umsatz 2002 mit rund 20 Mrd. Euro zehn Prozent unter dem Vorjahr. Dem Umbau zum Touristikkonzern ist ein guter Ertragsbringer zum Opfer gefallen. In der kommenden Bilanz wird dann auch noch das bislang besonders erfolgreiche Energiegesch?t fehlen.
Der TUI-Aufsichtsrat tr?t Frenzels Kurs mit: Am Mittwoch besiegelte das Gremium den Verkauf der gesamten Energieaktivit?en. Die noch ausstehende Tranche des internationalen Energiegesch?ts hat die TUI an das ?terreichische ?- und Erdgasunternehmen OMV f? 300 Mio. Euro verkauft. Das teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. F? das Deutschland-Gesch?t hatte die TUI sich bereits Ende Dezember mit dem Konzern Gaz de France auf einen Preis von 1 Mrd. Euro geeinigt. Die ?ernahme muss noch von den Kartellbeh?den genehmigt werden. Der Erl? soll den Schuldenberg im kommenden Jahr unter die anvisierte Marke von 4 Mrd. Euro dr?ken.
Tr?e Aussichten
Doch trotz dieser Entlastung bleiben die Schulden noch sehr hoch. Deshalb kommt der Einbruch im Touristikgesch?t f? Frenzel zu dem denkbar ungelegensten Zeitpunkt. Denn wenn die Ergebnisentwicklung des k?ftigen Kerngesch?ts hinter den Erwartungen zur?kbleibt, ger? auch das so genannte Desinvestitionsprogramm ins Stocken. Dieser Plan zum Abbau der Schulden genie? laut Frenzel derzeit oberste Priorit?: "Jetzt ist der Zeitpunkt der Konsolidierung, und wir konzentrieren uns darauf, die Schulden weiter zur?kzuf?ren." Wie er das anstellen will, ist offen.
?rig geblieben ist neben der Touristik nur die Sparte Logistik, die Frenzel jedoch nicht versilbern will: "Wir werden die Logistik nicht verkaufen. Wir sehen in unseren beiden verbleibenden Bereichen weiteres Wachstumspotenzial und werden die Ertragskraft weiter steigern." Doch in diesen Aussichten liegt noch nicht ausreichend ?erzeugungskraft. Wegen der eingetr?ten Situation stuften am Mittwoch zwei Finanzinstitute die TUI-Aktie herab. Die DZ Bank ?derte ihre Empfehlung auf "Akkumulieren", die HypoVereinsbank setzte ihre Bewertung auf "Neutral" zur?k
So long,
Calexa
www.investorweb.de
"Wir sind vorsichtig", sagte der Vorstandsvorsitzende am Mittwoch im Gespr?h mit der Financial Times Deutschland. Das Kerngesch?t Touristik, auf das der gesamte Konzern mittlerweile zugeschnitten ist, ist im vergangenen Jahr voraussichtlich um ein Viertel zusammengebrochen. F? dieses Jahr rechnet selbst der ansonsten unersch?terlich optimistische Frenzel mit weiteren Risiken: "Wir sind einfach realistisch."
So hatte Frenzel sich das nicht vorgestellt, als er 1998 den Umbau des nieders?hsischen Stahl- und Bergbaukonzerns zum weltweit f?renden Touristikdienstleister einf?elte. Der Reisemarkt wuchs seit Jahren kontinuierlich, war gegen konjunkturelle Schwankungen immun und warf selbst im schwachen Zeiten garantiert noch Renditen von drei bis vier Prozent ab.
Doch dieser Trend ist seit dem vergangenen Jahr gebrochen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren sind die Ausgaben der Deutschen f? Urlaub im Ausland gesunken. Nach aktuellen Berechnungen der Dresdner Bank ist das stattliche Reisevolumen von 50,5 Mrd. Euro um 2,5 Prozent zur?kgegangen. Und die Branche muss sich nach Ansicht von Dresdner-Bank-Analyst Hans-Peter Muntzke auch in diesem Jahr auf sinkende Ums?ze einstellen: "Unter dem Strich ist allenfalls mit einer Stagnation zu rechnen." Schon in der vergangenen Touristiksaison hatten die Veranstalter Einbu?n von insgesamt sechs bis neun Prozent hinnehmen m?sen.
Aufsichtsrat tr?t Kurs mit
Die TUI schnitt mit einem Minus von vier bis f?f Prozent im Touristikgesch?t etwas besser ab als der Gesamtmarkt. Die Konzernbilanz allerdings tr?t der Verkauf der Sparte Geb?detechnik. Ohne dieses Gesch?tsfeld liegt der Umsatz 2002 mit rund 20 Mrd. Euro zehn Prozent unter dem Vorjahr. Dem Umbau zum Touristikkonzern ist ein guter Ertragsbringer zum Opfer gefallen. In der kommenden Bilanz wird dann auch noch das bislang besonders erfolgreiche Energiegesch?t fehlen.
Der TUI-Aufsichtsrat tr?t Frenzels Kurs mit: Am Mittwoch besiegelte das Gremium den Verkauf der gesamten Energieaktivit?en. Die noch ausstehende Tranche des internationalen Energiegesch?ts hat die TUI an das ?terreichische ?- und Erdgasunternehmen OMV f? 300 Mio. Euro verkauft. Das teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. F? das Deutschland-Gesch?t hatte die TUI sich bereits Ende Dezember mit dem Konzern Gaz de France auf einen Preis von 1 Mrd. Euro geeinigt. Die ?ernahme muss noch von den Kartellbeh?den genehmigt werden. Der Erl? soll den Schuldenberg im kommenden Jahr unter die anvisierte Marke von 4 Mrd. Euro dr?ken.
Tr?e Aussichten
Doch trotz dieser Entlastung bleiben die Schulden noch sehr hoch. Deshalb kommt der Einbruch im Touristikgesch?t f? Frenzel zu dem denkbar ungelegensten Zeitpunkt. Denn wenn die Ergebnisentwicklung des k?ftigen Kerngesch?ts hinter den Erwartungen zur?kbleibt, ger? auch das so genannte Desinvestitionsprogramm ins Stocken. Dieser Plan zum Abbau der Schulden genie? laut Frenzel derzeit oberste Priorit?: "Jetzt ist der Zeitpunkt der Konsolidierung, und wir konzentrieren uns darauf, die Schulden weiter zur?kzuf?ren." Wie er das anstellen will, ist offen.
?rig geblieben ist neben der Touristik nur die Sparte Logistik, die Frenzel jedoch nicht versilbern will: "Wir werden die Logistik nicht verkaufen. Wir sehen in unseren beiden verbleibenden Bereichen weiteres Wachstumspotenzial und werden die Ertragskraft weiter steigern." Doch in diesen Aussichten liegt noch nicht ausreichend ?erzeugungskraft. Wegen der eingetr?ten Situation stuften am Mittwoch zwei Finanzinstitute die TUI-Aktie herab. Die DZ Bank ?derte ihre Empfehlung auf "Akkumulieren", die HypoVereinsbank setzte ihre Bewertung auf "Neutral" zur?k
So long,
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