schon größtenteils "berückschtigt" sein. Aber physikalisch drin ist etvl. was anderes als nur theoretisch drin.
Für alle Masochisten unten noch etwas Prosa (vom 10.5).
Gruß
teleboerse
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Nemax50: Ausgeschiedene Titel verlieren signifikant
Der Vorstand der Deutschen Börse hat entschieden und für T-Online, Carrier1 und Biodata gab es „weißen Rauch“ für die Aufnahme in den Nemax50.
Hingegen verlieren die aus dem Nemax50 ausscheidenden Software-Titel heute, wie auch schon zuvor, an Boden auf dem glatten Börsenparkett.
Bei der nordhessischen Biodata Information Technologie freut man sich über die Aufnahme in den Nemax50 schon kurz nach dem Börsengang Ende Februar. IR-Manager Heiko Scholz: „Wir sind hochzufrieden!“ Bei der Marktkapitalisierung ist das Unternehmen mit dem Börsenkürzel BIT unter den ersten zwanzig im Neuen Markt (knapp über 2 Mrd. Euro). „Im letzten Monat belegten wir beim Handelsvolumen sogar Platz 10,“ so Scholz weiter.
Den Erfolg der Aktie führt Scholz auch auf das große Interesse der Institutionellen Anleger zurück: „Beim Börsengang mussten wir einige Institutionelle enttäuschen. Sie haben entweder keine oder nicht die nachgefragte Zahl der Aktien bekommen.“
Der luxemburgische Telekommunikations-Dienstleister Carrier 1 legte am Neuen Markt ebenfalls einen Traumstart hin: Ab 24. Februar war das Unternehmen gestartet und vom Emissionspreis von 87 Euro direkt auf 125 Euro gestiegen. Die knappe über 9 Mio. Namensaktien (Wert 2 US-Dollar) brachten dem von Morgan Stanley an den Neuen Markt gebrachten Unternehmen eine Marktkapitalisierung von knapp über 3,5 Mrd. Euro – Platz zehn unter den 255 Unternehmen. Schnell gehörte Carrier 1 auch zu den hoch gehandelten Unternehmen des neuen Marktes. Allein heute wurden bis Mittag Anteilsscheine im Wert von knapp unter 4 Mio. Euro gehandelt – Die Aktie legte um 8,12 Prozent zu und notiert gegen Mittag mit 86 Euro.
T-Online ist mit 17 Mio. Euro Umsatz Spitzenreiter im heutigen Handel und verliert im Xetra-Handel aktuell 0,93 Prozent auf 42,60 Euro.
Ausscheidende Unternehmen mussten in der Vergangenheit allesamt Federn lassen
Den Nemax50 verlassen allesamt Softwareunternehmen, die im letzten Jahr Federn lassen mussten und deren Kurs in den letzten 52 Wochen um mindestens 40 Prozent gesunken sind: Micrologica, CPU Software und mb-Software.
Bei Micrologica sieht man das Ausscheiden nicht so tragisch. Unternehmenssprecherin Petra Bruns: „Für uns ist es wichtiger, in den neuen Branchenindices des Neuen Marktes gut abzuschneiden. Das ist unser Vergleichindex. In Gesprächen mit Fondsmanagern haben wir bemerkt, dass die Mitgliedschaft im Nemax50 nicht das entscheidende Kriterium ist.“ Micrologica ist im Branchenindex Software mit 1,38 Prozent gewichtet.
Allerdings dürften die Aktionäre mit der Performance bisher nicht zufrieden sein: Allein in den letzten vier Wochen addierten sich die Kursverluste auf 14,17 Prozent; während 52 Wochen hat das Unternehmen 56,78 Prozent verloren. Heute gab der Anteilsschein um 5,8 Prozent auf 20 Euro nach.
Ebenfalls in diesem Index ist die CPU-Software enthalten; im Nemax50 bald nicht mehr. Das Unternehmen hat seinen Aktionären ebenfalls kaum Freude gemacht und verlor heute 6,3 Prozent auf 29,95 Euro.„Beim letzten Mal haben wir den Verbleib im Nemax50 noch knapp erhalten können, aber der heutige Kursrückgang ist allein auf das Ausscheiden zurück zu führen,“ sagte ein Unternehmenssprecher. Für CPU ist der Nemax50 eine Prestigesache, denn die Kursentwicklung gab nicht nur heute keinen Anlass zur Freude. In den letzten 52 Wochen verlor das Papier 40,23 Prozent.
Das Unternehmen sieht den Grund im wesentlichen in „falsch kommunizierten Geschäftszahlen“ im November letzten Jahren. „Wir müssten als gute Nachricht eine Großbank an das Unternehmen binden; dabei arbeiten wir zum Beispiel mit der Commerzbank oder Bank24 zusammen und haben den Fuß dort in der Tür“, so der Sprecher – der bahnbrechende Großauftrag fehle jedoch bisher.CPU ist ebenfalls im Software-Branchenindex und hat dort ein Gewicht von 2,25 Prozent.
Auch mb Software hat ein Gewicht von 1,15 Prozent in diesem Index, der ab dem 15 Mai von der Deutschen Börse ausgewertet wird; parallel zu den anderen Unternehmen sank auch der Kurs dieses Software-Papiers signifikant: 40,67 Prozent verlor die Aktie in den letzten 52 Wochen. Im frühen Handel sank die Software-Aktie um 2,3 Prozent auf 12,90 Euro.
Kursausschläge sind von der Aufnahme oder dem Ausscheiden getrieben
„Das ist nur eine kurzfristige Reaktion auf die Nachricht,“ weiß Analyst Carsten Jansing vom Handelshaus Hornblower Fischer. Er sieht in den Branchenindices allerdings keinen Ersatz für den Nemax50: „Die Idee ist sehr gut und hilft uns Analysten, die Unternehmen besser einzuordnen.“ Er glaubt jedoch nicht, dass sich die Privatanleger nach den Indices richten werden. Hier sei der Nemax50 eher ein Maßstab für Anlageentscheidungen; auch bei den Institutionellen Anlegern sei dies nach wie vor so.
Kür der Könige nach teilweise veränderten Regeln
Für die zukünftige „Kür der Könige“ haben sich einige Regeln für den Nemax50 geändert: So wird der Nemax50 künftig vierteljährlich überprüft und auch der Freefloat (die am Markt frei handelbaren Aktien) muss nur noch 20 Prozent betragen. Vorher waren 30 Prozent obligatorisch.
Weiterhin gilt die 30:30 Regel. Die Nemax50-Werte sollen zu den 30 größten Werten nach der Marktkapitalisierung und im Handelsvolumen gehören. Diese Regel wurde anscheinend geändert, nachdem sie bei der Emission der Neue Markt Schwergewichte T-Online und Lycos bereits ausgehöhlt wurde, indem die Zahl der handelbaren Aktien herabgesetzt wurde. Strittig ist es unter den Marktteilnehmern, ob die Anteile institutioneller Anleger in den Freefloat hineingerechnet werden sollen, da diese das Papier ja langfristig halten (sollen) und diese dem Handel somit nicht zur Verfügung stehen.