Nemax am Abend: Flucht aus allen Werten
Von Heino Reents, Hamburg
Am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse haben sich enttäuschte Anleger auch am Dienstag von ihren Aktien getrennt. Der Nemax All Share markierte ein neues Jahrestief.
Der Nemax 50 verlor bis zum Abend 3,46 Prozent auf 1307 Punkte. Der Nemax All Share sank 3,34 Prozent auf ein Jahrestief von 1407 Stellen.
Händler sprachen von einer "Flucht aus allen Titeln". Die Umsätze blieben dabei allerdings eher gering, so dass von Panik nicht die Rede sein konnte. Verkauft werde völlig undifferenziert, "zu Preisen, über die man vor drei oder vier Wochen nicht nachgedacht hätte", sagte ein Händler einer Privatbank. Kleinanleger spielten dabei eine große Rolle. "Wenn man schon 70 bis 80 Prozent verloren hat und sieht, wie die Kurse jeden Tag weiter nachgeben, will man eben einfach raus."
Das Gerücht, dass bestimmte Spezialfonds ihre Aktien in großen Stückzahlen verkaufen, hielt sich auch am Dienstag. "Das Gröbste ist schon gelaufen", kommentierte Giuseppe-Guido Amato vom Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz die angeblichen Verkäufe der Fonds. Kaum Auswirkungen habe die Ankündigung des US-Halbleiterherstellers Applied Micro Circuits (AMC) gehabt, für das abgelaufene Quartal einen Verlust ausweisen zu müssen. "Das wird ein bisschen überbewertet", sagte ein Marktbeobachter.
Prodacta führten mit einem Zuwachs von 9,68 Prozent auf 0,68 Euro die Gewinnerliste am Abend an. Morphosys legten zu, nachdem sie noch am Vortag kräftig abgegeben hatten. Der Markt habe auf die Meldung einer Vorabzahlung der DuPont Pharmaceuticals an das Biotechnologie-Unternehmen positiv reagiert, sagten Händler. Zudem sei eine Patentrechtsklage des Wettbewerbers Cambridge Antibody Technology gegen Morphosys von einem US-Gericht abgewiesen worden. Morphosys kletterten 2,13 Prozent auf 43,60 Euro.
Berg- und Talfahrt für Aixtron
Aixtron drehten nach kräftigen Anfangsverlusten am Mittag ins Plus. Bei sehr aktivem Handel notierte das Papier am Abend mit 30 Euro, ein Plus von 3,84 Prozent. Die Aktien des Spezialmaschinenbauers waren am Vortag deutlich unter Druck geraten. Das Bankhaus Julius Bär hatte dazu geraten, den Titel zu verkaufen.
Deutliche Kursverluste musste dagegen die LPKF Laser & Electronics hinnehmen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, seine Planzahlen für 2001 nicht einzuhalten. LPKF gaben um 36,22 Prozent auf 6,25 Euro nach. Damit waren die Anteilsscheine des optischen Unternehmens die schwächsten Werte im Nemax.
Umweltkontor verbilligten sich um 8,41 Prozent auf 42,50 Euro. Brokat gaben 13,18 Prozent auf 3,03 Euro ab.
Kooperation für Fantastic
Unter Kursverlusten litten auch die Papiere von Fantastic. Das Internet-Unternehmen will gemeinsam mit Enel.it Breitbandlösungen für die interne Unternehmenskommunikation entwickeln. Enel.it ist das Informatik- und Kommunikationsunternehmen des italienischen Energieversorgungskonzerns Enel. Die Aktie gab dennoch 2,38 Prozent auf 0,82 Euro nach.
(mit Agenturen)
Von Heino Reents, Hamburg
Am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse haben sich enttäuschte Anleger auch am Dienstag von ihren Aktien getrennt. Der Nemax All Share markierte ein neues Jahrestief.
Der Nemax 50 verlor bis zum Abend 3,46 Prozent auf 1307 Punkte. Der Nemax All Share sank 3,34 Prozent auf ein Jahrestief von 1407 Stellen.
Händler sprachen von einer "Flucht aus allen Titeln". Die Umsätze blieben dabei allerdings eher gering, so dass von Panik nicht die Rede sein konnte. Verkauft werde völlig undifferenziert, "zu Preisen, über die man vor drei oder vier Wochen nicht nachgedacht hätte", sagte ein Händler einer Privatbank. Kleinanleger spielten dabei eine große Rolle. "Wenn man schon 70 bis 80 Prozent verloren hat und sieht, wie die Kurse jeden Tag weiter nachgeben, will man eben einfach raus."
Das Gerücht, dass bestimmte Spezialfonds ihre Aktien in großen Stückzahlen verkaufen, hielt sich auch am Dienstag. "Das Gröbste ist schon gelaufen", kommentierte Giuseppe-Guido Amato vom Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz die angeblichen Verkäufe der Fonds. Kaum Auswirkungen habe die Ankündigung des US-Halbleiterherstellers Applied Micro Circuits (AMC) gehabt, für das abgelaufene Quartal einen Verlust ausweisen zu müssen. "Das wird ein bisschen überbewertet", sagte ein Marktbeobachter.
Prodacta führten mit einem Zuwachs von 9,68 Prozent auf 0,68 Euro die Gewinnerliste am Abend an. Morphosys legten zu, nachdem sie noch am Vortag kräftig abgegeben hatten. Der Markt habe auf die Meldung einer Vorabzahlung der DuPont Pharmaceuticals an das Biotechnologie-Unternehmen positiv reagiert, sagten Händler. Zudem sei eine Patentrechtsklage des Wettbewerbers Cambridge Antibody Technology gegen Morphosys von einem US-Gericht abgewiesen worden. Morphosys kletterten 2,13 Prozent auf 43,60 Euro.
Berg- und Talfahrt für Aixtron
Aixtron drehten nach kräftigen Anfangsverlusten am Mittag ins Plus. Bei sehr aktivem Handel notierte das Papier am Abend mit 30 Euro, ein Plus von 3,84 Prozent. Die Aktien des Spezialmaschinenbauers waren am Vortag deutlich unter Druck geraten. Das Bankhaus Julius Bär hatte dazu geraten, den Titel zu verkaufen.
Deutliche Kursverluste musste dagegen die LPKF Laser & Electronics hinnehmen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, seine Planzahlen für 2001 nicht einzuhalten. LPKF gaben um 36,22 Prozent auf 6,25 Euro nach. Damit waren die Anteilsscheine des optischen Unternehmens die schwächsten Werte im Nemax.
Umweltkontor verbilligten sich um 8,41 Prozent auf 42,50 Euro. Brokat gaben 13,18 Prozent auf 3,03 Euro ab.
Kooperation für Fantastic
Unter Kursverlusten litten auch die Papiere von Fantastic. Das Internet-Unternehmen will gemeinsam mit Enel.it Breitbandlösungen für die interne Unternehmenskommunikation entwickeln. Enel.it ist das Informatik- und Kommunikationsunternehmen des italienischen Energieversorgungskonzerns Enel. Die Aktie gab dennoch 2,38 Prozent auf 0,82 Euro nach.
(mit Agenturen)