New York: Greenspan sorgt für Zinssenkungsphantasien
Chiptitel mit Abschlägen
Die US-Börsen legen im frühen Handel wider Erwarten zu. Zwar belasten Ergebniswarnungen den Markt, doch eine kritische Einschätzung der Finanzsituation von Banken von US-Notenbankchef Alan Greenspan erhöht die Wahrscheinlichkeit einer baldigen großen Zinssenkung. Der Nasdaq Composite legt bis 17.45 Uhr unserer Zeit 14 Punkte oder 0,7% auf 2.004 Zähler zu. Der Dow Jones notiert 27 Punkte bzw. 0,3% fester mit 10.624 Zählern.
Die US-Banken sind bei der Kreditvergabe mittlerweile deutlich strenger als noch vor einigen Monaten. Das ist die Einschätzung von Alan Greenspan. Der Währungshüter warnt die Banken anlässlich einer Rede vor dem Bankenausschuss des US-Senats deshalb davor, zu strenge Maßstäbe bei der Kreditgewährung anzulegen. Das sei für die gesamte Wirtschaft kontraproduktiv. Finanztitel legen darauf hin deutlich zu .
Die kritischen Töne Greenspans verstärken bei Anlegern die Hoffnung, der Offenmarktausschuss werde auf seiner nächsten Sitzung am 27. Juni den Leitzins nicht nur um 25, sondern um 50 Basispunkte erhöhen.
Biotechs laufen besonders gut. Der entsprechende Subindex der Nasdaq gewinnt knapp 5%. Auch Pharma-, Chemie- und Versorgertitel notieren fester.
Halbleiterwerte geben ab, nach dem Philadelphia-Halbleiter-Index im Schnitt 1,7%. Das liegt unter anderem an einem Kommentar von Lehman Brothers, der von einer weiteren Verschlechterung der Nachfrage nach PC-Chips spricht.
Jabuil Circuit verliert rund 3%. Der Hersteller von Elektronik-Komponenten hat am Dienstag, nach einem recht guten Quartalsergebnis, vor schlechter laufenden Geschäften im kommenden Quartal gewarnt.
Devisen
Der Euro kämpft mit der 0,85$- Marke, nachdem eine Reihe von negativen Nachrichten bezüglich der Konjunktur in der Euro-Zone veröffentlicht worden sind.
Der Europäische Außenhandel weist nach einem Bericht des Statistikamtes Eurostat für den Monat April ein Defizit von 3 Mrd. Euro auf. Klaus Zimmermann, der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), geht von einer sich anbahnenden Rezession in Europa angesichts der kritischen konjunkturellen Situation aus.
Ein Euro kostet zur US-Handelsmitte 0,8511$.
Für einen Dollar werden in den New Yorker Mittagsstunden 123,75 Yen bezahlt. Die japanische Wirtschaft weist einen Handelsbilanzüberschuss für den Monat Mai von nur noch 80,1 Mrd. Yen auf. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang 1996.
Autor: Thorsten Sauter, 17:49 20.06.01
Chiptitel mit Abschlägen
Die US-Börsen legen im frühen Handel wider Erwarten zu. Zwar belasten Ergebniswarnungen den Markt, doch eine kritische Einschätzung der Finanzsituation von Banken von US-Notenbankchef Alan Greenspan erhöht die Wahrscheinlichkeit einer baldigen großen Zinssenkung. Der Nasdaq Composite legt bis 17.45 Uhr unserer Zeit 14 Punkte oder 0,7% auf 2.004 Zähler zu. Der Dow Jones notiert 27 Punkte bzw. 0,3% fester mit 10.624 Zählern.
Die US-Banken sind bei der Kreditvergabe mittlerweile deutlich strenger als noch vor einigen Monaten. Das ist die Einschätzung von Alan Greenspan. Der Währungshüter warnt die Banken anlässlich einer Rede vor dem Bankenausschuss des US-Senats deshalb davor, zu strenge Maßstäbe bei der Kreditgewährung anzulegen. Das sei für die gesamte Wirtschaft kontraproduktiv. Finanztitel legen darauf hin deutlich zu .
Die kritischen Töne Greenspans verstärken bei Anlegern die Hoffnung, der Offenmarktausschuss werde auf seiner nächsten Sitzung am 27. Juni den Leitzins nicht nur um 25, sondern um 50 Basispunkte erhöhen.
Biotechs laufen besonders gut. Der entsprechende Subindex der Nasdaq gewinnt knapp 5%. Auch Pharma-, Chemie- und Versorgertitel notieren fester.
Halbleiterwerte geben ab, nach dem Philadelphia-Halbleiter-Index im Schnitt 1,7%. Das liegt unter anderem an einem Kommentar von Lehman Brothers, der von einer weiteren Verschlechterung der Nachfrage nach PC-Chips spricht.
Jabuil Circuit verliert rund 3%. Der Hersteller von Elektronik-Komponenten hat am Dienstag, nach einem recht guten Quartalsergebnis, vor schlechter laufenden Geschäften im kommenden Quartal gewarnt.
Devisen
Der Euro kämpft mit der 0,85$- Marke, nachdem eine Reihe von negativen Nachrichten bezüglich der Konjunktur in der Euro-Zone veröffentlicht worden sind.
Der Europäische Außenhandel weist nach einem Bericht des Statistikamtes Eurostat für den Monat April ein Defizit von 3 Mrd. Euro auf. Klaus Zimmermann, der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), geht von einer sich anbahnenden Rezession in Europa angesichts der kritischen konjunkturellen Situation aus.
Ein Euro kostet zur US-Handelsmitte 0,8511$.
Für einen Dollar werden in den New Yorker Mittagsstunden 123,75 Yen bezahlt. Die japanische Wirtschaft weist einen Handelsbilanzüberschuss für den Monat Mai von nur noch 80,1 Mrd. Yen auf. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang 1996.
Autor: Thorsten Sauter, 17:49 20.06.01