PC-HOTLINES: Plappern, protzen, Phrasen dreschen

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PC-HOTLINES: Plappern, protzen, Phrasen dreschen

 
22.03.02 15:06
Sechs, setzen! 13 Notebook-Hotlines schnitten im Test meist katastrophal ab.

Berlin – "We hear you" heißt der Claim des Computerherstellers Acer. Notebookbesitzer, die technische Probleme mit ihrem Gerät haben, können darüber nur müde lachen. Dumme Sprüche wie "Typisch XP, müssen Sie Herrn Gates fragen" erwarten den Hilfe suchenden User bei den "Experten" der Acer-Notebook-Hotline. Und nicht nur dort.

Eine jüngst veröffentlichte Studie der Stiftung Warentest stellt den Hilfediensten der Notebook-Hersteller ein katastrophales Zeugnis aus. Insgesamt 13 Anbieter wurden getestet. Neun Supportlines bekamen die Note "mangelhaft". Nur viermal vergaben die Tester ein "ausreichend". Das Lösen der jeweils gestellten Aufgaben erforderte kein abgeschlossenes Informatikstudium. Computerversierte Personen schilderten jeweils fünf Probleme, die mit Hilfe des Handbuches oder der integrierten XP-Hilfe zu knacken gewesen wären.

Phrasendrescherei statt Hilfe

Dennoch: Kein Anbieter konnte alle Unklarheiten beseitigen. In neun Fällen gab es nur auf ein bis zwei Fragen die richtige Antwort. Die Dienste von Acer und IPC versagten auf ganzer Linie. Stattdessen dominierten Unwissenheit und Phrasendrescherei. Mit Abwimmeln, unsinnigen Antworten und falschen Vorschlägen versuchten Mitarbeiter ihr Unwissen zu kaschieren.

Damit nicht genug. Der frustrierte Notebookbesitzer blieb nicht nur mit seinen Problemen alleine, er durfte auch dafür zahlen. Die Verbraucherschützer kritisierten die langen Wartezeiten und die schlechte Erreichbarkeit der Telefondienste. Viele Hotlines seien nur wochentags erreichbar und machten den Laden um Punkt 18.00 Uhr dicht. Durch die Inkompetenz der Mitarbeiter würde die Beratung zudem unnötig lange dauern, was gerade bei 0190-Nummern ins Geld geht. Durchschnittlich kostete eine Problemanfrage sechs Euro. Der Anbieter Maxdata schoss mit 38,61 Euro bei den Beratungshonoraren den Vogel ab.

Aldi-Marke schnitt am besten ab

Hubertus Primus, Chefredakteur der Zeitschrift "test", bezeichnete die Beratungslage bei Notebooks als "dramatisch schlecht". "Nach dem Kauf ist der Kunde für den Hersteller offensichtlich uninteressant", so Primus weiter.

Am besten schnitt übrigens ein vermeintlicher Billiganbieter ab. Die Firma Medion verkauft ihre Geräte bei Aldi und bekam beim Beratungsservice die besten Noten ausgestellt. Über ein ausreichend kam allerdings auch die Aldi-Marke nicht hinaus. Bei Acer erklärt man sich das schlechte Abschneiden mit der Applikations-lastigen Art der Fragen. Dennoch reagiert das Unternehmen. Gegenüber mm.de kündigte eine Sprecherin an, seine Hotline-Mitarbeiter in den kritischen Bereichen zu schulen.  
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