Rein ökonomisch gesehen ist es völlig egal, ob die Europäische Zentralbank die Zinswende nach unten morgen schon beschließt oder erst in zwei oder gar in vier Wochen.
Das Problem ist: Wie soll man vorhersehen, wie die 18 Mitglieder des EZB-Rats an diesem Donnerstag entscheiden, wenn sie das selbst wohl selbst noch gar nicht wissen? Natürlich gibt es eine Tischvorlage, zusammengestellt aus einer Flut von Geldmengen-, Wachstums- und Preisdaten, die durchaus Zinssenkungsspielraum anzeigen. Doch ob der Rat ihn gleich oder später nutzt, darüber lässt sich spekulieren, inwieweit weiche Faktoren präsentiert werden. Dabei sollte man an zwei Gebote denken, an die sich Notenbanker meist halten:
Erstens das Gebot der ruhigen Hand. Eine Notenbank soll tunlichst Hektik bei ihren Entscheidungen vermeiden, sich weder von Politikern noch von den Märkten hetzen lassen. Sie dokumentiert damit, dass sie besonnen, vorausschauend und nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken handelt.
Zweitens das Gebot der argumentativen Konsistenz. Eine Notenbank soll ihre Einschätzung der Stabilitätsrisiken und ihre Aktionen nach außen stets widerspruchsfrei, nachvollziehbar, ohne abrupten Sinneswandel vermitteln. Das stabilisiert die Inflationserwartungen und stärkt die Glaubwürdigkeit.
Befolgt der Rat die Gebote, dürfte er zum Aufschub der Zinswende disponiert sein. Dies böte den Ratsmitgliedern die Chance, ihre gerade erst veränderte Einschätzung der Inflationsrisiken und die sich daraus ergebende Zinssenkung besser zu vermitteln. Zudem würden sie klar signalisieren: Wir lassen uns von den Märkten nicht jagen.
Dass die mildere Inflationsbeurteilung durch EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing vorige Woche von den Märkten gleich schon als Ankündigung der Zinssenkung für den 29. März überinterpretiert wurde, mag dem Profi Issing nicht schmecken, ihn aber auch nicht sonderlich überraschen. Er, Bundesbankchef Ernst Welteke und andere haben seither die Zinssenkungsphantasien zu mäßigen versucht. Teilweise vergeblich. Aber sie sollte den Einstieg in den Zinszyklus nach unten in Ruhe begründen - ausführlich und vorzugsweise auf ihrer Pressekonferenz am 11. April.
Das Problem ist: Wie soll man vorhersehen, wie die 18 Mitglieder des EZB-Rats an diesem Donnerstag entscheiden, wenn sie das selbst wohl selbst noch gar nicht wissen? Natürlich gibt es eine Tischvorlage, zusammengestellt aus einer Flut von Geldmengen-, Wachstums- und Preisdaten, die durchaus Zinssenkungsspielraum anzeigen. Doch ob der Rat ihn gleich oder später nutzt, darüber lässt sich spekulieren, inwieweit weiche Faktoren präsentiert werden. Dabei sollte man an zwei Gebote denken, an die sich Notenbanker meist halten:
Erstens das Gebot der ruhigen Hand. Eine Notenbank soll tunlichst Hektik bei ihren Entscheidungen vermeiden, sich weder von Politikern noch von den Märkten hetzen lassen. Sie dokumentiert damit, dass sie besonnen, vorausschauend und nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken handelt.
Zweitens das Gebot der argumentativen Konsistenz. Eine Notenbank soll ihre Einschätzung der Stabilitätsrisiken und ihre Aktionen nach außen stets widerspruchsfrei, nachvollziehbar, ohne abrupten Sinneswandel vermitteln. Das stabilisiert die Inflationserwartungen und stärkt die Glaubwürdigkeit.
Befolgt der Rat die Gebote, dürfte er zum Aufschub der Zinswende disponiert sein. Dies böte den Ratsmitgliedern die Chance, ihre gerade erst veränderte Einschätzung der Inflationsrisiken und die sich daraus ergebende Zinssenkung besser zu vermitteln. Zudem würden sie klar signalisieren: Wir lassen uns von den Märkten nicht jagen.
Dass die mildere Inflationsbeurteilung durch EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing vorige Woche von den Märkten gleich schon als Ankündigung der Zinssenkung für den 29. März überinterpretiert wurde, mag dem Profi Issing nicht schmecken, ihn aber auch nicht sonderlich überraschen. Er, Bundesbankchef Ernst Welteke und andere haben seither die Zinssenkungsphantasien zu mäßigen versucht. Teilweise vergeblich. Aber sie sollte den Einstieg in den Zinszyklus nach unten in Ruhe begründen - ausführlich und vorzugsweise auf ihrer Pressekonferenz am 11. April.