Post soll Konkurrenz bekommen
Nach Informationen der "Wirtschaftswoche", die bereits von der Nachrichtenagentur AFP in Branchenkreisen bestätigt wurden, wollen mehrere Verleger in Konkurrenz zur Deutschen Post bundesweit Briefzustellungen anbieten. Dazu sollen die bereits bestehenden regionalen Zustellnetze der Medienunternehmen miteinander verknüpft werden.
Das Joint Venture soll im nächsten Jahr mit dem Aufbau eines konkurrierenden Zustellnetzes zur Deutschen Post beginnen und künftig alle Arten von Sendungen befördern, die durch das Briefmonopol zur Zeit dem "gelben Riesen" vorbehalten sind.
Die nötige Erlaubnis, eine sogenannte D-Lizenz des bisher seltenen Typs Vier, haben die Beteiligten dem Bericht zufolge von der Bonner Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation bereits erhalten. Die Gründer des Konsortiums rechnen danach mit Investitionen von 500 Mio. DM. Mittelfristig sollen sich die Verlage einen Marktanteil von 30 Prozent versprechen, was nach heutigem Stand zu Einnahmeverlusten bei der Deutschen Post von mehr als fünf Mrd. DM jährlich führen würde. Mitglieder des Verbundes sind dem Magazin zufolge die Madsack-Gruppe (Hannoversche Allgemeine), die Magdeburger "Volksstimme" (Bauer-Verlag), der "Mannheimer Morgen", das "Darmstädter Echo" sowie der Konstanzer "Südkurier", die "Saarbrücker Zeitung" und die Würzburger "Main-Post", die alle drei zur Holtzbrinck-Gruppe gehören.