Die Konjunktur zieht endlich an, die Unternehmen verdienen wieder mehr Geld – und die Börsen gewinnen immer mehr an Fahrt. Doch welche Aktien sollte man jetzt kaufen? Stock-World nennt vier aussichtsreiche Investments, mit denen sich die Anleger selbst ein Ostergeschenk machen können.
Ein erfolgreiches Unternehmen aus der viel geschmähten Business-to-Business (B2B)-Branche ist Manugistics [Nasdaq: MANU Kurs/Chart ]. Der Entwickler von Technologien zur Optimierung des Beschaffungswesens hat am Dienstagabend die Börsianer mit einem deutlich besseren Ergebnis für sein viertes Quartal (bis 28.02.) überrascht. Statt dem von Analysten durchschnittlich erwarteten Fehlbetrag von sechs Cents pro Aktie (revidiert von -0,10 $/ Aktie) meldete das Unternehmen lediglich ein Minus vor Sonderfaktoren von zwei Cents je Anteilsschein.
Gegenüber dem Vorquartal ging es steil bergauf: Der Gesamtumsatz kletterte entgegen dem allgemeinen Branchentrend sequenziell um 14,8 Prozent auf 80,6 Millionen Dollar. Die mit Softwarelizenzen erwirtschafteten Einnahmen - eine Meßlatte für das Wachstum von Softwarefirmen - schossen im selben Zeitraum von 22,1 Millionen Dollar um 70 Prozent auf 38 Millionen Dollar.
Für das laufende erste Quartal (bis 31.05.) schraubte das Management erneut die Erwartungen nach oben. Beim Umsatz werden statt den bislang prognostizierten 78,2 Millionen Dollar nun 84 bis 85 Millionen erwartet. Die positive Entwicklung soll sich auch danach fortsetzen: Der Breakeven ist für das August-Quartal geplant.
Mit einem KGV auf Basis der aktuellen Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2003 (bis 28.02.03) von 340 ist die Aktie nicht gerade günstig. In Anbetracht der höheren Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2004 relativiert sich der Wert jedoch auf 73. Bei einer erwarten Jahreswachstumsrate von 367 Prozent ergibt sich ein PEG-Ratio von 0,9. Die Titel sind damit fair bewertet. Angesichts des geplanten Sprungs in die Gewinnzone sollte die Aktie jedoch noch Luft nach oben haben.
Charttechnisch ergibt sich ein Kaufsignal, so bald der Kurs den Widerstand bei rund 21,50 Dollar nach oben durchbricht. Eine interessante Einstiegsmöglichkeit bietet sich darüber hinaus, wenn der Kurs erneut in den Bereich um die 15 Dollar zurückfallen sollte.
Noch ein Spitzenwert von der Nasdaq
ESS Technology [Nasdaq: ESST Kurs/Chart ] ist in zwei Bereichen tätig: Halbleiter und Internet. In beiden Bereichen konzentriert sich ESS vor allem auf die Entwicklung von Produkten für die Multimediaindustrie. So reicht die Programmpalette von Halbleitern für DVD-Player bis hin zu Audio-Chips.
Während die Firma in den späten Neunzigern knackige Wachstumsraten erzielte – der Umsatz stieg von 1998 auf 1999 von 218 auf 310 Millionen Dollar, aus einem Verlust von 0,69 Dollar wurde ein Gewinn von 0,88 Dollar – erwies sich 2001 als schwierig. Die sinkende Nachfrage im PC-Sektor schlug sich auch auf die Ergebnisse von ESS nieder, die im letzten Jahr nur noch 271 Millionen Dollar umsetzten und dabei einen Gewinn pro Aktie von 0,22 Dollar erzielten.
Dennoch war das Ergebnis für sich genommen beeindruckend, denn bereits ab dem zweiten Quartal 2001 verbuchte das Unternehmen erneut sequenzielle Umsatz- und Ergebniszuwächse. Die hohe Nachfrage noch Video-Chips bescherte ESS im Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 83 Millionen Dollar – damit knüpfte die Firma bereits fast wieder an Werte aus dem Rekordjahr 1999 an (Q4`99: 88,7 Mio.).
Und die Geschäfte scheinen sich weiter gut zu entwickeln. Am 27.März erhöhte das Management seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2002 auf "mindestens 75 Millionen Dollar" und die Gewinnprognose auf "mindestens 0,27 Dollar pro Aktie". Zuvor hatte ESS einen Gewinn für die Berichtsperiode bis Ende März von 0,22 bis 0,25 Dollar erwartet.
Auf die positive Geschäftsentwicklung hat die Aktie bislang nur unzureichend reagiert und bietet daher Kurspotenzial. Aktuell notiert der Titel bei rund 20 Dollar. Bei einem prognostizierten Gewinn im laufenden Geschäftsjahr von etwa 1,10 Dollar und rund 1,40 im Jahr 2003 errechnet sich ein günstiges KGV von 18 bzw. 14. Bei dem Gewinnwachstum von knapp 100 Prozent (2001/2002) bzw. 27 Prozent (2002/2003) sollte die Aktie für 2002 zumindest mit einem KGV von 25 bewertet sein. Das entspräche einem Kurs von 27,50 Dollar.
Starke Aktie vom Neuen Markt
Kräftig unter Druck stand in den letzten Wochen die Aktie von Thiel Logistik [ Kurs/Chart ]. Für Verunsicherung sorgte unter anderem die überraschende Kapitalerhöhung: Finanzexperten stellten sich die Frage, wozu der hochprofitable Konzern die zufließenden Mittel von über 100 Millionen Euro benötigt. Eine plausible Erklärung vom Management gab es bislang nicht.
Presseberichten zufolge verhandelt der Logistiker derzeit aber mit vier Kunden über Verträge mit einem Volumen von jeweils mindestens einer Milliarde Euro. Das erklärt den hohen Kapitalbedarf: Die erwarteten Outsourcing-Verträge binden wegen der Anlaufinvestitionen viel Geld, das erst innerhalb der Laufzeit von gewöhnlich fünf bis zehn Jahren - inklusive einer satten Rendite - zurückerwirtschaftet wird.
Belastend auf die Kursperformance, die unserer Ansicht nach völlig übertrieben ist, wirkt sich auch die zu Jahresbeginn angekündigte Übernahme von Birkart aus. Analysten befürchten, dass sich der Konzern mit dem Zukauf des Traditionsunternehmens übernommen hat. Immerhin sollen die zugekauften Teilbereiche in 2002 einen Umsatz von 410 Millionen Euro erwirtschaften, rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Thiel. Allerdings haben die Luxemburger schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass man auch größere Übernahmen problemlos in den Konzern integrieren kann.
Unter dem Strich stellt die aktuelle Unsicherheit eine günstige Einstiegschance für die Anleger dar: Bei einem Kurs von 16,40 Euro errechnet sich für die Aktie lediglich ein KGV auf Basis der für 2002 erwarteten Gewinne von 16 - und das bei Wachstumsraten von 25 bis 30 Prozent. Die Aktie hat auf Sicht von 12 Monaten Luft bis auf mindestens 25 Euro.
Top-Investment aus der zweiten Reihe
Mit fantastischen Zahlen für 2001 und einem tollen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat die Altana AG [ Kurs/Chart ] Anleger und Analysten zuletzt in Ekstase versetzt. "Dass das Ergebnis so gut ausfallen wird, damit habe ich nicht gerechnet", schwärmte ein Marktteilnehmer. "Diese Aktie muss man einfach haben." Altana hat in 2001 seinen Umsatz um 20 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Beim Nettogewinn legten die Homburger um 50 Prozent auf 271 Millionen Euro zu. In 2002 peilt der Konzern wieder ein zweistelliges Wachstum an.
Altana ist im Pharmamarkt bestens positioniert. Mit dem Magen-Mittel Pantoprazol will das Unternehmen in diesem Jahr rund 1,7 Milliarden Euro erlösen – eine, wie wir finden, eher konservative Schätzung. Neben dem Blockbuster haben die Homburger noch weitere vielversprechende Medikamente in der Produktpipeline. Positiv ist zudem die Expansion im Ausland, vor allem in den USA. Hier wird Altana im Mai an die Börse gehen. Dadurch gerät das Papier auch in den Fokus institutioneller US-Anleger.
Kursfantasie ergibt sich zudem durch eine mögliche Aufnahme der Aktie in den DAX. Das Papier hat bei der nächsten Indexneugewichtung beste Chance für einen Aufstieg. Mit einem KGV von 25 ist die Aktie im Vergleich zur Peer-Group nicht gerade ein Schnäppchen. Aber für gute Qualität sollten die Anleger schon etwas springen lassen. Technisch betrachtet steht das Papier hervorragend da: Der seit knapp einem Jahr andauernde Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.
© 28.03.2002 www.stock-world.de
Ein erfolgreiches Unternehmen aus der viel geschmähten Business-to-Business (B2B)-Branche ist Manugistics [Nasdaq: MANU Kurs/Chart ]. Der Entwickler von Technologien zur Optimierung des Beschaffungswesens hat am Dienstagabend die Börsianer mit einem deutlich besseren Ergebnis für sein viertes Quartal (bis 28.02.) überrascht. Statt dem von Analysten durchschnittlich erwarteten Fehlbetrag von sechs Cents pro Aktie (revidiert von -0,10 $/ Aktie) meldete das Unternehmen lediglich ein Minus vor Sonderfaktoren von zwei Cents je Anteilsschein.
Gegenüber dem Vorquartal ging es steil bergauf: Der Gesamtumsatz kletterte entgegen dem allgemeinen Branchentrend sequenziell um 14,8 Prozent auf 80,6 Millionen Dollar. Die mit Softwarelizenzen erwirtschafteten Einnahmen - eine Meßlatte für das Wachstum von Softwarefirmen - schossen im selben Zeitraum von 22,1 Millionen Dollar um 70 Prozent auf 38 Millionen Dollar.
Für das laufende erste Quartal (bis 31.05.) schraubte das Management erneut die Erwartungen nach oben. Beim Umsatz werden statt den bislang prognostizierten 78,2 Millionen Dollar nun 84 bis 85 Millionen erwartet. Die positive Entwicklung soll sich auch danach fortsetzen: Der Breakeven ist für das August-Quartal geplant.
Mit einem KGV auf Basis der aktuellen Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2003 (bis 28.02.03) von 340 ist die Aktie nicht gerade günstig. In Anbetracht der höheren Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2004 relativiert sich der Wert jedoch auf 73. Bei einer erwarten Jahreswachstumsrate von 367 Prozent ergibt sich ein PEG-Ratio von 0,9. Die Titel sind damit fair bewertet. Angesichts des geplanten Sprungs in die Gewinnzone sollte die Aktie jedoch noch Luft nach oben haben.
Charttechnisch ergibt sich ein Kaufsignal, so bald der Kurs den Widerstand bei rund 21,50 Dollar nach oben durchbricht. Eine interessante Einstiegsmöglichkeit bietet sich darüber hinaus, wenn der Kurs erneut in den Bereich um die 15 Dollar zurückfallen sollte.
Noch ein Spitzenwert von der Nasdaq
ESS Technology [Nasdaq: ESST Kurs/Chart ] ist in zwei Bereichen tätig: Halbleiter und Internet. In beiden Bereichen konzentriert sich ESS vor allem auf die Entwicklung von Produkten für die Multimediaindustrie. So reicht die Programmpalette von Halbleitern für DVD-Player bis hin zu Audio-Chips.
Während die Firma in den späten Neunzigern knackige Wachstumsraten erzielte – der Umsatz stieg von 1998 auf 1999 von 218 auf 310 Millionen Dollar, aus einem Verlust von 0,69 Dollar wurde ein Gewinn von 0,88 Dollar – erwies sich 2001 als schwierig. Die sinkende Nachfrage im PC-Sektor schlug sich auch auf die Ergebnisse von ESS nieder, die im letzten Jahr nur noch 271 Millionen Dollar umsetzten und dabei einen Gewinn pro Aktie von 0,22 Dollar erzielten.
Dennoch war das Ergebnis für sich genommen beeindruckend, denn bereits ab dem zweiten Quartal 2001 verbuchte das Unternehmen erneut sequenzielle Umsatz- und Ergebniszuwächse. Die hohe Nachfrage noch Video-Chips bescherte ESS im Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 83 Millionen Dollar – damit knüpfte die Firma bereits fast wieder an Werte aus dem Rekordjahr 1999 an (Q4`99: 88,7 Mio.).
Und die Geschäfte scheinen sich weiter gut zu entwickeln. Am 27.März erhöhte das Management seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2002 auf "mindestens 75 Millionen Dollar" und die Gewinnprognose auf "mindestens 0,27 Dollar pro Aktie". Zuvor hatte ESS einen Gewinn für die Berichtsperiode bis Ende März von 0,22 bis 0,25 Dollar erwartet.
Auf die positive Geschäftsentwicklung hat die Aktie bislang nur unzureichend reagiert und bietet daher Kurspotenzial. Aktuell notiert der Titel bei rund 20 Dollar. Bei einem prognostizierten Gewinn im laufenden Geschäftsjahr von etwa 1,10 Dollar und rund 1,40 im Jahr 2003 errechnet sich ein günstiges KGV von 18 bzw. 14. Bei dem Gewinnwachstum von knapp 100 Prozent (2001/2002) bzw. 27 Prozent (2002/2003) sollte die Aktie für 2002 zumindest mit einem KGV von 25 bewertet sein. Das entspräche einem Kurs von 27,50 Dollar.
Starke Aktie vom Neuen Markt
Kräftig unter Druck stand in den letzten Wochen die Aktie von Thiel Logistik [ Kurs/Chart ]. Für Verunsicherung sorgte unter anderem die überraschende Kapitalerhöhung: Finanzexperten stellten sich die Frage, wozu der hochprofitable Konzern die zufließenden Mittel von über 100 Millionen Euro benötigt. Eine plausible Erklärung vom Management gab es bislang nicht.
Presseberichten zufolge verhandelt der Logistiker derzeit aber mit vier Kunden über Verträge mit einem Volumen von jeweils mindestens einer Milliarde Euro. Das erklärt den hohen Kapitalbedarf: Die erwarteten Outsourcing-Verträge binden wegen der Anlaufinvestitionen viel Geld, das erst innerhalb der Laufzeit von gewöhnlich fünf bis zehn Jahren - inklusive einer satten Rendite - zurückerwirtschaftet wird.
Belastend auf die Kursperformance, die unserer Ansicht nach völlig übertrieben ist, wirkt sich auch die zu Jahresbeginn angekündigte Übernahme von Birkart aus. Analysten befürchten, dass sich der Konzern mit dem Zukauf des Traditionsunternehmens übernommen hat. Immerhin sollen die zugekauften Teilbereiche in 2002 einen Umsatz von 410 Millionen Euro erwirtschaften, rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Thiel. Allerdings haben die Luxemburger schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass man auch größere Übernahmen problemlos in den Konzern integrieren kann.
Unter dem Strich stellt die aktuelle Unsicherheit eine günstige Einstiegschance für die Anleger dar: Bei einem Kurs von 16,40 Euro errechnet sich für die Aktie lediglich ein KGV auf Basis der für 2002 erwarteten Gewinne von 16 - und das bei Wachstumsraten von 25 bis 30 Prozent. Die Aktie hat auf Sicht von 12 Monaten Luft bis auf mindestens 25 Euro.
Top-Investment aus der zweiten Reihe
Mit fantastischen Zahlen für 2001 und einem tollen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat die Altana AG [ Kurs/Chart ] Anleger und Analysten zuletzt in Ekstase versetzt. "Dass das Ergebnis so gut ausfallen wird, damit habe ich nicht gerechnet", schwärmte ein Marktteilnehmer. "Diese Aktie muss man einfach haben." Altana hat in 2001 seinen Umsatz um 20 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Beim Nettogewinn legten die Homburger um 50 Prozent auf 271 Millionen Euro zu. In 2002 peilt der Konzern wieder ein zweistelliges Wachstum an.
Altana ist im Pharmamarkt bestens positioniert. Mit dem Magen-Mittel Pantoprazol will das Unternehmen in diesem Jahr rund 1,7 Milliarden Euro erlösen – eine, wie wir finden, eher konservative Schätzung. Neben dem Blockbuster haben die Homburger noch weitere vielversprechende Medikamente in der Produktpipeline. Positiv ist zudem die Expansion im Ausland, vor allem in den USA. Hier wird Altana im Mai an die Börse gehen. Dadurch gerät das Papier auch in den Fokus institutioneller US-Anleger.
Kursfantasie ergibt sich zudem durch eine mögliche Aufnahme der Aktie in den DAX. Das Papier hat bei der nächsten Indexneugewichtung beste Chance für einen Aufstieg. Mit einem KGV von 25 ist die Aktie im Vergleich zur Peer-Group nicht gerade ein Schnäppchen. Aber für gute Qualität sollten die Anleger schon etwas springen lassen. Technisch betrachtet steht das Papier hervorragend da: Der seit knapp einem Jahr andauernde Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.
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