Hat schon einmal jemand daran gedacht, dass der jetzige Kanzler bzw. in den USA wohl eher noch der vorherige Präsident, eigentlich nur mehr oder weniger Nutznießer der voran gegangenen Politik sind? Nach meinen volkswirtschaftlichen Kenntnissen benötigt eine Wirtschaft schon so ihre 5-7 Jahre, um Steuersenkungen etc. in ein besseres BIP / BSP oder auch niedrigere Arbeitslosigkeit "umzuwandeln". Denn es gibt eine Reihe von Multiplikatoreffekten, die erst nach der besagten Zeit zu einer wirklichen Verbesserung führen. Außerdem gibt es den ganz normalen Zyklus, von der Depression hin bis zum Boom und wieder zurück, und dagegen kann auch der Chef einer Nation nur eingeschränkt etwas unternehmen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass unsere Regierung zur Zeit versucht und dieses auch immer öfter schafft, gute und richtige Politik zu machen. Die Sparpolitik von Eichel ist einfach unentbehrlich, denn wir können besser die Zinszahlungen für wirtschaftsfördernde Investitionen nutzen, als sie auf die Art und Weise volkswirtschaftlich gesehen verpuffen zu lassen.
Ein viel größeres Problem sehe ich in unserem Staatssystem mit Bundestag und Bundesrat, zumindest so wie es fast immer ist, denn wenn im Bundestag die SPD die Mehrheit hat und im Bundesrat die CDU (außer ganz kurz nach der Wahl, aber da hatte die SPD den Wahlsieg wohl noch nicht richtig verdaut), wird es immer wieder sehr schwierig sein, gerade unpopuläre Entscheidungen durchzubringen. Denn ich finde, man kann schon fast sagen, dass es eine Pflicht der Opposition ist, gegen die Meinung der amtierenden Regierung zu sein, egal ob nachvollziehbar oder nicht.
Ein weiteres Problem sehe ich in der relativ kurzen Regierungszeit, denn effektiv kann man wohl nur von max. 3 Jahren sprechen, denn die Zeit der Regierungsbildung bzw. des nächsten Wahlkampfes kann man wohl kaum zu der Regierungszeit hinzurechnen. Daraus resultierend wird jede Regierung versuchen, möglichst nur Problem zu behandeln, die auch ja keinen Wähler verschreckt, viele wichtige, unter Umständen unpopuläre Dinge werden so vernachlässigt und auf die nächste Regierung geschoben.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Bevölkerung erwartet, wenn Steuersenkungen heute durchgeführt werden, dass sie davon effektiv morgen mehr Geld zur Verfügung hat und dabei vergisst, dass solche Senkungen Auswirkungen an allen Ecken und Enden hat und somit auch seine Zeit braucht.
Und das, was der Schröder jetzt macht, bekommen wir wirtschaftlich sowieso erst in einigen Jahren richtig zu spüren, ob positiv oder negativ.
Nichts für ungut, ich auf jeden Fall stehe hinter unserer Regierung und meinem Land,
noch einen schönen Tag
Gruß Thorsten
PS. Ich habe auch die E-Mail versandt, auch wenn es nichts bringen sollte, hat mich 20 Sekunden gekostet und die kann ich wohl noch so eben verschmerzen.