Brand (vwd) - Ein Investor aus dem Inland will nach Angaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH (WFG) insgesamt 77 Mio EUR aufbringen, um die Technologie der insolventen CargoLifter AG, Berlin weiter zuführen. Der Name des branchenfremden Unternehmes soll zum Ende der Woche bekanntgegeben werden, sagte WFG-Vorsitzender Udo Effert am Montag zu vwd. Die zum Landkreis Dahme-Spreewald gehörende WFG stehe bereits seit einiger Zeit in Gesprächen mit mehreren Interessenten für CargoLifter, die insgesamt rund 100 Mio EUR investieren wollten. Das habe die Gesellschaft auch dem Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning mitgeteilt.
Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, die privaten Initiativen mit dem von der WFG geplanten Kompetenzzentrum der Luft- und Raumfahrt auf dem CargoLifter-Werftgelände im brandenburgischen Brand zu kombinieren. Beim Landeswirtschaftministerium liege seit Wochen ein Antrag des Landkreises und der WFG vor, mit öffentlichen Mitteln über zehn Mio EUR ein solches Technologiezentrum in Immobilien und mit Ingenieuren der CargoLifter AG zu errichten. Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) hatte am Wochenende erklärt, nach dem Scheitern einer Bundesbürgschaft gemeinsam mit dem Landkreis zu versuchen, dass die Technologie am Standort Brand gehalten wird.
Der US-Luftfahrtkonzern Boeing Inc, Seattle, hatte zuvor am Freitag im US-Brancheninformationsdienst Aviation Daily bekräftigt, gemeinsam mit CargoLifter ein Stratosphären-Luftschiff entwickeln zu wollen, das Frühwarn-Radarsysteme für die Verteidigung des US-Territoriums in eine Höhe von 60.000 f tragen soll. Das geplante Luftschiff solle eine Länge von 200 bis 300 m haben, sagte der zuständige Boeing-Manager Charlie Guthrie dem Informationsdienst. +++ Gerald Dietz
vwd/12.08.2002/§gd/sk/rio