Neues zu GERICOM

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Neues zu GERICOM

 
14.07.03 07:04
Gericom: Wachstum trotz lahmender Wirtschaft
+ Konsumflaute belastet Ergebnis
+ KGV 2003e: 8
+ Trading-Chance um Q2-Zahlen am 14. August

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Die Aktien des Laptop-Herstellers Gericom AG (ISIN AT0000729108, WKN 565.773, Ticker GRO) scheinen mit einem KGV von rund 8 recht attraktiv bewertet. Der jüngst recht flau verlaufende Aktienkurs der letzten Wochen mahnt zur Vorsicht. Der Grund: Am Markt wird angesichts des lahmenden privaten Konsums über ein schlechtes zweites Quartal spekuliert. Was geschieht mit der Aktie, wenn die für 14. August erwarteten Quartalszahlen doch wieder etwa in Vorjahreshöhe (0,46 Euro Gewinn/Aktie) ausfallen? Bei einem Ergebnis von über 0,40 Euro/Aktie sollte es einen Schub nach oben geben. Bei unter 0,30 Euro/Aktie wäre ein Rückgang zu erwarten.

Wir wollten es genauer wissen und befragten Gerhard Leimer, den Finanzvorstand von Gericom, zur aktuellen und zukünftigen Geschäftsentwicklung.

DER SPEKULANT:
Herr Leimer, wie würden Sie jemandem, der Ihre Firma noch nicht kennt, diese in nur wenigen Sätzen erklären?

GERHARD LEIMER:
GERICOM bietet branchenfremden Handelsketten und Einzelhändlern ein umfangreiches Marketingkonzept, das es ihnen ermöglicht, Produkte aus dem Bereich Mobile Computing und zukünftig auch Home Entertainment mit dem dazugehörigen Service, aber ohne den kostenintensiven Aufbau von branchenspezifischem Know-how, anbieten zu können. Unser Built-to-Order-System sowie unsere kurzen Time-to-Market-Intervalle haben uns hierbei bereits zur Nr. 1 im deutschsprachigen Raum aufsteigen lassen. Europaweit haben sich bereits die größten Handelsketten wie Metro, Media Markt, Carrefour, Auchant, Dixons, oder auch El Corte Ingles für die Produkte von GERICOM entschieden.


DER SPEKULANT:
Es gibt mehrere deutsche Unternehmen mit ähnlicher Produktpalette, etwa 4MBO, IPC Archtec oder Medion. Wo würden Sie die größten Unterschiede bzw. Ihre Stärken sehen?

GERHARD LEIMER:
IPC Archtec und 4MBO sind generell weniger vergleichbar mit GERICOM. In Bezug auf Medion ähneln sich die Geschäftsmodelle. Allerdings ist der Produktfokus anders gelagert. Medion verfügt über eine wesentlich breitere Produktpalette, die von Fahrrädern über Fernseher bis hin zum PC reicht. GERICOM ist dagegen ganz klar auf Notebooks fokussiert. Dieses Segment macht rund 80 % des Umsatzes aus. Bei einem Marktwachstum von 20 bis 30 % sehen wir uns hier sehr gut positioniert.


DER SPEKULANT:
Aus welchem Grund sollte ich heute einen Laptop von Gericom kaufen statt eines Billigcomputers von Medion, IPC Archtec oder einem etwas teureren Gerät von Compaq?

GERHARD LEIMER:
GERICOM kombiniert ein Höchstmaß an technologischem Fortschritt mit innovativen Ideen und einem attraktiven Design der Produkte. In den letzten Jahren waren wir immer wieder Trendsetter am Markt. Beispielsweise mit dem weltweit ersten Notebook mit Pentium Prozessor, dem ersten GPRS Notebook oder auch dem ersten stoß- und spritzwassergeschützten Notebook. Gleichzeitig gelang es uns aber auch immer wieder, der Preisbrecher am Markt zu sein. GERICOM ist ferner speziell auf den Privatkonsumenten fokussiert. Qualität und Preis passen wir also ständig den Markttrends in dieser Kundengruppe an. Das Firmenkundengeschäft spielt bei uns im Gegensatz zu Compaq eine sehr untergeordnete Rolle.


DER SPEKULANT:
Sie haben letztes Jahr angekündigt, Gericom als Markenhersteller positionieren zu wollen. Wie schreitet dieser Plan voran?

GERHARD LEIMER:
Wie bereits geschildert ist GERICOM derzeit die meisterwähnte Marke im deutschsprachigen Raum. Flankiert wird dieser Faktor durch einen überaus effektiven Umgang mit unserem Marketingbudget: seit dieser Saison sind wir beispielsweise offizieller Sponsor des MotoGP, dem Pendant zur Formel 1 im Motorradsport. Der Effekt für die Marke GERICOM ist bereits enorm. Auch unser Sponsoringvertrag mit dem Skispringer Martin Schmitt in den letzten Jahren. Wir gehen daher weiterhin davon aus, uns in den nächsten Jahren unter den großen A-Brands etablieren zu können. Nicht zuletzt natürlich auch aufgrund der sehr guten Qualität, die wir liefern können.


DER SPEKULANT:
Am 15. Mai wurden die Geschäftszahlen des ersten Quartals 2003 veröffentlicht. Seither ist trotz eines steigenden DAX der Aktienkurs von Gericom deutlich gefallen. Waren die Zahlen so enttäuschend?

GERHARD LEIMER:
Ganz im Gegenteil. Trotz des unbestritten schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnten wir gute Zahlen vorlegen. Auch unsere EBIT-Marge konnten wir im Vergleich zum 4. Quartal wieder ausweiten. Wenn man unsere Peer-Group betrachtet, so ging es keinem unserer Mitbewerber wesentlich besser. Nachdem sich unser Kurs innerhalb weniger Monate mehr als verdoppelt hat, war fast zu erwarten, dass sich dieser Trend nicht in diesem Tempo weiterentwickeln konnte. Gleichzeitig haben sich offenbar einige kleinere Investoren nach unserer Dividendenausschüttung Ende Mai von der Aktie getrennt. Konsumtitel sind eben im traditionell schwächeren 2. Quartal weniger gefragt. Trotz dieses Effekts bleibt unsere Aktie mit einer Dividendenrendite von aktuell 7 % aber auch weiterhin ein sehr attraktives Investment.


DER SPEKULANT:
Per Ende März gab es mit einem Wert von 71,7 Mio. Euro den höchsten Lagerbestand seit dem Börsengang. Warum?

GERHARD LEIMER:
Diese Kennzahl sollte der Investor vor allem im Kontext mit dem Auftragsstand sehen. Mit knapp 60 Mio. Euro per Ende März befand sich dieser nämlich ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Um dieses Ordervolumen zeitnah abwickeln zu können, müssen selbstverständlich entsprechende Vorräte an Bauteilen und Komponenten eingekauft werden. Bei unserem stetig steigenden Umsatz wird diese Zahl also auch in Zukunft immer höhere Niveaus erreichen, da sich ja, wie geschildert, auch der Auftragsstand stetig erhöhen wird.


DER SPEKULANT:
Gericom verfügt über gute Cash-Reserven. Wie sind die rund 30 Mio. Euro an liquiden Mittel derzeit geparkt?

GERHARD LEIMER:
Was unsere Cash-Reserven angeht so verfolgen wir eine äußerst konservative Anlagestrategie. Sie werden von daher also entweder als Barvorlagen geführt oder kurzfristig am Geldmarkt geparkt.


DER SPEKULANT:
Können Sie heute schon etwas zum Verlauf des 2. Quartals sagen?

GERHARD LEIMER:
Unsere Zahlen zum 2 Quartal werden wir am 14. August veröffentlichen. Im Interesse unserer Investoren verfolgen wir eine einheitliche Reportingstrategie, die wir immer strikt einhalten. Sicher werden Sie Verständnis dafür haben, dass wir von daher noch keine Aussagen zu den Ergebnissen machen können.


DER SPEKULANT:
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die ERSTE Bank einen Umsatz von 625,69 Mio. und einen Nettogewinn von 18,51 Mio. Euro (1,70 Euro/Aktie). Für 2004 werden 688,25 Mio. Euro Umsatz und 19,95 Mio. Euro Gewinn (1,83 Euro/Aktie) prognostiziert. Wie stehen Sie zu diesen Werten?

GERHARD LEIMER:
Wir wollen dieses Jahr um 15 % im Umsatz wachsen. Zu dieser Prognose stehen wir auch weiterhin. Gewinnprognosen gestalten sich aufgrund des angespannten wirtschaftlichen Umfeldes als schwierig. Es wird nicht einfach für uns werden, unser sehr gutes Vorjahresergebnis auf der Gewinnebene noch zu toppen.


DER SPEKULANT:
Wie würden Sie den fairen Unternehmenswert der Gericom AG derzeit einschätzen bzw. den Wert je Aktie? Falls dieser Wert vom derzeitigen Firmenwert an der Börse abweicht, wie wollen Sie sich bemühen, dass dieser Wert erreicht wird?

GERHARD LEIMER:
Mit einem KGV, das sich derzeit zwischen 6 und 7 bewegt, sehen wir uns schon im Vergleich zu unserer Peer-Group klar unterbewertet. Aus fundamentaler Sicht gibt es keinen Grund für einen derart hohen Bewertungsabschlag. Früher oder später wird der Markt aber unser gesundes operatives Geschäft sowie auch unsere weiterhin sehr hohe Dividendenrendite honorieren. Durch eine noch intensivere Kommunikation mit dem Kapitalmarkt werden wir versuchen, diesen Prozess in Zukunft noch zu unterstützen. Aufgrund unserer starken Vertriebspartner werden wir im operativen Geschäft wieder überproportional vom Wachstumstrend der Branche profitieren, sobald sich die konjunkturellen Aussichten wieder aufhellen.


Fazit

Die Aktien sind mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 8 fundamental günstig bewertet. Im Moment belastet die Angst vieler Marktteilnehmer vor schlechten Zahlen für das 2. Quartal den Aktienkurs. So hat sich der DAX in den letzen 2 Monaten um rund 20 % besser entwickelt als die Gericom-Aktie. Wie aber aus der Branche zu erfahren ist, könnte das 'blaue Auge' im Juni-Quartal wesentlich kleiner ausfallen wie manche Analysten denken. Eine gute Indikation für das Gericom-Ergebnis werden die Medion-Quartalszahlen geben, die am 13.8.2003 veröffentlicht werden. Die Gericom-Zahlen folgen tags darauf am 14.8. Wir schätzen, dass die Aktie um 11 Euro einen Boden findet und nach guten Quartalszahlen wieder rasch bei 14 Euro notieren könnte. Für aktive Anleger eine Trading-Chance.

Für mittelfristig orientierte Anleger bietet die Aktie mit 0,80 Euro Dividende/Aktie eine schöne Basisrendite und sobald die Konjunktur wieder anzieht, sind sowieso wieder ganz andere Aktienkurse möglich. An einer Aufwertung der Firma arbeitet auch der kürzlich von HSBC Trinkaus&Burkhardt abgeworbene Investmentbanker Ingo Middelmenne, der nunmehr für die Investor Relations und Public Relations der oberösterreichischen Firma verantwortlich ist. Mit breiterer Unterstützung durch Investmentbanken und Fondsgesellschaften halten wir nächstes Jahr auch einen Aufstieg der Aktie vom wenig geliebten SDAX in den MDAX für möglich.
 
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