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Im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen hielt ich Alan Greenspan, auch schon bevor er den Vorsitz der Fed abgegeben hat, für einen sehr guten Notenbanker. Zumindest war eins klar: Wenn er mal etwas deutlich sagte, dann konnte man sich absolut darauf verlassen. Wenn Sie den Investor’s Daily schon in dieser Zeit gelesen haben, dann wissen Sie, dass ich immer wieder darauf hingewiesen hatte, dass man lediglich der Fed zuhören und ihr glauben müsse, um relativ einfach an gute Prognosen zu kommen. Das hat sich wohl geändert...
Ben Bernanke hat sich meiner Meinung nach mit seiner Zinssenkung in die Reihen der Politikergilde eingereiht: Viel sagen und nachher etwas ganz anderes tun. Und Sie haben Recht, wenn Sie mir schreiben, dass Sie gestern einen sehr emotionalen Text von mir gelesen haben. Aber nicht, wie einige vermutet haben, weil ich vorher Short gegangen wäre. Ich hatte den Leser des Target-Trades vor der Zinssenkung geschrieben, dass wir eben nicht short gehen. Begründung war, dass die Indizes in den Tagen vor der Zinssitzung nicht weiter gestiegen waren, und auch die Geschehnisse um Northern Rock hatten mich skeptisch gemacht. Zudem ist das Depot des Target-Trades zurzeit mehr oder weniger neutral mit einer leicht bullishen Tendenz ausgerichtet (das kann sich aber schnell ändern).
Nein, was mich aufregt hat, war etwas anderes: Diskrepanzen wie diese, zwischen Äußerungen und Handeln, haben schon in der Politik großen Schaden angerichtet. Ich denke, ein großer Teil der Politikverdrossenheit resultiert daher, dass kaum noch jemand „Vertrauen“ hat, wenn es um Aussagen von Politikern geht. Dabei kann ich teilweise die Politiker sogar verstehen. In diesem Zirkus zwischen Lobbyisten, Unternehmen, Parteifreunden und –feinden, ist es geradezu unmöglich, über längere Zeit eine klare Linie zu fahren.
Aber als Notenbankchef ist eine solche Politikermentalität höchst gefährlich. Es war Ben Bernanke, der die vielen Vorteile einer vorhersehbaren Notenbankpolitik wie sie die EZB pflegt, auch auf die Fed übertragen wollte. Nun ist die US-Notenbank nicht die EZB. Die Politik der EZB hat keinen großen Einfluss auf die weltweiten Finanzmärkte. Bei der US-Notenbank ist das anders. Hier muss die Fed immer auch die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen ihrer Politik auf die Märkte in ihre Überlegungen einbeziehen. Denn Kurse machen Nachrichten – nicht umgekehrt.
Es war damals, als Ben Bernanke vorgeschlagen wurde, einer der Kritikpunkte, die sich jetzt vielleicht bewahrheiten: Man warf ihm vor, zu sehr Wirtschaftswissenschaftler zu sein und zu wenig Ahnung von der Funktionsweise der Märkte zu haben.
Die Börse ist eine höchst hysterische Angelegenheit, will heißen, sie reagiert bei allen möglichen Anlässen immer stark übertrieben. Hysterie kann man jedoch nur mit Beständigkeit und Vertrauen bekämpfen. Die Aufgabe eines Notenbankchefs sollte es also sein, Beständigkeit und Vertrauen zu schaffen. Das hat Ben Bernanke offensichtlich noch nicht gelernt. Ich fürchte, dass er dies noch lernen muss – wahrscheinlich wie immer an den Börsen: auf die „schmerzhafte“ Weise... Okay, als Wirtschaftswissenschaftler hat man auch wenig Erfahrung mit „Hysterikern“ – keine Frage.
Josef Ackermann hatte unlängst das Verhalten der eigenen Branche im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise heftig kritisiert. Einige Institute hätten vergessen, dass eine höhere Rendite in der Regel auch ein hohes Risiko mit sich bringe. Zudem hatte er es so dargestellt, als sei die Deutsche Bank von der Kreditmarktkrise „kaum“ betroffen.
Heute ist von ihm zu lesen: „Auch die Deutsche Bank hat Fehler gemacht, auch in dieser Krise“. So sei die deutsche Bank in der allgemeinen Markteuphorie übertriebene Kreditengagements eingegangen. Kreditengagements, die sich zurzeit nicht mehr weiterverkaufen lassen.
Es geht dabei um Kreditzusagen, die doch leicht über dem allgemeinen Peanuts-Niveau liegen, nämlich bei 30 Mrd. Euro! Im Zuge dieses Geständnisses wurde auch bekannt, dass die geplante Aufstockung der Belegschaft zurückgestellt wird. Die Kreditmarktkrise geht eben auch an der Deutschen Bank nicht spurlos vorbei.
Es ist geradezu eine Genuss, in diesem Zusammenhang etwas zurückzublättern: Zu dieser Kritik seitens Ackermann zitiere ich das Handelsblatt vom Montag, den 3. September: „An der Börse scheinen seine starken Aussagen den Eindruck hervorzurufen, dass die Deutsche Bank nichts zu verbergen hat. Man traut Ackermann, wohl zu Recht, nicht zu, dass er mit markigen Sprüchen eigene Schwäche übertönen würde - wäre ja auch ziemlich dumm. Entsprechend liegt die Aktie im Plus.“
Welch´ unglaubliche Realsatire! Doch neben all dem Amüsement muss man einfach feststellen, dass solches Heldentum in eigener Sache nicht geeignet ist, Vertrauen zu schaffen. Der Fehler ist dabei natürlich nicht, dass auch die Deutsche Bank in diese Krise verwickelt ist. Der Fehler ist, dass Ackermann bewusst oder fahrlässig den Eindruck erweckt hat, die Deutsche Bank hätte alles richtig gemacht.
Wer wird denn jetzt noch einen Ton glauben, wenn eine Bank vollmundig verspricht, bei uns ist alles in Ordnung? Und gerade jetzt ist Vertrauen wichtiger denn je. Leise ernsthafte und konsequente Töne wären hier sicherlich förderlicher gewesen als diese Rabauken-Rhetorik.
In allem Schlechten liegt auch etwas Gutes. Ich zitiere noch einmal: So sei die deutsche Bank in der „allgemeinen Markteuphorie übertriebene“ Kreditengagements eingegangen.
Kurz, die Deutsche Bank hat sich „hinreißen“ lassen, ist wie die Masse von Gier und Euphorie angesteckt worden. Auch sie konnte sich nicht frei von Emotionen machen und unterlag schlussendlich der Gier. Wie menschlich doch alle werden, im Angesicht von Krise und Euphorie.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
P.S. Ein Kollege, mit dem ich gerade telefonierte, meinte: Du kannst machen was du willst - die meisten Leute haben das eine Woche später wieder vergessen.
Die einzelnen Geschehnisse sicherlich, aber unbewusst wird das Gefühl, den Aussagen der Banker oder der Fed nicht mehr trauen zu können, immer mehr bestärkt. Es wird ein dumpfes Unwohlsein bleiben und das meine ich mit "Vertrauensschaden". Genau das passierte über Jahre auch in der Politik, mit der Konsequenz einer unglaublichen Politikverdrossenheit. So etwas wieder rückgängig zu machen ist fast unmöglich.
Donnerstag, 20. September 2007
"Starker Stress"
Bernanke "opti-skeptisch"
Von Frank Braun
Die aktuelle Phase der US-Kreditkrise bezeichnete der Fed-Chef als eine Kombination aus veränderter Risikoneigung, größeren Kreditrisiken und der Unsicherheit darüber, wie diese Risiken zu bewerten sind. Das, so Bernanke laut Manuskript für die Rede vor dem US-Repräsentantenhaus weiter, setze die Märkte starkem Stress aus. Diesen "starken Stress" dürfte nicht nur der eine oder andere Hausbesitzer in den USA, der seine Raten nicht mehr zahlen kann, aber auch der eine oder andere Anleger weltweit, der dank der US-Finanzkrise seine Kurse dahin schmelzen sieht, sehr gut nachempfinden können.
Aber Bernanke wusste noch mehr zu berichten. Vor allem konnte er die laufende Diskussion um mögliche Auswirkungen der Finanzkrise auf die reale Wirtschaft mit der Einschätzung bereichern, dass der Konjunkturausblick immer unsicherer wird. Nach der drastischen Leitzinssenkung der Fed am 18. September um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent war das allerdings keine große Überraschung. Denn hätte die amerikanische Notenbank keine Angst vor einer Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik, dann hätte sie die Zinsen nicht verändert, schon gar nicht in diesem deutlichen Umfang. Nicht ganz neu war auch die Ankündigung Bernankes, dass die Fed die Situation genau beobachten und, falls nötig, handeln werde, um Preisstabilität und Wachstum zu fördern. Das ist schließlich die ureigenste Aufgabe einer Notenbank.
Und so haben die Mitglieder des amerikanischen Repräsentantenhauses und auch die Finanzwelt nicht wirklich was Neues erfahren, außer vielleicht, dass Fed-Chef Bernanke auch nur ein Mensch ist, der hofft und arbeitet. Ob er auch betet, dazu hat er sich nicht geäußert.
Adresse:
www.n-tv.de/855450.html
Die Zahl der Erstanträge ist auf 311.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 320.000 neue Anträge nach zuvor 320.000 (revidiert von 319.000).
Im August scheinen die Erstanträge wieder deutlicher zurückzugehen. Ob sich das jedoch auf die neu geschaffenen Stellen positiv auswirkt? Schwierig zu sagen. Der 4-Wochenschnitt hält sich noch auf vergleichsweise hohem Niveau.
Die Frühindikatoren sind im August um 0,6 % auf 137,8 Zähler gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,0 bis 0,5 %. Im Vormonat war noch ein Plus in Höhe von 0,7 % verzeichnet worden.
Während im Juli noch alles gut war, sehen wir hier schon die ersten Auswirkungen der Kreditmarktkrise. Sollte es hier zu einer weiteren Abschwächung sogar unter die 137 Punkte kommen, dann späche das für eine Tendenz zur Rezession.
Gleich wird um 18.00 Uhr noch der Philly-Fed Index veröffentlicht, der die Märkte in die ein oder andere Richtung treiben wird, leider zu spät für den heutigen Investor's Daily.
Inflationsängste bringen Kursverluste an Wall Street
Die Wall Street ist am Donnerstag wegen Gewinnmitnahmen der Investoren unter leichten Druck geraten. Sorge über die schwache US-Wirtschaft bei gleichzeitig aufkommenden Inflationsängsten machten sich ebenfalls bemerkbar.
HB NEW YORK. Der Dow-Jones-Index gab um 0,35 Prozent auf 13 766,70 Punkte nach. Der S&P-500-Index fiel um 0,67 Prozent auf 1518,75 Punkte. Der NASDAQ-Index verlor 0,46 Prozent und notierte mit 2654,29 Punkten.
Investmentbankaktien standen unter Abgabedruck, nachdem Bear Stearns angesichts der Hypothekenmarktkrise einen starken Gewinnrückgang verbucht hatte. Goldman-Sachs-Aktien gaben trotz eines starken Gewinnanstiegs ebenfalls nach. Auch andere Finanzwerte wie Citigroup, American Express und JPMorgan Chase zählten zu den Verlierern. Bauaktien verloren deutlich an Boden.
Federal Express zog nach Bekanntgabe seiner Quartalsergebnisse die Verkehrswerte mit nach unten. Boeing, Intel, der Pharmakonzern Johnson & Johnson und der größte US-Telekomkonzern AT&T wiesen bei den Standardwerten Pluszeichen auf.
Quelle: Handelsblatt.com
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Freitag, 21.09.2007 | Woche 38 | |||
• | Großer Verfallstag ("Dreifacher Hexensabbat") | |||
• 03:30 | AU Neuwagenverkäufe August | |||
• 08:00 | DE Bauhauptgewerbe Juli | |||
• 08:00 | DE Straßenverkehrsunfälle Juli | |||
• 10:00 | EU EZB Leistungsbilanz Eurozone Juli | |||
• 10:00 | EU Einkaufsmanagerindex Eurozone September | |||
• 10:00 | EU Dienstleistungsindex Eurozone September | |||
• 12:00 | DE Verfall Futures u. Optionen STOXX-Familie (Eurex) | |||
• 13:00 | DE Verfall DAX-Future u. -Optionen (Eurex) | |||
• 13:00 | DE Verfall TecDAX-Future u. -Optionen (Eurex) | |||
• 14:30 | CA Einzelhandelsumsatz Juli | |||
• 16:00 | EU Rede EZB-Ratsmitglied Stark | |||
• 17:00 | CH Rede EZB-Präsident Trichet | |||
• 17:20 | DE Verfall Aktienoptionen (Eurex) CH | |||
• 17:30 | DE Verfall Aktien-Optionen (Eurex) | |||
Aktien NYSE/NASDAQ Schluss: Kursgewinne dank guter Unternehmensbilanzen
NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Unternehmensbilanzen haben am Freitag für moderate Kursgewinne an den US-Börsen gesorgt. Oracle und Nike hätten mit ihren besser als erwartet ausgefallenen Zahlen ein positives Zeichen gesetzt und die Aktienmärkte an ihre jüngste Kursrally anknüpfen lassen, sagten Händler. Diese sei am Dienstag von einer guten Lehman-Bilanz und dann vor allem durch die überraschend entschlossene Zinssenkung der US-Notenbank angestoßen worden. Im späten Verlauf am Freitag hätten aber neue Impulse und damit die Anschlusskäufe gefehlt und die Notierungen bröckelten ab.
Der Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,38 Prozent bei 13.819,38 Punkten. Im Wochenvergleich legte der weltweit bekannteste Leitindex damit 2,81 Prozent zu. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,45 Prozent auf 1.525,62 Punkte. An der auch festeren NASDAQ-Börse legte der Composite Index 0,64 Prozent auf 2.671,22 Zähler zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,83 Prozent auf 2.049,48 Punkte.
Oracle gingen nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen mit plus 4,42 Prozent auf 21,97 Dollar als zweitbester Wert im NASDAQ 100 aus dem Handel. Der US-amerikanische Softwarekonzern profitiert Experten zufolge nun von der massiven Einkaufstour der vergangenen Jahre und schnitt in seinem ersten Geschäftsquartal besser ab als im Konsens des Marktes erwartet. Vor allem der Absatz neuer Software-Lizenzen habe positiv überrascht, hieß es.
Aktien von Nike rutschten nach deutlichen Kursgewinnen im frühen Geschäft schließlich mit 1,82 Prozent ins Minus auf 57,26 Dollar. Der weltgrößte Sportartikelhersteller hat seinen Gewinn im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2007/08 ebenfalls kräftiger als erwartet gesteigert. Zudem arbeitet Nike an einer Optimierung seines Portfolios und lotet nach eigenen Angaben Möglichkeiten für Zu- und Verkäufe in Sparten aus.
Walt Disney gingen mit plus 1,65 Prozent auf 34,60 Dollar an der Dow-Spitze aus dem Handel. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar. JP Morgen rechne damit, dass steigende Werbepreise die leicht rückläufigen Einschaltquoten bei ABC ausglichen.
Home Depot schlossen dagegen mit minus 2,41 Prozent bei 34,47 Dollar am Dow Ende. Die Anteile an der weltweit größten Baumarktkette hatten bereits am Vortag deutlich verloren, nachdem die Schließung von 11 Geschäften in den Regionen Atlanta und Dallas angekündigt wurde. Laut Konzernchef Frank Blake ist kein breit angelegter Stellenabbau geplant und es sollten auch keine Filialen im Kerngeschäft geschlossen werden.
Texas Instruments gewannen nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms kräftige 2,38 Prozent auf 36,62 Dollar. Der Chiphersteller will weitere Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar zurückkaufen und seine Quartalsdividende um 25 Prozent auf 0,10 Dollar anheben.
Mattel profitierten nach drei Spielzeug-Rückrufaktionen nun von einem positiven Analystenkommentar. Oppenheimer & Co. hob den Titel von 'Neutral' auf 'Buy' - die Rückrufe seien Vergangenheit und nach Ansicht der Analysten im Kurs eingepreist. Mattel-Titel knüpften an ihre jüngste Kurserholung an und gewannen 1,61 Prozent auf 23,94 Dollar./fat/sk
Quelle: dpa-AFX
Ja, und jetzt sieht man es. Gestern wurde der Philly Fed veröffentlicht. Dieser konnte zulegen, und zwar von zuvor 0,0 Punkte auf 10,9 Punkte im September. Aber es gab eine wesentliche Änderung in der Preiskompenente zu den letzten Indizes, die noch aus dem August waren. Der Index der bezahlten Preise stieg von zuvor 15,4 auf nunmehr 23,1 Punkte an.
Ich hatte es hier schon zuvor mehrfach angedeutet: Die Rückgänge, die wir in den Erzeuger- und Verbraucherpreise gesehen haben, könnten unter anderem auch mit den Kurseinbrüchen der Gas und- Erdölpreise zu tun haben. Dazu folgende Grafiken:
Sie sehen, ab Juni kam es zu einem deutlichen Rückgang der Gaspreise. Zwar stieg Gas ab August wieder an, aber zu dieser Zeit fiel der Ölpreis entsprechend deutlich:
Quelle d. Charts: www.prorealtime.com
Ab August war im Öl eine deutliche Korrektur angesagt. Diese beiden Faktoren haben sich etwas zeitversetzt und gegenseitig kompensierend auf die Preisentwicklung in den USA ausgewirkt. Doch eins ist sicher, ab September kam es zu einem massiven Aufwärtstrend im Öl und zu einem kleinen Aufwärtstrend im Gas. Aktuell kommt ein massiver Dollarverfall hinzu, der alle Preise importierter Waren in die USA verteuern wird.
Sprich die Inflation wird sich verschärfen.
Ich glaube nicht, dass diese Faktoren der Fed bei dem Statement am Dienstag unbekannt waren. Ich glaube, die Fed wusste ganz genau, dass in den nächsten Monaten die Inflationsindikatoren wieder deutlich zulegen werden. Hat sie vielleicht genau deswegen jetzt einen 50 Punkte Schritt vollzogen, weil sie ahnte, dass die nächsten Inflationsdaten weitere Zinssenkungen nicht zulassen?
Sie wissen, ich hatte im Sommer schon darauf hingewiesen, dass wir nun wirklich in eine Stagflation geraten könnten, die sich etwas später, je nach weiterer Fed-Politik in eine Inflation oder Deflation auswachsen wird. Jetzt, durch die aktuelle Entwicklung des Dollars, der Zinsen, der Frühindikatoren, ist die Gefahr so groß wie nie!
Können die Märkte das kompensieren? Einfach weil Sie weiter Liquidität spielen? Wird die Liquidität auch dieses Mal alle Sorgen auffressen? Ich weiß es nicht. Aber meine Skepsis wächst und wächst. Das ist umso erstaunlicher, weil auf der anderen Seite die Stimmung allgemein immer bullisher wird. Zuletzt waren die Blogger in den USA vor der Zinsentscheidung schon extrem bullish:
Quelle: http://tickersense.typepad.com
50 % bullish, das sieht man selten am Anfang einer Rallye. Nach der Zinsentscheidung dürfte sich das Potenzial noch vergrößert haben. Die neuesten Werte zeigen ebenfalls Werte über 50 % Bullen an. Ich bin auf die Werte am Montag gespannt. Also, vom Sentiment her sollte das Potenzial nach oben begrenzt sein. Bei solchen Werten sehe ich eher die große Gefahr, dass die Märkte kurz vor einem weiteren Show Down mit den Bären stehen.
Dazu kommt, dass ich ab Montag eine Woche Urlaub habe. Sie wissen, ich persönlich glaube, ganz im Gegensatz zu meinen Lesern, nicht daran, dass es einen Zusammenhang zwischen "Steffens hat Urlaub" und fallenden Kursen gibt. Doch bis jetzt hat es sich jedes Mal bestätigt. Noch hält sich das aber im Rahmen der normalen Wahrscheinlichkeiten auf. Also verlassen Sie sich nicht darauf, auch wenn mittlerweile schon einige meiner Kollegen darauf setzen wollen.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche, und hoffe, dass nicht allzu viel passiert, wenn ich weg bin. Denn ich würde schon gerne dabei sein, wenn noch mal rummst, es wären herrliche Einstiegskurse.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
Die US-Notenbank senkt die Leitzinsen, um die Nachfrage nach Krediten zu erhöhen. Aber reicht das, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten? VON TARIK AHMIA
Die Zeichen der Immobilienkrise in den USA Foto: dpa
Die US-Hypothekenkrise schwelt weiter. Auch die Angst in Europa wächst. Nun wird die US-Notenbank aktiv. Aber was kann sie gegen die Krise tun?
Aller Voraussicht nach wird die US-Federal Reserve Bank (Fed) heute die Leitzinsen senken. Niedrigere Zinsen für Kredite bei der Zentralbank sollen die US-Wirtschaft vor weiteren Einbrüchen bewahren. Denn Dollarschwäche, Hypothekenkrise und hohe Ölpreise haben der US-Konjunktur schwer zugesetzt.
Doch was haben US-Leitzinsen und die Kreditkrise miteinander zu tun?
Die Leitzinsen sind ein Instrument der Zentralbank, mit der sie die Geschäftsbanken beeinflusst, sich Geld von ihr zu leihen. Bei der Zentralbank können sich Geschäftsbanken zusätzliches Geld für das eigene Kreditgeschäft borgen. Der Preis für diesen Kredit von der Zentralbank ist der Leitzins. Je niedriger die Leitzinsen sind, desto billiger werden die Kreditkosten - und desto größer ist der Anreiz für Verbraucher und Unternehmen, sich zu verschulden. Es geht also darum, die Konjunktur anzukurbeln.
Ein Grund für die erwartete Zinssenkung sind auch die Geschäftsbanken, denn ihnen geht wegen der Hypothekenkrise die Liquidität aus. Weil niemand weiß, wie viele Milliarden Dollar an faulen Krediten in den Büchern der anderen Banken stehen, leihen sich die Geschäftsbanken untereinander kaum mehr Geld. Es herrscht das blanke Misstrauen, das weltweite Ausmaße erreicht hat. Ein Indikator für das Misstrauen sind die Zinsen, die Banken für Kredite an andere Banken verlangen: Sie sind auf den höchsten Stand seit fast 10 Jahren gestiegen. Niedrigere Leitzinsen könnten helfen, das Misstrauen zu lindern.
Wieso ist es für die ganze Welt gefährlich, wenn das Kreditgeschäft stockt?
Die Konjunktur dürfte nachhaltig einbrechen, wenn das Kreditsystem nicht funktioniert.
Kredite sind die Pulsader der Volkswirtschaften. Ohne Kredite könnten Investitionen für wirtschaftliches Wachstum nicht finanziert werden. Doch wehe, wenn der Strom versiegt. Dabei laufen Kredite an Geschäftsbanken in der Regel höchstens über drei Monate. Wenn sie nicht stets an frisches Geld kommen, stehen sie schnell mit dem Rücken zur Wand, weil sie ihre akuten Zahlungsverpflichtungen nicht bedienen können.
Wenn Banken reihenweise Konkurs anmelden müssen, weil sie nicht liquide sind, droht eine weltweite Krise, die alle Wirtschaftsbereiche trifft. Deshalb sind die Zentralbanken in den vergangenen Wochen weltweit als Feuerwehr aufgetreten und sicherten den Banken kurzfristige Kredite in unbegrenzter Höhe zu. Mehrere hundert Milliarden US-Dollar haben sie seitdem zusätzlich verliehen, um den Bänkern aus der Klemme zu helfen.
Und wer ist schuld an der US-Hypothekenkrise?
Im Kern: gutmeinende Notenbänker der US-Zentralbank, naive Häuslebauer und die pure Gier der Investoren.
Nach dem Platzen der "New Economy"-Blase 2001 setzte der damalige US-Notenbank Chef Alan Greenspan auf eine lockere Geldpolitik: Banken bekamen zu niedrigen Zinsen billiges Geld von der Fed. Damit stützte Greenspan die schwächelnde und an Überschuldung leidende US-Konjunktur - in diesem Fall aber über das vertretbare Maß: Angetrieben durch die Gier der Banken wurden Verbraucher gelockt, Kredite aufzunehmen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Etwa zum Hauskauf. Bänker haben für die riskanten Geschäfte beispielsweise mit Arbeitslosen oder Verschuldeten den Euphemismus "subprime" erfunden, also zweitklassige Kredite. Um das Risiko zu streuen, verkauften sie die Forderungen als gemischte Kreditpakete weltweit an private Investoren wie Banken und Hedgefonds, die sich von den versprochenen Renditen blenden ließen. Weil die Aussichten so gut schienen, finanzierten viele Investoren ihre Engagements wiederum mit Krediten. Ex-Fed-Chef Alan Greenspan beschreibt sie heute als "Süchtige, die nach den Papieren so süchtig waren wie nach Kokain".
Das ging einige Jahre gut, solange die Hauspreise in den USA jedes Jahr um 10 bis 20 Prozent stiegen. Denn angefeuert durch die billigen Kredite boomte der Immobilienmarkt. Dahinter steckt aber die Logik eines Kettenbriefes: Der Wert der Häuser legte nur so lange zu, wie die Nachfrage mit Krediten angefeuert wurde. Die Darlehen waren aber nur in den ersten zwei bis drei Jahren günstig. Dann schossen die Kreditzinsen in die Höhe. Sie sollten aus der Wertsteigerung der Häuser finanziert werden. Doch daraus wurde nichts. Denn auch die Leitzinsen in den USA sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Das billige Geld versiegte. Zahlungen blieben aus. Große Baufinanzierer in den USA rutschten in die Pleite. Die Blase platzte.
Könnte nun auch Europa in den Strudel der US-Immobilienkrise geraten?
Europäische Anleger stecken tief im Hypotheken-Sumpf. Auch deutsche Banken mussten bereits Milliardenbeträge abschreiben. Hierzulande hat es bislang die sächsische Landesbank und die Mittelstandsbank IKB Deutsche Industriebank am schwersten getroffen. Die beide Institute standen wegen ihrer missglückten US-Hypothekengeschäfte kurz vor der Pleite und wurden von anderen Banken gerettet.
Großbritannien und Spanien stehen vor ähnlichen Problemen wie die USA, denn auch dort haben sich Immobilienblasen entwickelt. So gibt es in Madrid zurzeit Verkäufer, die für eine 25-Quadratmeter-Wohnung 200.000 Euro verlangen.
Panische Kunden vor den Filialen der britischen Hypothekenbank Northern Rock sind ein untrügliches Zeichen, dass die Hypothekenkrise der USA auch international immer größere Kreise zieht. Das britische Geldinstitut wurde Ende vergangener Woche nur durch einen Notkredit der britischen Zentralbank vor der Pleite gerettet. Seitdem versuchen die verunsicherten Kunden, ihre Ersparnisse bei der Northern Rock in Sicherheit zu bringen. Dabei hat die britische Bank bei den Geschäften mit faulen Hypothekenkrediten nicht einmal mitgemacht. Die Krise der britischen Bank liegt daran, dass sie von anderen Banken keinen Kredit für ihre laufenden Geschäfte bekommen hat.
Auch in Deutschland sieht es nicht gut aus: Hier hat die Kreditkrise mittlerweile auch andere Branchen erreicht. So sollen milliardenschwere Immobilienverkäufe blockiert sein, weil keine Bank bereit ist, Immobiliendeals dieser Größe zu finanzieren.
Schließlich gerät die Europäische Zentralbank (EZB) nun unter Druck. Eigentlich will sie im gegenwärtigen Aufschwung die Leitzinsen für den Euro erhöhen, weil sie Inflationsgefahren sieht. Doch darauf hat der EZB-Rat bei seiner letzten Sitzung vor zehn Tagen verzichtet. Die Folgen der US-Hypothekenkrise dürften sie davon abhalten, in nächster Zeit die Leitzinsen zu erhöhen.
Kann man vielleicht aus der Vergangenheit lernen? Ist dies die erste Immobilienblase in den USA?
Spekulanten sind offenbar vergesslich, denn vor gut 100 Jahren hat sich die Geschichte in den USA bereits schon einmal zugetragen. Ende des 19. Jahrhunderts traf es die Farmer. Banken überschätzten den Wert der Farmen und liehen den Bauern viel Geld, um noch mehr Land zu kaufen. Es kam zu einer "Farmblase", die platzte, als der Mittlere Westen von einer Dürre heimgesucht wurde. Die Farmer konnten ihre Schulden nicht zurückzahlen und verloren ihre Höfe. Aber auch Banken gingen deshalb pleite.
Nach den Interventionen der vergangenen Wochen: Ist das Schlimmste vielleicht schon überstanden?
Das ist schwer zu sagen, denn niemand weiß, wie viele faule Kredite noch in den Bilanzen der Banken versteckt sind. Zumindest schlägt in dieser Woche für einige große US-Banken die Stunde der Wahrheit, denn Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley legen bis zum Donnerstag Quartalsberichte vor. Mit diesen Zahlen bekommen Anlager erstmals konkrete Daten darüber, wie stark die US-Banken unter der Hypothekenkrise gelitten haben. Negative ökonomische Signale gibt es aber bereits. Die Einzelhandelsumsätze sind in den USA im August ebenso gesunken wie die industrielle Produktion. Auch die Beschäftigung ist leicht zurückgegangen.
In Deutschland befürchten viele Experten in dieser Woche einer Reihe von Gewinnwarnungen bei den Geschäftsbanken - aus dem gleichen Grund.
Wie können die USA als größte Volkswirtschaft der Welt ihre Probleme lösen?
Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank war in den letzten Jahren eine der Antriebskräfte des Wachstums der US-Wirtschaft. Doch wie sich gezeigt hat, ist das ein Spiel mit dem Feuer. US-Verbraucher fühlten sich reicher, als sie waren, und konsumierten, was das Zeug hält. Ihre Verschuldung hat sich in den letzten 20 Jahren auf 800 Milliarden Dollar verdreifacht. Weltweit sind die USA einer der größten Schuldner mit einem chronischen Leistungsbilanzdefizit, das über 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der USA liegt. Amerikanische Finanzexperten wie Jeremy Grantham, der in den USA die größte unabhängige Vermögensverwaltung betreibt, glaubt, dass die schlimmsten Folgen erst noch kommen: "Ich fühle mich, als beobachtete ich ein Zugunglück in extremer Zeitlupe", sagt Grantham.
Am Ende würde es alle treffen, bräche die US-Konjunktur ein. Denn auch boomende Länder wie China und Indien könnten das nicht kompensieren. Ihr Wachstum hängt zum großen Teil von der US-Nachfrage ab. Langfristig gibt es für die USA nur eine Möglichkeit, ihr ökonomisches Kernproblem zu lösen: Sie müssen aufhören, ökonomisch über ihre Verhältnisse zu leben.
Quelle:http://www.taz.de/index.php?id=hamburg&art=4802&id=amerika-artikel&src=HL&cHash=93df8953da
Gruß Moya
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Autumn Equinox (observed) - kein Handel an der Tokyo Stock Exchange (TSE)
11:00 Uhr Die Zahlen zu den europäischen Auftragseingängen in der Industrie für Juli 2007 werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die Zahlen zum Chicago National Activity Index (CFNAI) für August 2007 werden veröffentlicht.
10:00 Uhr Die Zahlen zum deutschen ifo Geschäftsklimaindex für September 2007 werden veröffentlicht.
16:00 Uhr Die Zahlen zu den US-amerikanischen Verkäufen bestehender Häuser (Existing Home Sales) für August 2007 werden veröffentlicht.
16:00 Uhr Die Zahlen zum Verbrauchervertrauen (Consumer Confidence) des Conference Boards für September 2007 werden veröffentlicht.
08:00 Uhr Die Zahlen der Association des Constructeurs Européens d´Automobiles (ACEA) zu den Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in West-Europa (EU + EFTA) für Juli und August werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die Zahlen zu den US-amerikanischen Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter (Durable Goods Orders) für August 2007 werden veröffentlicht.
16:30 Uhr Der wöchentliche Ölmarktbericht der Energy Information Administration (EIA) zur US-amerikanischen Lagerhaltung wird veröffentlicht.
10:00 Uhr Die Zahlen zum Geldvolumen in der Eurozone für August 2007 durch die Europäische Zentralbank (EZB) werden veröffentlicht.
10:00 Uhr Die deutschen Arbeitsmarktdaten für September 2007 werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die endgültigen Zahlen zum US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukt (Gross Demestic Product, GDP) für das zweite Quartal werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die Zahlen zu den US-amerikanischen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe ("Initial Jobless Claims") für die Vorwoche werden veröffentlicht.
16:00 Uhr Die Zahlen zu den US-amerikanischen Verkäufen neuer Häuser (New Home Sales) für August 2007 werden veröffentlicht.
16:30 Uhr Der wöchentliche Erdgasbericht der Energy Information Administration (EIA) zur US Lagerhaltung wird veröffentlicht.
11:00 Uhr Die Zahlen zur europäischen Geschäfts- und Verbraucherstimmung für September 2007 werden veröffentlicht.
11:00 Uhr Die Zahlen zum Geschäftsklimaindex für die Eurozone für September 2007 werden veröffentlicht.
11:00 Uhr Die Zahlen der offiziellen Vorabschätzung der Inflation in der Eurozone für September 2007 werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die US-amerikanischen Zahlen zu den persönlichen Auslagen (Personal Outlays) für August 2007 werden veröffentlicht.
14:30 Uhr Die US-amerikanischen Zahlen zu den persönlichen Einkommen (Personal Income) für August 2007 werden veröffentlicht.
15:45 Uhr Die Zahlen zum Chicagoer Einkaufsmanagerindex (Chicago PMI, NAPM Chicago) für September 2007 werden veröffentlicht.
16:00 Uhr Die Zahlen zu den US-amerikanischen Bauausgaben (Construction Spending) für August 2007 werden veröffentlicht.
16:00 Uhr Die endgültigen Zahlen zum Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan (Michigan University Consumer Sentiment) für September 2007 werden veröffentlicht.
Rückblick: Die Aufwärtsbewegung sollte im Bereich 7760 ein Ende finden. Das Hoch wurde bei 7771 gehandelt. Anschließend sollten fallende Kurse bis 7620 entstehen. Das bisherige Tief wurde bei 7697 gehandelt.
Ausblick:
Der Chart sieht etwas kompliziert aus, soll Sie aber nicht stören. Die Trendbestätigungsmarke bei 7772 wurde gebrochen. Das nächste Ziel liegt im Bereich 7880
Quelle:Wave Daily Abonnenten
Gruß Moya
Gruß Moya
WOCHENAUSBLICK: Aktienmarkt könnte nach jüngster Erholung fallen - Experten
FRANKFURT (dpa-AFX) – Auf dem deutschen Aktienmarkt halten Experten nach der jüngsten Erholung in Reaktion auf die US-Leitzinsentscheidung fallende Kurse für möglich. So dürfte es nach Ansicht von Postbank-Händler Ascan Iredi deutlich schwieriger werden, den Aufwärtstrend fortzusetzen. 'Wir haben keine neuen Entspannungsmöglichkeiten in Form von Leitzinssenkungen zu erwarten', sagte er, 'Einen Angriff auf die letzten Höchststände werden die Marktteilnehmer somit wohl eher nicht sehen.'
WEITER UNSICHERHEITEN MIT BLICK AUF IMMOBILIENKRISE
Auch die Marktstrategen von der Landesbank Berlin (LBB) sind kritisch eingestellt. Die Nachhaltigkeit des jüngsten Kursanstiegs bezweifeln sie. 'Zu groß sind noch die Unsicherheiten im Hinblick auf die Auswirkungen der grassierenden Immobilien- und Finanzkrise', sagen die Experten. Die Schieflage des britischen Baufinanzierers Northern Rock habe dies den Anlegern erneut vor Augen geführt. 'Trotz der Kursgewinne der letzten Tage dürfte der Aktienmarkt noch nicht über den Berg sein.' Belastend dürfte laut LBB auch der massive Kursanstieg des Euro sowie der auf neue Höchststände gestiegene Ölpreis wirken.
Die Notenbanken sind nach Ansicht vieler Experten derzeit Haupttriebfeder und Hoffnungsanker der Märkte, besonders die US-Notenbank Fed. Umso wichtiger sei ein Agieren mit Augenmaß. Marktstratege Robert Halver von der Bank Vontobel ist sich sicher: 'Die kommenden Wochen sind die Meisterprüfung für Fed-Chef Ben Bernanke.' Ihm obliege es, richtige Maßnahmen zur Unterstützung der Finanzmärkte zu treffen und so unverschuldet in Not geratenen Beteiligten zu helfen. 'Das darf aber nicht als Freifahrtsschein für weitere Verschuldung mißinterpretiert werden', warnt Halver. Bereits am Montag wird Bernanke mit einer Rede in Washington erwartet.
INDEX-UMSTELLUNGEN UND DIE NEUGEWICHTUNG DES DAX WERDEN WIRKSAM
Die neue Woche bringt einige Änderungen mit sich, denn die von der Deutschen Börse beschlossenen Index-Umstellungen und die Neugewichtung des DAX werden von Montag an wirksam. So ersetzt der Dieselmotorenhersteller Tognum im MDAX PATRIZIA . Das Immobilienunternehmen steigt in den SDAX ab. Im Technologiewerte-Index TecDAX ersetzt das Papier des Telefonanbieters Versatel die Aktie von Jenoptik.
Im Leitindex DAX gibt es keine Änderungen in der Besetzung. Jedoch kommt es zu teils recht deutlichen Veränderungen der Gewichtung der einzelnen DAX-Werte. METRO verliert am meisten an Gewicht. Wegen Aufstockungen der Großaktionäre verringert sich der Streubesitz, die Marktkapitalisierung des Einzelhandelskonzerns reduziert sich um mehr als ein Drittel auf 6,28 Milliarden Euro. Bei E.ON greift die so genannte Kappungsgrenze. Danach dürfen Unternehmen nur einen Anteil von höchstens 10 Prozent am DAX haben, es sind aktuell aber 11,17 Prozent. Eine positive Veränderung gibt es lediglich bei Siemens . Die Marktkapitalisierung legt von 65,90 auf 74,44 Milliarden Euro zu.
MEHRERE NEUEMISSIONEN IM ENTRY STANDARD
Thema am Markt dürften auch eine Reihe von Neuemissionen sein. Mit dem Entsorger Envio, dem Produktions- und Vertriebsunternehmen Cargofresh sowie dem Holzverarbeiter Delignit und dem Spezialist für Kamera-Überwachungssyseme Mobotix starten gleich vier Unternehmen im Freiverkehrssgement Entry Standard. Mit Spannung blicken Anleger am Freitag auf die von der US-Hypothekenkrise in Mitleidenschaft gezogene IKB . Diese wird voraussichtlich Einblick in ihre Bücher gewähren. Allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, denn der Bericht umfasst lediglich den Zeitraum von April bis Juli. Konjunkturdaten gibt es in der neuen Woche ebenfalls: Insbesondere dürften Volkswirte auf den Ifo-Geschäftsklima-Index am Dienstag und auf die US-Auftragseingänge am Mittwoch schauen./sc/la/mf/
--- Von Nadine Schwede, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX
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