man kann mit 49,-euro/Monat seine firma dingfest einrichten:
geschaeftsadresse24.de/Geschäftadresse, auf die Sie Ihren Unternehmenssitz anmelden können
Ihr Firmenschild am Eingang des
Bürokomplexes (optional)
Ihr Firmenname / Logo am Türschild
Inklusive Nutzung eines Büros für 4 Stunden / Monat (beliebig erweiterbar)
Nutzung der EDV - Technik (Kopierer,
Fax, sonst. Kommunikationsmittel)
Postservice (einschl. Registratur Posteingang / Postausgang)
Konferenzräume unterschiedlicher Größe und Ausstattung für 12 bis 300 Personen zubuchbar
Dann noch eine Postadresse für 10 euro:
Ihre Post wird nach Ihren Bedürfnissen bearbeitet.
D.h. Sie bestimmen, wann und wie oft diese Ihnen zugeschickt wird oder ob Sie Ihre Post lieber selbst abholen wollen. Auf Wunsch wird Ihrer Post geöffnet und Ihnen schon vorab per Mail oder Fax zugestellt.
Entgegennahme Ihrer Post an unserer repräsentativen Geschäftsadresse
Weiterleitung nach Ihren Vorgaben
(täglich / wöchentlich)
Weiterleitung per E-mail / Fax möglich
Registratur (Posteingang / Postausgang)
und
"Firmenmäntel" auf Vorrat
Vielfach gründen die billigen Bauunternehmer die Firmen nicht selbst. Sie kaufen einen "Firmenmantel", bestehend aus einem im Firmenbuch eingetragenen Namen und sonst nichts. In einem Fall war die angebliche Firmengründerin eine Drogenabhängige. Sie soll 500 Euro in einem Café dafür erhalten haben. Als Scheingeschäftsadresse war die Wohnung eines Slowaken angegeben, der im Gefängnis saß.
"Für die kriminellen Subunternehmer ist es einfacher und schneller, einen Firmenmantel zu kaufen, als die Anmeldungsmodalitäten über sich ergehen zu lassen", erklärt Franz Kurz. Es hat sich ein Markt gebildet, den sich fünf bis sechs dubiose "Mantelgründer" teilen. Diese haben hauptsächlich GesmbHs im Portfolio und "Limiteds", eine englische Firmenform, für die in Österreich kein Stammkapital nötig ist. Bei GesmbHs müssen die Gründer bei der Anmeldung 19.000 Euro vorweisen. Manche Mantelgründer haben bis zu 30 Firmenmäntel im Angebot.
dann auch noch:
Spuren verwischt
Wenn die Wirtschaftskriminalisten zu ermitteln beginnen, sind die Spuren meist verwischt. Bis auf die Firmenbuchdaten ist großteils alles verschwunden – und selbst die enthalten oft falsche Angaben. In die Firmengründung involvierte Notare kopieren zwar die Ausweise der Firmenanmelder – aber die sind häufig gefälscht. "Die Anmelder und Scheingeschäftsführer stammen oft aus dem Ausland. Sie kommen manchmal nur zur Firmengründung nach Österreich", erklärt Major Gerhard Winkler, Chef der Kriminalbeamten des Referates 3 in der Kriminaldirektion 1, zuständig unter anderem für Wirtschafts- und Finanzermittlungen. In einigen Fällen entdeckten die Kriminalisten den Namen des Geschäftsführers im Firmenbuch und auf den Lohnlisten der Unternehmen – als geringfügig beschäftigte Hilfsarbeiter. "Die haben gar nicht gewusst, dass sie Geschäftsführer sind", schildert Winkler. "An den angegebenen Firmenadressen finden wir meist leere Räume vor", sagt Winkler.
Keine Verträge mit Generalunternehmen
Bei den Generalunternehmen, die die liquidierten Firmen beschäftigt haben, liegt oft nichts Schriftliches auf – keine Auftragsbestätigung, kein Vertrag. "Solche Subfirmen werden oft am Vortag per Handy engagiert", erläutert Franz Kurz, Leiter der "Schnellen Eingreifgruppe" (SEG) des Finanzministeriums.
"Die Arbeiter der Subfirmen sind großteils Ausländer, Eisenarbeiter, Fassaden- und Innenausbauarbeiter”, sagt Kurz. Sie kennen nur die Spitznamen ihrer "Partieführer". Sie wissen oft nicht, dass es ihre Firma nicht mehr gibt und dass sie bei einer neuen beschäftigt sind. Oft fällt ihnen das erst auf, wenn sie einen Krankenschein anfordern.
Ihren Chef kennen sie vom Sehen – wenn er mit seinem protzigen Auto an der Baustelle auftaucht und sich mit einem Polier unterhält.
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