DAX: Per Definition kein Crash
Einmal handeln die Amerikaner Montags nicht und lassen den kleinen Bruder DAX sein eigenes Ding machen und was passiert: Anleger-Deutschland lässt seiner Angst freien Lauf und startet den Winterschlussverkauf. Ganz im Sinne des Mottos: „Man kann es ja mal übertreiben…“, rauscht der Leitindex um ganze sieben Prozent nach unten.
Wie gesagt, die Gelegenheit war günstig, weil der normalerweise einsetzende Handel an der Wall Street am Nachmittag eine größere Erholung zugelassen hätte. Inwieweit es eine von vielen Medien berichtete Panikstimmung in den Handelssälen der Großbanken gegeben hat, kann ich nicht beurteilen. Die Berichte über eine solche Stimmung an der Börse kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungen nicht bestätigen.
Der Kursverfall verlief eher geordnet, ganz so als hätte jemand die Party für offiziell beendet erklärt und die Partyteilnehmer wären brav nach Hause gegangen. Im unten abgebildeten Fünf-Jahres-Chart können Sie erkennen, dass der mittelfristige Aufwärtstrend noch gültig ist. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten für einen längeren Zeitraum beendet die Party tatsächlich. Bis dahin definiert sich der Kursrückgang als Konsolidierung im Aufwärtstrend.
Um eine Korrektur würde es sich bei einem Kursabschlag von 20 Prozent und mehr handeln. Steigende Kurse würden dann mittelfristig unwahrscheinlicher werden. Aktuell hat der DAX knapp 16 Prozent konsolidiert. Von einem Crash sprechen die Profis übrigens per Definition, wenn der Aktienmarkt mehr als 20 Prozent an einem Tag verliert. Diese Chance hat der DAX gestern glücklicherweise nicht war genommen.
