Die Verblüffung - und Freude - der Investoren nach Veröffentlichung der Zahlen von Cisco lässt sich kaum mehr übertreffen. Das gute Quartalsergebnis des Netzwerkunternehmens wird auch am Neuen Markt am Dienstagvormittag die Tendenz bestimmen. Einige Nemax 50-Mitglieder haben aber ebenfalls Unerwartetes zu bieten.
T-Online [ Kurs/Chart ] überraschte viele seiner Kunden schon am Montag mit dem Relaunch seiner Website. T-Online präsentiert sich jetzt nach Art des 16:9 Formats im Fernsehen. Die Investoren überraschte der Internetprovider heute vor Börsenbeginn: Im abgelaufenen dritten Quartal sind die Verluste geringer ausgefallen als von Banken erwartet.
Das gilt jedoch auch für den Umsatz, der mit 809 Millionen Euro zwar um 50 Prozent zugelegt hat, aber hinter den durchschnittlichen Erwartungen von 815 Millionen Euro zurückgeblieben ist. Den Portalumsatz konnte T-Online noch deutlicher von 61,1 auf 108 Millionen Euro. Das EBITDA nährt sich langsam aber sicher der Null-Linie an. 35 Millionen Euro Minus vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen machte T-Online von Juli bis September. Analysten hatten mit Werten zwischen 40 und 50 Millionen Euro gerechnet. Im zweiten Quartal hatte T-Online noch ein negatives EBITDA in Höhe von 57 Millionen Euro ausgewiesen.
Die Telekom-Tochter hat die Zahl der Teilnehmer seit Ende September 2000 europaweit von 7,0 auf 9,8 Millionen gesteigert. In Deutschland erfreut sich vor allem der T-DSL-Flatrate-Tarif großer Beliebtheit. Nach Veröffentlichung der Zahlen startet die T-Online-Aktie deutlich im Plus. Das Papier ist jedoch beileibe kein Schnäppchen und eine Konsolidierung wäre nach dem raschen Anstieg der letzten Wochen angemessen.
Grundsolider Wert
Ordentliche Zahlen für die ersten neun Monate hat die Pfeiffer Vacuum Technology AG [ Kurs/Chart ] vorgelegt. Beim EBIT und Umsatz verzeichnete der Hersteller von Vakuumpumpen und -komponenten zwar Einbußen, dagegen wurde allerdings das Nettoergebnis gesteigert. Insgesamt trafen die Asslarer die Erwartungen der Analysten.
Die Erlöse gingen im Berichtszeitraum im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2000 um 3,3 Prozent auf 130 Millionen Euro zurück. Das EBIT fiel um fast neun Prozent auf 22,8 Millionen Euro. Beim Nachsteuergewinn verbuchte Pfeiffer Vacuum ein Wachstum von knapp elf Prozent auf 14,4 Millionen Euro.
"Die andauernde Schwäche der Halbleiterindustrie und die allgemeine Schwäche der amerikanischen Konjunktur haben zu erheblichen Umsatzeinbußen in den USA geführt", so das Unternehmen. So ging der USA-Umsatz in den ersten neun Monaten von 46,5 Millionen Euro in 2000 auf 35,9 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig seien aber die Erlöse in Deutschland, in Asien und im Rest der Welt merklich gestiegen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nach wie vor, dass die Erlöse etwa acht bis zehn Prozent unter dem Wert des Rekordjahres 2000 liegen werden.
Negative Überraschung
Tief in den roten Zahlen steckt die Adva AG Optical Networking [ Kurs/Chart ]. Mehrfach hatte die Gesellschaft in den vergangenen Wochen ihre Prognosen revidiert, sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis würden schlechter ausfallen, hieß es. Nun sind die 9-Monatszahlen da, und die sind tatsächlich nicht gerade berauschend.
Im dritten Quartal 2001 wurde ein Umsatz von 23,2 Millionen Euro erreicht, was einer Steigerung um 16,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (19,9 Millionen Euro) entspricht. Analysten hatten jedoch mit 24 Millionen Euro gerechnet. Das Pro-Forma Betriebsergebnis belief sich auf -0,6 Millionen Euro, gegenüber -0,1 Millionen Euro im dritten Quartal 2000. Der Fehlbetrag belief sich auf -93,2 (Vorjahr: -44,4) Millionen Euro im dritten Quartal 2001. Das Ergebnis je Aktie betrug minus 2,81(-1,39) Euro.
In den ersten neun Monaten 2001 wurde ein Umsatz von 65,8 (Vorjahr: 47,3) Millionen Euro erzielt. Das Pro-Forma Betriebsergebnis verschlechterte sich von +2,7 auf -5,4 Millionen Euro. Der Fehlbetrag sank von -84,7 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2000 auf -104,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2001. Das Ergebnis je Aktie betrug -3,23 (-2,74) Euro.
Für das vierte Quartal 2001 erwartet Adva einen Umsatz zwischen 20 und 25 Millionen Euro.
Gewohnt schlechte Zahlen bei Nr. 4
Auch The Fantastic Corporation [ Kurs/Chart ] gab das Finanzergebnis für den 9-Monatszeitraum bekannt. Der Gesamterlös in diesem Zeitraum betrug 5,5 Millionen Dollar - im Vorjahr wurden noch über 15 Millionen Dollar erlöst. Drastische Kostensenkungsmaßnahmen bewirkten gleichzeitig die Verminderung des Betriebsverlusts um 40 Prozent von 12,5 auf 7,5 Millionen Dollar und die Verminderung des Fehlbetrags (jeweils bereinigt um nicht zahlungswirksame Vergütungsaufwendungen, Wertminderungen und Umstrukturierungskosten) um 60 Prozent von 17,1 auf 6,8 Millionen Dollar gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Seit Beginn der Maßnahmen zur Kosteneindämmung Anfang 2001 konnte Fantastic die betrieblichen Ausgaben pro Quartal von über 15 Millionen Dollar auf unter fünf Millionen Dollar senken.
Die liquiden Mittel werden zum 30. September 2001 mit 45,1 Millionen Dollar angegeben. Die Kosten der Umstrukturierungsmaßnahmen in den ersten neun Monaten des Jahres 2001 beliefen sich auf 7,3 Millionen Dollar. Im selben Zeitraum verzeichnete Fantastic einen Fehlbetrag von 46,3 Millionen Dollar (bereinigt um nicht zahlungswirksame Vergütungsaufwendungen) nach 38,7 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
Im Nemax 50 trennt sich langsam aber sicher die Spreu vom Weizen - Fantastic wird wahrscheinlich schon bei der nächsten Überprüfung des Index am 7. September aus dem Nemax 50 verbannt. Die Anleger nehmen es am Dienstagmorgen noch nicht so genau. Alle vier Werte steigen zu Beginn des Handels deutlich.
© 06.11.2001 www.stock-world.de
T-Online [ Kurs/Chart ] überraschte viele seiner Kunden schon am Montag mit dem Relaunch seiner Website. T-Online präsentiert sich jetzt nach Art des 16:9 Formats im Fernsehen. Die Investoren überraschte der Internetprovider heute vor Börsenbeginn: Im abgelaufenen dritten Quartal sind die Verluste geringer ausgefallen als von Banken erwartet.
Das gilt jedoch auch für den Umsatz, der mit 809 Millionen Euro zwar um 50 Prozent zugelegt hat, aber hinter den durchschnittlichen Erwartungen von 815 Millionen Euro zurückgeblieben ist. Den Portalumsatz konnte T-Online noch deutlicher von 61,1 auf 108 Millionen Euro. Das EBITDA nährt sich langsam aber sicher der Null-Linie an. 35 Millionen Euro Minus vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen machte T-Online von Juli bis September. Analysten hatten mit Werten zwischen 40 und 50 Millionen Euro gerechnet. Im zweiten Quartal hatte T-Online noch ein negatives EBITDA in Höhe von 57 Millionen Euro ausgewiesen.
Die Telekom-Tochter hat die Zahl der Teilnehmer seit Ende September 2000 europaweit von 7,0 auf 9,8 Millionen gesteigert. In Deutschland erfreut sich vor allem der T-DSL-Flatrate-Tarif großer Beliebtheit. Nach Veröffentlichung der Zahlen startet die T-Online-Aktie deutlich im Plus. Das Papier ist jedoch beileibe kein Schnäppchen und eine Konsolidierung wäre nach dem raschen Anstieg der letzten Wochen angemessen.
Grundsolider Wert
Ordentliche Zahlen für die ersten neun Monate hat die Pfeiffer Vacuum Technology AG [ Kurs/Chart ] vorgelegt. Beim EBIT und Umsatz verzeichnete der Hersteller von Vakuumpumpen und -komponenten zwar Einbußen, dagegen wurde allerdings das Nettoergebnis gesteigert. Insgesamt trafen die Asslarer die Erwartungen der Analysten.
Die Erlöse gingen im Berichtszeitraum im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2000 um 3,3 Prozent auf 130 Millionen Euro zurück. Das EBIT fiel um fast neun Prozent auf 22,8 Millionen Euro. Beim Nachsteuergewinn verbuchte Pfeiffer Vacuum ein Wachstum von knapp elf Prozent auf 14,4 Millionen Euro.
"Die andauernde Schwäche der Halbleiterindustrie und die allgemeine Schwäche der amerikanischen Konjunktur haben zu erheblichen Umsatzeinbußen in den USA geführt", so das Unternehmen. So ging der USA-Umsatz in den ersten neun Monaten von 46,5 Millionen Euro in 2000 auf 35,9 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig seien aber die Erlöse in Deutschland, in Asien und im Rest der Welt merklich gestiegen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nach wie vor, dass die Erlöse etwa acht bis zehn Prozent unter dem Wert des Rekordjahres 2000 liegen werden.
Negative Überraschung
Tief in den roten Zahlen steckt die Adva AG Optical Networking [ Kurs/Chart ]. Mehrfach hatte die Gesellschaft in den vergangenen Wochen ihre Prognosen revidiert, sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis würden schlechter ausfallen, hieß es. Nun sind die 9-Monatszahlen da, und die sind tatsächlich nicht gerade berauschend.
Im dritten Quartal 2001 wurde ein Umsatz von 23,2 Millionen Euro erreicht, was einer Steigerung um 16,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (19,9 Millionen Euro) entspricht. Analysten hatten jedoch mit 24 Millionen Euro gerechnet. Das Pro-Forma Betriebsergebnis belief sich auf -0,6 Millionen Euro, gegenüber -0,1 Millionen Euro im dritten Quartal 2000. Der Fehlbetrag belief sich auf -93,2 (Vorjahr: -44,4) Millionen Euro im dritten Quartal 2001. Das Ergebnis je Aktie betrug minus 2,81(-1,39) Euro.
In den ersten neun Monaten 2001 wurde ein Umsatz von 65,8 (Vorjahr: 47,3) Millionen Euro erzielt. Das Pro-Forma Betriebsergebnis verschlechterte sich von +2,7 auf -5,4 Millionen Euro. Der Fehlbetrag sank von -84,7 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2000 auf -104,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2001. Das Ergebnis je Aktie betrug -3,23 (-2,74) Euro.
Für das vierte Quartal 2001 erwartet Adva einen Umsatz zwischen 20 und 25 Millionen Euro.
Gewohnt schlechte Zahlen bei Nr. 4
Auch The Fantastic Corporation [ Kurs/Chart ] gab das Finanzergebnis für den 9-Monatszeitraum bekannt. Der Gesamterlös in diesem Zeitraum betrug 5,5 Millionen Dollar - im Vorjahr wurden noch über 15 Millionen Dollar erlöst. Drastische Kostensenkungsmaßnahmen bewirkten gleichzeitig die Verminderung des Betriebsverlusts um 40 Prozent von 12,5 auf 7,5 Millionen Dollar und die Verminderung des Fehlbetrags (jeweils bereinigt um nicht zahlungswirksame Vergütungsaufwendungen, Wertminderungen und Umstrukturierungskosten) um 60 Prozent von 17,1 auf 6,8 Millionen Dollar gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Seit Beginn der Maßnahmen zur Kosteneindämmung Anfang 2001 konnte Fantastic die betrieblichen Ausgaben pro Quartal von über 15 Millionen Dollar auf unter fünf Millionen Dollar senken.
Die liquiden Mittel werden zum 30. September 2001 mit 45,1 Millionen Dollar angegeben. Die Kosten der Umstrukturierungsmaßnahmen in den ersten neun Monaten des Jahres 2001 beliefen sich auf 7,3 Millionen Dollar. Im selben Zeitraum verzeichnete Fantastic einen Fehlbetrag von 46,3 Millionen Dollar (bereinigt um nicht zahlungswirksame Vergütungsaufwendungen) nach 38,7 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
Im Nemax 50 trennt sich langsam aber sicher die Spreu vom Weizen - Fantastic wird wahrscheinlich schon bei der nächsten Überprüfung des Index am 7. September aus dem Nemax 50 verbannt. Die Anleger nehmen es am Dienstagmorgen noch nicht so genau. Alle vier Werte steigen zu Beginn des Handels deutlich.
© 06.11.2001 www.stock-world.de
