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Wien, 11. Dez (Reuters) - Die Lantec AG Kommunikationssysteme geht als erstes deutsches
Unternehmen an die Wiener Börse und will mit dem Erlös die weltweite Expansion finanzieren.
Begeben werden 800.000 junge auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag zum Preis
von 4,50 Euro je Aktie. Weiters werden bis zu 200.000 alte auf den Inhaber lautende
Stammaktien ohne Nennbetrag aus dem Bestand der abgebenden Aktionäre zur Zeichnung
angeboten, sagte Lantec-Vorstandsvorsitzender Walter Lechner am Mittwoch vor Journalisten.
Die Zeichnungsfrist laufe von 12. Dezember bis 16. Dezember 2002. Erstnotierungstag sei
voraussichtlich der 20. Dezember 2002, Valutatag am 17. Dezember 2002. Gelistet werden die
Aktien im Amtlichen Handel (Standard Market Auction). Als an der Börse einführende Bank
fungiere die Euro Invest Bank AG.
Vor dem Initial Public Offering (IPO) belaufe sich das Aktienkapital der Lantec auf
7.461.000 Stammaktien. "Bei voller Platzierung der jungen Aktien, und davon gehe ich aus,
würde sich das Aktienkapital somit auf 8.261.000 Aktien erhöhen", so Lechner.
Die 1994 gegründete und mit zwei Standorten in Deutschland vertretene Lantec bietet laut
Lechner als einziges Unternehmen eine internet-basierende, ganzheitliche Telemetrielösung
für Artificial Clients an und strebe damit die weltweite Marktführerschaft an.
Mit dem ersten Produkt "Tovenco" habe Lantec eine Telemetrielösung für den Bereich
Warenautomaten umgesetzt. Tovenco stehe für "Total Vending Control" und sei eine Lösung zur
Anbindung von Warenautomaten an die IT- und Warenwirtschaftssysteme der
Betreibergesellschaften. Über eine von Lantec angebotene Schnittstelle melde sich der
Verkaufsautomat in der Zentrale und gibt die Bestände oder Fehlermeldungen durch.
"Für heuer rechnen wir damit zwischen 10.000 und 30.000 Anwendungen zu verkaufen", sagte
Lechner.
Im Geschäftsjahr 2001/02 (zum 30. September) hatte Lantec bei einem Umsatz von 9,78 (11,07)
Millionen Euro und einem Rohertrag von 1,95 (1,45) Millionen Euro ein Betriebsergebnis
(EBIT) inklusive IPO-Rückstellungen von minus 3,10 (minus 3,84) Millionen Euro. Der
Jahresfehlbetrag hatte sich auf minus 3,11 (minus 4,73) Millionen Euro belaufen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2002/03 erwarte Lantec eine Umsatzsteigerung auf 23
Millionen Euro. "Bis zum Jahr 2006/07 werden wir die Umsatzerlöse kontinuierlich bis auf 93
Millionen Euro steigern", gibt sich Lechner optimistisch.
Ergebnismäßig erwarte Lantec für das laufende Geschäftsjahr den Turnaround. "Für 2002/03
ist ein EBIT von 2,7 Millionen Euro geplant", so Lechner.
"Mit dem Börsegang wollen wir uns für das weitere Wachstum, das unter anderem den Aufbau
von internationalen Standorten vorsieht, rüsten", so Lechner. In den nächsten Jahren sei
der Markteinstieg in den USA und in Japan geplant.
Warum Lantec gerade Wien als Börseplatz ausgewählt hat, liegt laut Lechner vor allem an der
nicht zufriedenstellenden Performance des Neuen Marktes. "Der Neue Markt war ursprünglich
geplant, aber dann haben wir davon abgesehen", so Lechner. Lantec verfüge bereits über eine
gute Investorenbasis in Österreich und plane eine Niederlassung in Linz. "Weiters gehe ich
davon aus, dass die Wiener Börse mehr an Bedeutung gewinnen wird", so Lechner.