Neuer Börsengang, lohnendes Invest ?

Beitrag: 1
Zugriffe: 430 / Heute: 1
Mic68:

Neuer Börsengang, lohnendes Invest ?

 
08.09.08 18:40
Quelle BÖRSE ONLINE


SCHOTT SOLAR
Das größte IPO des Jahres
[11:48, 08.09.08]

Von Franz Netter


Neuemissionen haben es immer noch schwer. Eine Ausnahme bilden jedoch die Öko-Aktien. Nach dem Wechselrichterhersteller SMA wagt nun Schott Solar den Schritt auf das Börsenparkett. Die Erstnotiz ist ab 19. September geplant.


Schott Solar
Bis zu 38,64 Millionen Aktien will das Konsortium aus  J.P. Morgan, Deutscher Bank,  Commerzbank und Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) an den Mann bringen. Davon stammen maximal 10,64 Millionen Stück aus dem Besitz der Altaktionäre. Damit fließen fast drei Viertel des Emissionserlöses in das Unternehmen – deutlich mehr als bei SMA.

Vorstandschef Martin Heming legt Wert darauf, dass Schott Solar viel Geld in die Expansion steckt, wie zum Beispiel die neue integrierte Fabrik in Albuquerque, New Mexico. Zudem werde die „stürmische Entwicklung in der Photovoltaik-Industrie“ auch künftig große Investitionen erfordern. Ebenfalls „viel Potenzial“ sieht er in der Solarthermie, die im globalen Sonnengürtel deutliche Kostenvorteile gegenüber der Photovoltaik biete.

Bei einem angestrebten Bruttoemissionserlös für das Unternehmen von 500 Millionen Euro errechnet sich ein Zuteilungspreis von etwa 18 Euro je Aktie. Bei bis zu 84 Millionen ausgegebenen Papieren beträgt die Marktkapitalisierung nach dem IPO rund 1,5 Milliarden Euro. Die Bookbuildingspanne wird allerdings erst nach den Gesprächen mit Großinvestoren bekannt gegeben, frühestens am 15. September und spätestens am 22. September. Vorgesehen ist eine Zeichnungsfrist von vier Tagen für Privatanleger.

Im Vergleich zu den Unternehmenswerten der Emissionsstudien wird Schott Solar wohl nicht teuer: Schließlich kamen die Analysten auf einen fairen Wert von bis zu 2,3 Milliarden Euro. Die Bewertungsspanne ist jedoch recht breit: Die  Commerzbank beispielsweise peilt 1,6 bis 2,26 Milliarden Euro an. Im Vergleich zum Umsatz ist der Ansatz ambitioniert, erwarten die Analysten doch für 2009 nur Erlöse von gut 850 Millionen Euro – rund 80 Prozent mehr als in diesem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll um 94 Prozent auf 173 Millionen Euro wachsen.

Netto wird davon nur ein kleiner Teil übrig bleiben denn die Umsatzrendite in der Photovoltaik liegt noch relativ niedrig. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2008 (Ende Juni) erwirtschaftete die Sparte bei Erlösen von knapp 256 Millionen nur ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 11,88 Millionen Euro. Dagegen schaffte die Solarthermiesparte, die Komponenten für Parabolrinnen-Kraftwerke herstellt, eine Ebit-Marge von 25,8 Prozent.

Im Konzern lag der Überschuss bei 19,2 Millionen Euro. Obwohl der Gewinn 2009 rasant zulegen sollte, wird es Schott Solar schwer fallen, mehr als 0,50 Euro je Aktie verdienen. Trotz der glänzenden Perspektiven ist der Titel also kein Schnäppchen.

Bei der Bekanntgabe der Preisspanne werden Anleger sehen, wie gut der Vorstand die Großanleger von der Aktie überzeugen konnte. Dann wird BÖRSE ONLINE auch eine Empfehlung abgeben, ob Anleger das Papier zeichnen sollten
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--