NEWS CORP.: 785 Mio. Dollar Verlust dank Kirch

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NEWS CORP.: 785 Mio. Dollar Verlust dank Kirch

 
13.02.02 11:52
Murdochs Medienkonzern schreibt rote Zahlen. Die Kirch-Abschreibungen reißen ein tiefes Loch.

New York - Der internationale Medienkonzern News Corporation  hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001/2002 auf Grund hoher Abschreibungen seiner Investitionen bei der deutschen Kirch-Mediengruppe sowie in anderen Bereichen erhebliche Verluste verbucht. Auch das sehr schlechte Anzeigen- und Werbeaufkommen sowie die Konjunkturflaute wirkten sich negativ aus.

Der vom australischen Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Medienriese wies für das am 31. Dezember 2001 beendete zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 606 Millionen Dollar aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war ein Verlust von 23 Millionen Dollar erwirtschaftet worden. Der Umsatz stieg auf 4,12 (Vorjahr: 3,85) Milliarden Dollar, teilte die News Corp. am Dienstag nach Börsenschluss mit.

Kirch belastet

Die Abschreibung der News Corp.-Investments bei Kirch belief sich auf 235 Millionen Dollar. Hinzu kam der News Corp.-Anteil an der Abschreibung ihrer britischen Beteiligungsgesellschaft BSkyB bei der KirchPayTV. Diese Abschreibung schlug sich mit 550 Millionen Dollar zu Buch. Murdoch bezeichnete die totale Abschreibung der Kirch-Investments in einer Analystenkonferenz als "vorsichtig". Man wolle jedoch alle Rechte verfolgen, betonte er.

Der geplante Verkauf der italienischen Pay-TV-Gesellschaft Stream an den französischen Medienkonzern Vivendi belastete die News Corp. mit 300 Millionen Dollar vor Steuern. Die News Corp. und die Telecom Italia kontrollieren Stream gemeinsam.

News Corp. hat auch Sonderabschreibungen von 909 Millionen Dollar für mehrjährige Sportübertragungs-TV-Verträge mit den Profi-Ligen für amerikanischen Football und für Baseball sowie mit der NASCAR-Autorennsport-Organisation verbucht. Das Unternehmen hatte für die Übertragungsrechte Milliardensummen hingeblättert und begründete die hohen Abschreibungen mit den geringer als ursprünglich erwarteten Werbewachstums-Aussichten für diese TV-Bereiche.

Die News Corp verbuchte allerdings auch einen Vorsteuergewinn von 1,6 Milliarden Dollar aus dem Verkauf ihrer Beteiligung an der Kabelfernsehfirma Fox Family Worldwide und an dem Outdoor- Life-Kabelfernsehkanal.

203 Millionen exklusive Sonderfaktoren

Klammert man alle Sonderfaktoren aus, dann hat das Medienkonzern im zweiten Quartal 203 Millionen Dollar verdient gegenüber 270 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahresabschnitt.

Rupert Murdoch kontrolliert die Fernsehgesellschaft Fox, das Filmstudio Twentieth Century Fox, Kabel- und Satellitenfernsehfirmen sowie Zeitungen und andere Medienobjekte in den USA, Australien, Asien und Europa.

Murdoch verwies auf den schwächsten Werbemarkt seit dem Zweiten Weltkrieg und auf noch schlechtere wirtschaftliche Bedingungen nach den Terroristenattacken vom 11. September. Er hob die massiven Kostensenkungen seiner Gesellschaft hervor. Zwar habe man noch keine klaren Signale einer Konjunkturerholung gesehen, doch gebe es einige Hinweise auf eine bescheidene Belebung im US-Werbemarkt, erklärte er.

Der Halbjahresumsatz stieg auf 7,52 (7,09) Milliarden Dollar. Es gab einen Halbjahresverlust von 533 (291) Millionen Dollar. Das Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen operativen Gewinnanstieg im mittleren einstelligen Bereich.
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